Im September 2024 beschloss der Senat des Landes Bremen den Hitzeaktionsplan für Bremen und Bremerhaven.
Der Hitzeaktionsplan wurde von BPW Stadtplanung, GEO-NET Umweltconsulting GmbH und dem Institut für Public Health und Pflegeforschung IPP), Abteilung Sozialepidemiologie, in Zusammenarbeit mit der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Referat Anpassung an den Klimawandel, erarbeitet. Prof. Dr. Gabriele Bolte brachte die Public-Health-Expertise zu gesundheitlichen Folgen von Hitze und zu gesundheitlicher Chancengerechtigkeit ein. Die Entwicklung des Hitzeaktionsplans erfolgte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachverwaltungen aus Bremen und Bremerhaven und vielen Akteur*innen aus den Bereichen Gesundheit und Soziales.
Der Hitzeaktionsplan umfasst 26 Maßnahmen in den fünf Bereichen (1) Strukturbildung, (2) Risikokommunikation, Information, Sensibilisierung, (3) Management von Akutereignissen, (4) Klimaangepasste Stadtentwicklung und (5) Monitoring und Evaluation.
Die Ziele des Hitzeaktionsplans sind,
- Die Bevölkerung, insbesondere vulnerable Gruppen, in Zukunft bei Hitzeereignissen besser zu schützen und einen Anstieg der hitzeassoziierten Morbidität und Mortalität zu verhindern,
- Öffentliche Einrichtungen und Unternehmen bei der Vorsorge vor Hitzewellen zu unterstützen,
- Die Menschen im Land Bremen für die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze zu sensibilisieren und Möglichkeiten zum eigenen Handeln aufzuzeigen,
- Die gesundheitliche Chancengerechtigkeit zu verbessern, indem sozial bedingte Ungleichheiten in Exposition, Sensitivität und Anpassungskapazitäten gegenüber Hitzebelastungen in den Maßnahmen adressiert werden.
Eine Besonderheit des Hitzeaktionsplans ist der Fokus auf gesundheitliche Chancengerechtigkeit. Dieser Fokus soll dazu beitragen, dass durch die Maßnahmen soziale Ungleichheiten in Exposition, Empfindlichkeit und Anpassungsmöglichkeiten verringert werden und keine neuen sozialen Ungleichheiten in Bezug auf Hitze und Gesundheit entstehen. Ausgangspunkt ist, dass alle Menschen das Recht haben, gleichermaßen vor Gesundheitsrisiken durch Hitze geschützt zu werden. Um dies zu erreichen, müssen Ressourcen in Umfang und Intensität proportional zum Bedarf sozioökonomisch benachteiligter Bevölkerungsgruppen eingesetzt werden.
Der Hitzeaktionsplan ist online verfügbar unter:
Kontakt:
Prof. Dr. Gabriele Bolte
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Abteilung Sozialepidemiologie
E-Mail: gabriele.bolte@uni-bremen.de