Dienstag, 10. Dezember 2024, 12:30 Uhr, Theatersaal, Eintritt frei
Standards und Non-Standards
Pavel Ardaschev/Posaune & Juan María Solare/Klavier
Programm
Pavel Ardaschev aus der Ukraine und Juan María Solare aus Argentinien haben sich in Bremen kennengelernt. Pavel kam 2022 nach Deutschland und spielt seither in der Bremer Orchestergemeinschaft unter Juan Marías Leitung. In einer Pause zwischen zwei Probenhälften entstand die Idee, gemeinsam Jazz-Standards zu spielen - und wenn, dann auch auf der Bühne. Neben diesen Standard-Kompositionen der letzten Jahrzehnte, die kontinuierlich gespielt werden und den Stilwandel überdauert haben, werden außerdem eigene Stücke des Pianisten zur Aufführung kommen, welche die „noch nicht Standards“ repräsentieren.
New York, New York (John Kander)
Summertime (George Gershwin)
Hello Dolly (Jerry Herman)
Blues en mí (Juan María Solare)
The Shadow of Your Smile (Johnny Mandel)
Hamacando a las mellizas (Juan María Solare)
Georgia on My Mind (Hoagy Carmichael)
Pavel Ardashev
ist Posaunist mit einer langjährigen Karriere in verschiedenen musikalischen Bereichen. Von 2008 bis 2021 arbeitete er auf Kreuzfahrtschiffen wie Celebrity Cruises, Oceania Cruises, Norwegian Cruise Line und Regent Seven Seas Cruises. Dort war er in Showproduktionen involviert und spielte mit Entertainern, in Streichquartetten, Klavierduos und Jazzbands. Vorher war er von 2000 bis 2008 Mitglied des Stadtbrassbands von Kiew und nahm an Jazzprojekten mit Künstlern wie Keiko Matsui und Curtis Fuller teil. Zudem war er musikalischer Begleiter der ukrainischen TV-Show „Dancing with the Stars“ und trat bei Jazzfestivals in der Ukraine und Lettland auf.
Juan María Solare
(Buenos Aires, 1966) vereint in seiner Person diverse Spannungen: Neue Musik und Tango Argentino, Süden und Norden, Komposition und Interpretation.
Biographisches
Der in Argentinien geborene Komponist und Pianist Juan María Solare lebt seit 1993 in Deutschland. Nach seinem Konzertexamen in Argentinien (UNA - Universidad Nacional de las Artes) absolvierte er an der Musikhochschule Köln sein Kompositionstudium (Fritsch, Kagel, Barlow, Humpert). In Stuttgart studierte er bei Helmut Lachenmann. Dazu, Kurse bei Karlheinz Stockhausen, Luciano Berio oder Jaap Blonk.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Heinrich-Strobel-Stiftung (Baden-Baden), die Künstlerhäuser Worpswede, die Waldemar-Koch-Stiftung, der Senat für Kultur Bremen und der Deutsche Musikrat haben an ihn Stipendien vergeben.
Oeuvre
Komponiert hat er über 777 Werke, die europaweit aufgeführt und vom Rundfunk gesendet werden (Berlin, München, Amsterdam, Graz, Genf, Madrid, London, Sevilla, Seinäjoki, Thesaloniki, Istanbul, Sydney, Tokyo, Buenos Aires, New York...). Repräsentative Gattungen: Solo- und Kammermusik, Elektroakustik, Tangomusik. Fünfzehn CDs von diversen InterpretInnen beinhalten mindestens ein Werk von Solare.
Kompositionsaufträge: Radio Nacional de España (Spanien), Centro para la Difusión de la Música Contemporánea (CDMC, Spanien), Kunststiftung NRW (Düsseldorf), Tanzverein Passages Sauvages (Genf), Landesmusikrat Bremen, Karin und Uwe Hollweg Stiftung (Bremen), Fundación Encuentros Internacionales de Música (Argentina).
Die Verlage Dohr (Köln), Ricordi (München), Edition Tre Fontane (Münster), Peermusic (Hamburg) und GCC (Buenos Aires) haben mehrere seiner Kompositionen veröffentlicht. Für den Musikverlag Ricordi München hat Solare vier Alben mit Klaviermusik herausgegeben und für den Peters Verlag (Leipzig) ein Album mit 20 Tangos für Gesang und Klavier.
Aktuelle pädagogische Aktivität
Solare unterrichtet an der Universität Bremen Tangomusik (Leitung des Orquesta no Típica) und an der Hochschule für Künste Bremen Komposition und Arrangement für die Schulpraxis. Zusätzlich leitet er das Orchester der Bremer Orchestergemeinschaft.
Stil
Die stilistischen Elemente seines musikalischen Oeuvres schließen eine Tendenz zur Aphoristik, eine Prise unbestechlicher Melancholie, eine Dosis Ironie und Humor (verbunden mit dem surrealistisch Absurden) und ein Sich-Sehnen nach dem Erhabenen ein.
Sein Musikstil stammt aus dem Zusammenfluss vom post-Piazzolla Tango Nuevo und der zeitgenössischen, "post-tonalen" Musik. "Kunstmusik und Unterhaltungsmusik sind keine unversöhnliche Extreme, sondern Pole in einem Kraftfeld", schrieb Solare über seine "musikalische Zweisprachigkeit".
Klavier
Als Pianist hat sein Repertoire zwei Schwerpunkte: klassische Musik unserer Zeit (Cage, Schönberg, Scriabin, Liszt - Spätwerk -, Berio, Pärt) und argentinische Komponisten (inklusive Tango) mit eigenen Werken in jeder Kategorie.
Seine Aufnahmen sind in iTunes oder Spotify erhältlich (11 CDs, mehrere Singles). Seine Musik hat auf Spotify knapp 25 Millionen Streams erreicht.
http://www.juanmariasolare.com/