Sonntag 2. Februar 2025, 17 Uhr, Glocke Bremen/Großer Saal
Gloria! - Semesterabschlusskonzert von Orchester und Chor der Universität Bremen
Leitung: UMD Mariano Chiacchiarini / Nicolás Agulló
Letzte Tickets vom 29.1. bis 31.1. ab 11:30 Uhr in der Zentralmensa, solange der Vorrat reicht.
Programm
Im Dezember 2024 haben sich das Orchester und der Chor der Universität Bremen gemeinsam mit dem Chœur & Orchestre Sorbonne Université im historischen Grand Amphithéâtre der Sorbonne in Paris versammelt, um das Puccini- und das Fauré-Jahr feierlich zu begehen. Dieser besondere Anlass markiert das bedeutendste Reiseereignis in der Geschichte der Unimusik und ist wohl auch eines der wichtigsten Ereignisse der norddeutschen Universitäts-Eensembles. Rund 170 Musikerinnen und Musiker sowie Sängerinnen und Sänger sind nach Paris gereist, um dort sowohl die Probephase als auch das Abschlusskonzert mit ihren französischen Kolleginnen und Kollegen zu teilen. Dirigiert werden sie von UMD Mariano Chiacchiarini sowie Nicolás Agulló, dem Orchesterleiter der Sorbonne. Beide Ensembles werden sich nun im Februar zu einem außergewöhnlichen Semesterabschlusskonzert in der Glocke wiedervereinen. Gemeinsam präsentieren die Chöre und Orchester beider Universitäten Puccinis ambitioniertes Frühwerk Messa di Gloria, das bereits die theatralische Schaffenskraft des Komponisten erahnen lässt. Dieses fantastische Werk wird am 2. Februar mit allen Mitwirkenden im Großen Saal der Glocke in Bremen aufgeführt. Zusätzlich werden die Schwanensee-Suite von Tschaikowsky sowie A-cappella-Gesänge des Chores zu hören sein.
Programm:
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: »Schwanensee-Suite« op. 20a
Giacomo Puccini: Messa a quattro voci »Messa di Gloria« für Solisten, Chor und Orchester
Lieder a cappella
Patricio Amaya/Tenor
Aris Argiris/Bariton
Orchester und Chor der Universität Bremen
Chœur & Orchestre Sorbonne Université
Leitung: UMD Mariano Chiacchiarini / Nicolás Agulló
DAS KONZERT IST FAST AUSVERKAUFT.
Letzte Restplätze - solange der Vorrat reicht - am Mittwoch, Donnerstag und Freitag (29. - 31.1.) von 11:30 bis 14 Uhr in der Zentralmensa, Bibliothekstraße.
Patricio Amaya
wurde in Tucumán, Argentinien, geboren und nahm an verschiedenen Zarzuela-Produktionen teil, sowohl als Chorist als auch als Solist. 2016 sang er seine erste Oper in der Hauptrolle von Beppe in Rita von G. Donizetti im Teatro San Martín in Tucumán, Argentinien.
Im Jahr 2018 gewann er durch Vorsingen die beiden Hauptrollen in der Zarzuela La leyenda del beso von Soutullo und Vert (Ivan und Goron), sowie eine Stelle im festen Chor des Theaters seiner Stadt. 2019 wurde er vom Komponisten Martín Palmeri zur Uraufführung seiner Tangooper Stefano eingeladen, wo er die Rolle des Pastore verkörperte. Er gewann den zweiten Preis beim wichtigen Wettbewerb Lírica Viva in Buenos Aires, Argentinien, sowie das Stipendium des Mozarteum Argentino, was ihm ermöglichte, seine Ausbildung in Buenos Aires mit Alejandra Malvino und Susana Cardonnet fortzusetzen.
Im Jahr 2021 erhielt er ein Stipendium der Saluzzo Opera Academy für einen Sommerkurs in Saluzzo, Italien, der mit einer Aufführung der Oper Le nozze di Figaro endete, in der er die Rolle des Basilio spielte. 2023 gewann er das Stipendium „Elisavet Chatzivasileiou“, um am Sommerkurs der Berlin Opera Academy teilzunehmen.
