Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann, Professorin für „Pflegewissenschaftliche Versorgungsforschung“ und Leiterin der gleichnamigen Abteilung am Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) sowie ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Janissa Altona haben erfolgreich an der internationalen Jahrestagung der Amerikanischen Gerontologischen Fachgesellschaft (GSA) in Seattle und in diesem Rahmen ebenfalls an einem internationalen Symposium teilgenommen. Das Symposium bot insgesamt fünf Präsentationen über verschiedene innovative Pflegeumgebungen in Kanada, den USA, den Niederlanden und Deutschland, die ein aktives Alltagsleben von Menschen mit Demenz anregen und unterstützen. Die Wissenschaftlerinnen stellten zum einen die „Soziale Teilhabe von Menschen mit Demenz in ambulant betreuten Wohngemeinschaften in Deutschland“ vor. Gesellschaftliche Teilhabe und soziale Beziehungen sind entscheidend für ein gesundes Altern und resultieren in einer niedrigeren Sterblichkeitsrate und besserer körperlicher und geistiger Gesundheit. Jüngste Studien zeigen, dass soziale Beziehungen und die Teilnahme an sozialen Aktivitäten wichtige Dimensionen der sozialen Gesundheit sind und das Potenzial haben, als Puffer im Prozess des kognitiven Verfalls zu fungieren, indem sie die Entwicklung von Demenz verzögern oder sogar vor ihr schützen. Dazu gehören vor allem soziale Aktivitäten, aber auch bewegungsbezogene, sensorische, kognitive und kreative Ansätze sowie außerhäusliche Aktivitäten. Es wurden Daten aus verschiedenen Studien zu betreuten Wohngemeinschaften in Deutschland von 2009-2022 ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnahme an sozialen Aktivitäten in ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz nicht nur konzeptionell verankert ist, sondern auch im Alltag gelebt wird und daher bei der Diskussion von Versorgungsarrangements für Menschen mit Demenz berücksichtigt werden sollte. Co-Autorin war neben Janissa Altona ebenfalls Julia Misonow. Als weiterer Beitrag wurde das Thema „Wie trägt das nachbarschaftliche Wohnumfeld (NBE) zur sozialen Gesundheit von Menschen mit Demenz bei?“ präsentiert. Hierbei wurden von der Hauptautorin Janissa Altona die folgenden Fragen analysiert: 1.Welche Orte im Wohn- und Lebensumfeld werden von Menschen mit Behinderung und ihren pflegenden Angehörigen subjektiv als positiv oder negativ wahrgenommen, und wie zufrieden sind sie mit der Demenzfreundlichkeit ihres Sozialraums? 2.Welche Rolle spielen die sozialen Aspekte der NBE und welche Aspekte sind förderlich für die soziale Gesundheit? Dazu wurden Einzelinterviews mit Menschen mit Demenz und ihren informellen Betreuern durchgeführt. Die Ergebnisse beider qualitativer Forschungsansätze wurden vorgestellt und diskutiert, um partizipative Ansätze bei der Gestaltung der NBE für Menschen mit Demenz zu fördern und insbesondere soziale Gesundheitsfaktoren stärker zu berücksichtigen. Co-Autor:innen waren Emily Mena, Benjamin Schüz und Karin Wolf-Ostermann.