Im Rahmen des Programms "27. Januar 2024 - Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus" laden wir Sie herzlich zum Vortrag "Es heißt krepieren oder marschieren" von Lilja Girgensohn (Absolventin des MA Geschichte an der Universität Bremen) ein.
Die Räumungen der Konzentrationslager sind das letzte Kapitel der nationalsozialistischen Massenverbrechen. Wenige Wochen bis Tage vor dem sich klar abzeichnenden Sieg der Alliierten zwang die SS hunderttausende entkräftete KZ-Gefangene weite Strecken zu marschieren und tagelange Irrfahrten zugesammengepfercht in Viehwaggons zu ertragen. Am Ende sollten Hunterttausend Häftlinge diese Torturen nicht überleben. Auch für das Konzentrationslager Neuengamme gehörten die Todesmärsche zum tödlichsten Abschnitt der KZ-Geschichte. Bremens Rolle in diesem Verbrechen blieb lange Zeit kaum erforscht, obwohl der Bunker Valentin ein logistisches Zentrum der Neuengammer Todesmärsche darstellte. Ebenso unbekannt blieb das Schicksal der Menschen, die auf die Todesmärsche getrieben wurden. Bis heute lassen sich entlang der Marschrouten noch unbekannte Gräber der Häftlinge finden. Der Vortrag zeichnet auf Basis von Erinnerungen der Überlebenden die Räumung der KZ-Außenlager im Emsland und Wilhelmshaven nach Bremen und die anschließenden Weitertransporte der Häftlinge über Bremen nach Sandbostel, Neuengamme und die Lübecker Bucht nach.
Die Veranstaltung findet kommenden Montag, den 5.2.2024, um 18 Uhr in der Landeszentrale für politische Bildung (Birkenstraße 20-21) statt.
Wie immer sind alle Interessierten herzlich willkommen!