Er wurde ausgewählt, an den Meisterklassen der Sopranistin Raina Kabai- vanska teilzunehmen, die mit einem Konzert im Sofía Theater and Ballet in Sofia, Bulgarien, endeten. In dieser Zeit erhielt er ein Stipendium der New Bul- garian University, um seine Ausbildung bei Raina Kabaivanska in der BelcantoStadt Modena, Italien, fortzusetzen. Derzeit ist er aktives Mitglied der Chorsolisten der Komischen Oper in Berlin.
Aris Argiris
wurde in Athen geboren und absolvierte dort ein vielseitiges Studium in Marketing, Sprachen, Saxofon, Musiktheorie und Gesang bei renommierten Lehrern wie Kostas Paskalis und Despoina Kalafati. 1999 erhielt er das Maria-Callas-Stipendium und setzte seine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in München in der Meisterklasse von Daphne Evangelatos fort. Seine Spielzeit 2024/25 ist von bedeutenden Debüts geprägt: Als Don Pizarro in Fidelio mit dem Theater Heidelberg in Winterthur, als Der fliegende Holländer in Linz unter Markus Poschner und als Tonio in I Pagliacci in Innsbruck. Konzertauftritte führen ihn unter anderem zur Opera Gala in der Athens Concert Hall und zu Verdi-Wagner-Programmen in Deutschland.
Im Juni 2023 gab er sein Debüt in der Bela Bartok Concert Hall beim Müpa Festival Budapest als Wotan in Wagners Die Walküre unter Ádám Fischer. Auch 2023/24 setzte er seine erfolgreiche Interpretation dieser Rolle fort, u.a. beim Wagner Festival in Sofia und in Füssen. Weitere Höhepunkte waren Verdi-Partien wie Amonasro in Aida in Salzburg und Jago in Otello in Darmstadt.
Zuvor wirkte Argiris bei renommierten Häusern und Festivals, darunter als Wotan in Das Rheingold in Braunschweig, Nabucco in St. Margarethen und Germont in La Traviata am Aalto-Theater Essen. Gastspiele führten ihn an Opern in Europa, Asien und Amerika, darunter Covent Garden, die Arena di Verona und Tokyo.
Sein Repertoire umfasst zentrale Partien des dramatischen Fachs wie Rigoletto, Scarpia in Tosca oder Wotan in Wagners Ring. Er arbeitete mit Dirigenten wie Zubin Mehta, Christian Thielemann und Kurt Masur und ist auf CD-Aufnahmen sowie im ersten 3D- Opernfilm zu erleben. Seit 2016 lehrt er als Professor an der Universität der Künste in Berlin.
Nicolás Agulló
ist bekannt für seine doppelte kulturelle Prägung, sowohl europäisch als auch lateinamerikanisch. Er gehört zu den Dirigenten der neuen Generation, die mit gleicher Präzision und Wissen das große symphonische Repertoire, zeitgenössische Musik und die musikalischen Traditionen des amerikanischen Kontinents vertreten.
Er war der musikalische Leiter der Produktion „María de Buenos Aires“ von Piazzolla an der Opéra National du Rhin im Jahr 2019, ein bemerkenswerter Erfolg für das europäische audiovisuelle Netzwerk ARTE, das die Aufführung als zweiten Titel seiner Opern-Saison in Art Concert auswählte. Er war Gastdirigent des Orchestre National de Lille und hat außerdem das Ensemble Intercontemporain in Paris, das Lucerne Festival Academy Orchestra, das Savaria Szimfonikus Zenekar in Ungarn und die Freiburg Kammerphilharmonie in Deutschland dirigiert.
