Christoph Biermann
Christoph Biermann
Mit Schuberts „kleiner“ A-Dur-Sonate (D. 664) hat sich Christoph Biermann, der seine Freizeit gerne dem Klavierspiel widmet, an ein äußerst charmantes Kleinod der romantischen Klaviermusik herangewagt. Der erste Satz lebt von seiner vielschichten, kammermusikalisch anmutenden Fraktur, über der das anfänglich unbekümmerte Thema sich nuanciert aussingen darf. Mit subtilem Wanderer-Motiv und einem kleinen Jodl sind zudem typische Schubert-Ingredienzien präsent, ohne sich allzu sehr aufzudrängen. Der zweite Satz sinniert über ausdrucksvollen Vorhaltsbildungen, die gelegentlich von schlichten Kantilenen sowie von einer bebenden triolischen Passage unterbrochen werden und am Ende des Satze dialogisch zwischen den beiden Händen verteilt wiederaufgenommen werden. Der dritte Satz präsentiert sich abschließend als raffinierter Kehraus im 6/8-Takt, der sein abwechslungsreiches thematisches Material in immer wieder neuen Farben vorzustellen weiß.