Aktuelles

Film: Herr Zwilling und Frau Zuckermann

Im Rahmen des Gedenkprogramms zum 27. Januar wird ein Klassiker des Dokumentarfilms erneut auf der Leinwand in restaurierter Fassung zu sehen sein

Montag, 3. Februar, 18 Uhr
Herr Zwilling und Frau Zuckermann
DE 1999, Regie: Volker Koepp, 126 Minuten, OmU
Einführung: Prof. Dr. Susanne Schattenberg (Forschungsstelle Osteuropa)
Veranstalter: Forschungsstelle Osteuropa, City 46/Kommunalkino Bremen e.V.
Ort: City 46, Birkenstraße 1

Im Rahmen des Gedenkprogramms zum 27. Januar wird ein Klassiker des Dokumentarfilms
erneut auf der Leinwand in restaurierter Fassung zu sehen sein.
Czernowitz im Westen der Ukraine war einst Zentrum jüdischen Lebens in der Bukowina,
einer Grenzlandschaft, die über die Jahrhunderte von zahlreichen kulturellen Einflüssen
geprägt war. Die jüdische Bevölkerung machte zeitweilig die Hälfte der Einwohnerschaft aus,
es überlebten jedoch nur wenige die Deportationen der Jahre 1941/42 in die Lager
Transnistriens.
Im Mittelpunkt von Volker Koepps Film aus dem Jahr 1999 stehen Herr Zwilling und Frau
Zuckermann, die zu den letzten noch im alten Czernowitz geborenen Juden gehörten. Beide
verbindet neben ihrer Freundschaft nicht zuletzt die deutsche Sprache. Täglich besucht Herr
Zwilling in den Abendstunden die 90-jährige Frau Zuckermann. Man spricht über frühere
Zeiten, das gemeinsam Erlebte, über Politik und Literatur und die alltäglichen Sorgen. In den
Lebensgeschichten dieser beiden Menschen steckt das Elend des 20. Jahrhunderts. Mit ihren
Erinnerungen verknüpft der Film Episoden aus dem jüdischen Leben im Czernowitz aus den
späten 1990er Jahren, als die Stadt nach dem Ende der Sowjetunion erstmals wieder ins
europäische Bewusstsein trat.
Anknüpfend an eine Filmveranstaltung im letzten Jahr zum „vergessenen Holocaust“ in
Transnistrien, in der sich Frau Zuckermanns Sohn Felix auf die Deportationsroute seiner
Mutter begab, soll nun der Blick auf Czernowitz selbst gerichtet werden, das durch den
russischen Angriffskrieg erneut bedroht ist.
 

Film still, sitzender Mann und sitzende Frau