Dienstag, 19. April 2022, 12.30 Uhr, Theatersaal, Eintritt frei
Neoclassical Piano Today - Neoklassisches Klavier heute
Juan María Solare/Klavier
Juan María Solare
(Buenos Aires, 1966) vereint in seiner Person diverse Spannungen: Neue Musik und Tango Argentino, Süden und Norden, Komposition und Interpretation.
Biographisches
Der in Argentinien geborene Komponist und Pianist Juan María Solare lebt seit 1993 in Deutschland. Nach seinem Konzertexamen in Argentinien (UNA - Universidad Nacional de las Artes) absolvierte er an der Musikhochschule Köln sein Kompositionstudium (Fritsch, Kagel, Barlow, Humpert). In Stuttgart studierte er bei Helmut Lachenmann. Dazu, Kurse bei Karlheinz Stockhausen, Luciano Berio oder Jaap Blonk.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Heinrich-Strobel-Stiftung (Baden-Baden), die Künstlerhäuser Worpswede, die Waldemar-Koch-Stiftung, der Senat für Kultur Bremen und der Deutsche Musikrat haben an ihn Stipendien vergeben.
Oeuvre
Komponiert hat er über 777 Werke, die europaweit aufgeführt und vom Rundfunk gesendet werden (Berlin, München, Amsterdam, Graz, Genf, Madrid, London, Sevilla, Seinäjoki, Thesaloniki, Istanbul, Sydney, Tokyo, Buenos Aires, New York...). Repräsentative Gattungen: Solo- und Kammermusik, Elektroakustik, Tangomusik. Fünfzehn CDs von diversen InterpretInnen beinhalten mindestens ein Werk von Solare.
Kompositionsaufträge: Radio Nacional de España (Spanien), Centro para la Difusión de la Música Contemporánea (CDMC, Spanien), Kunststiftung NRW (Düsseldorf), Tanzverein Passages Sauvages (Genf), Landesmusikrat Bremen, Karin und Uwe Hollweg Stiftung (Bremen), Fundación Encuentros Internacionales de Música (Argentina).
Die Verlage Dohr (Köln), Ricordi (München), Edition Tre Fontane (Münster), Peermusic (Hamburg) und GCC (Buenos Aires) haben mehrere seiner Kompositionen veröffentlicht. Für den Musikverlag Ricordi München hat Solare vier Alben mit Klaviermusik herausgegeben und für den Peters Verlag (Leipzig) ein Album mit 20 Tangos für Gesang und Klavier.
Aktuelle pädagogische Aktivität
Solare unterrichtet an der Universität Bremen Tangomusik (Leitung des Orquesta no Típica) und an der Hochschule für Künste Bremen Komposition und Arrangement für die Schulpraxis. Zusätzlich leitet er das Orchester der Bremer Orchestergemeinschaft.
Stil
Die stilistischen Elemente seines musikalischen Oeuvres schließen eine Tendenz zur Aphoristik, eine Prise unbestechlicher Melancholie, eine Dosis Ironie und Humor (verbunden mit dem surrealistisch Absurden) und ein Sich-Sehnen nach dem Erhabenen ein.
Sein Musikstil stammt aus dem Zusammenfluss vom post-Piazzolla Tango Nuevo und der zeitgenössischen, "post-tonalen" Musik. "Kunstmusik und Unterhaltungsmusik sind keine unversöhnliche Extreme, sondern Pole in einem Kraftfeld", schrieb Solare über seine "musikalische Zweisprachigkeit".
Klavier
Als Pianist hat sein Repertoire zwei Schwerpunkte: klassische Musik unserer Zeit (Cage, Schönberg, Scriabin, Liszt - Spätwerk -, Berio, Pärt) und argentinische Komponisten (inklusive Tango) mit eigenen Werken in jeder Kategorie.
Seine Aufnahmen sind in iTunes oder Spotify erhältlich (11 CDs, mehrere Singles). Seine Musik hat auf Spotify knapp 25 Millionen Streams erreicht.
http://www.juanmariasolare.com/
Programm
Der Begriff "neoklassisch" wird hier in Bezug auf die Werke von Komponisten wie Ludovico Einaudi oder Nils Frahm verwendet. Ein Querschnitt des Konzertes lässt sich beschreiben als: Tonalität, Minimalismus (Reduktion des Materials, häufige Wiederholungen) und eine Prise Postromantik. Das Ergebnis: Wohlklingende Musik. Wir hören neoklassische Werke von Komponist:innen der mittleren Generation (30-60 Jahre alt). Alle Komponist:innen haben einen persönlichen Bezug zum vortragendem Pianisten: Götz Östlind (DEU), Matt Tondut (AUS), Steven Vrancken (BEL), Holly Jones (USA), Karen Biehl (USA), Magnus Murel (NOR), Simon Wester (SWE), Kristoffer Wallin (SWE), Bruno Sanfilippo (ARG/ESP) und vom Pianisten, Juan María Solare (ARG/DEU).
Links über Juan María Solare:
Spotify Playlist mit den Stücken dieses Konzertes:
open.spotify.com/playlist/6fjXFEpBZb8X4hN31ddk4O
Simon Wester (SWE): Flow with the Wind (3:05)
Matt Tondut (AUS): Oliver's Nocturne (2:30)
Kristoffer Wallin (SWE): Mourners Walk (3:00)
Steven Vrancken (BEL): Gracewood (2:20)
Holly Jones (USA): Agape (UA) (2:54)
Götz Östlind (DEU): Like a Fairy Tale (3:35)
Karen Biehl (USA): Falling Leaves (UA) (2:00)
Magnus Murel (NOR): The Gift of Life (UA) (2:22)
Bruno Sanfilippo (ARG/ESP): Empty Circus (UA) (2:40)
Juan María Solare (ARG/DEU): Esperando un tren de regreso (UA) (3:30)
UA: Uraufführung
Bremen feiert die Musik mit dem Themenjahr "klangfrisch 2022. Bremen – Stadt der Musik"!
Die Universitätsmusik der Universität Bremen ist mit den Mittagskonzerten dabei: www.klangfrisch.de