Programm 2022-05-17 Cello und Klavier
Werke für Cello und Klavier
Ernest Bloch (1880-1959) – From Jewish Life
- Prayer (Gebet)
- Supplication (Flehen)
- Jewish Song (Jüdisches Lied)
Enrique Granados (1867-1916) – 12 Danzas espanolas op. 37: No. 5. Andaluza
Manuel de Falla (1876-1946) – Siete canciones populares españolas:
- El paño moruno
- Asturiana
Rodion Schtschedrin (*1932) – In the Style of Albeniz
Am Beginn des Konzerts steht das dreisätzige Werk „From Jewish Life“, das der schweizerisch-US-amerikanische Komponist Ernest Bloch im Jahre 1924 für den Cellisten Hans Kindler komponierte. Die drei kurzen, expressiven Sätze sind stark von jüdischer liturgischer und volkstümlicher Musik inspiriert. So erinnert die Stimme des Cellos stellenweise an den Gesang eines jüdischen Kantors. Auch harmonisch zeigt sich die Inspiration durch die jüdische Musik, etwa durch die Verwendung von Tonarten jüdisch-osteuropäischer religiöser Gesänge (sogenannter aschkenasischer Modi), für die insbesondere die übermäßige Sekunde charakteristisch ist.
Sodann folgt aus den 12 Danzas españolas von dem spanischen Komponisten Enrique Granados die Nr. 5 (Andaluza). Die 12 Danzas españolas entstanden Ende des 19. Jahrhunderts und fanden dem Komponisten zufolge ihre Inspiration im „Gesang des Volkes“. Doch genauso wie Bloch verwendet Granados die Volksmusik nur als rhythmische und melodische Inspiration und schafft mit seinen Tänzen eigenständige Werke, die sich deutlich von der konventionellen Folklore der Zeit abheben.
Bei den Siete canciones populares españolas von Manuel de Falla handelt es sich um einen Liederzyklus bestehend aus sieben traditionellen Volksliedern aus unterschiedlichen Regionen Spaniens, die de Falla Anfang des 20. Jahrhunderts neu bearbeitete und arrangierte. Aus diesem Zyklus haben wir zwei Lieder ausgewählt: Das erste (El paño moruno) stammt aus der Murcia, in der andalusischen Provinz im Südosten Spaniens. Die dem zugehörigen Liedtext zugrunde liegende Geschichte ist recht trivial: Ein Geschäft senkt den Preis für ein Tuch, weil es einen Fleck hat. Das zweite Lied (Asturiana) stammt aus Asturien, dem nördlichen Teil Spaniens. Es erzählt die Geschichte eines Baumes, der mit einem Helden mitfühlend weint. In diesem Stück zeigt sich besonders der impressionistische Einfluss, unter dem de Falla in dieser Zeit durch Kontakt zu impressionistischen Komponisten wie Claude Debussy, Maurice Ravel und Isaac Albéniz stand.
Den Abschluss des Konzerts bildet ein Stück des zeitgenössischen russischen Komponisten und Pianisten Rodion Schtschedrin, das dieser in seiner Zeit am Moskauer Konservatorium komponierte und das von der Klaviermusik des spanischen Komponisten Isaac Albéniz inspiriert ist.