Bemerkenswert sind auch seine zahlreichen Auftritte in der Philharmonie de Paris von 2017 bis heute sowie in verschiedenen europäischen Konzerthäusern und nationalen Opernhäusern in Frankreich: Opera de Strasbourg, Bordeaux, Reims, Colmar, die Nationaltheater von Mulhouse und Tarbes sowie die Cité de la Musique in Marseille. Opernaufführungen in Winterthur, Freiburg und im KKL in Luzern – Schweiz, multimediale Konzerte im ZKM in Deutschland.
Agulló hat ein Studium der Orchesterleitung an der Katholischen Universität von Argentinien abgeschlossen und den Prix de direction l’orchestre im Conservatoire Régional de Reims in der Klasse von Rut Schereiner bekommen. Er vertiefte seine Studien bei Zsolt Nagy, Professor am Pariser Konservatorium. Zwischen 2013 und 2014 arbeitete er mit Peter Eötvös beim Bartók-Festival, in Royaumont und am IRCAM. Er wurde aus mehr als 300 internationalen Kandidat*innen für die renommierte Lucerne Festival Academy in zwei aufeinanderfolgenden Jahren ausgewählt, wo er von Matthias Pintscher, Susanna Mälkki und Alan Gilbert, dem Dirigenten der New Yorker Philharmoniker, lernen konnte.
Dank seiner gesammelten Erfahrungen und seiner universitären Ausbildung gewann er den Wettbewerb für die Position des Chefdirigenten des Chœur & Orchestre Sorbonne Université (COSU) für eine Amtszeit, die 2020 begann. Im Bereich der Musikwissenschaft wurden seine Studien zur Entwicklung der argentinischen Musik im 20. Jahrhundert von EDUCA – Buenos Aires veröffentlicht, mit einer besonderen Erwähnung bei den Konex Classical Music Awards 2009 und auf der Buenos Aires International Book Fair 2010 präsentiert.
Mariano Chiacchiarini
Weltweit ausgezeichnet mit dem ECHO Musikpreis, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik sowie dem KONEX Preis in Musik, gewann Chiacchiarini bereits den 1. Preis beim Teatro Colón J.Martini Dirigenten-Wettbewerb und begann eine bemerkenswerte internationale Karriere, die zu wichtigen Begegnungen mit den Größen der Musikwelt führt, darunter S. Rattle, P. Boulez, P. Eötvös, R. Chailly, R. Muti und B. Haitink, sowie zu der Zusammenarbeit mit erstklassigen und renommierten Orchestern und Ensembles, wie etwa mit dem Tonhalle Orchester Zürich, Orchestra della Svizzera Italiana, Russian National Orchestra, Orchestre Philharmonique de Radio France, Hong Kong Phil, Deutsche Radio Philharmonie, Gürzenich Orchester Köln, WDR Sinfonieorchester und Ensemble Modern, sowie Orchestern aus Bulgarien, Griechenland, Italien, Luxembourg, Österreich, Portugal, Spanien, Ungarn, Asien, Südafrika, Nord und Südamerika.
Er war Gastdirigent bei bedeutenden Festivals wie dem Lucerne Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Young Euro Classic, oder den Donaueschinger Musiktagen, und seine Dirigate führten ihn auch in viele berühmte Spielstätten wie die Elbphilharmonie, das Konzerthaus Berlin und Wien, den großen Tschaikowsky-Saal Moskau oder die Opéra Bastille.
Er nahm zahlreiche feste Engagements wahr, so fungierte er zwölf Jahre als Musikdirektor der Universität Trier, als ständiger Dirigent des Ensemble Garage, seit 2014 ist er zudem als einer der Hauptdirigenten des Argentinischen National-Symphonieorchesters und seit 2013 bei der Lucerne Festival Academy engagiert. In den vergangenen Jahren wurde Chiacchiarini in Hannigans Momentum-Projekt, im Bürgerorchester der Stadt Köln und beim Beirat des Deutschen Musikrates tätig sowie mit dem Premio Nacional Clásica und als „Herausragende Persönlichkeit der Kultur“ seiner Geburtsstadt ausgezeichnet.
Seit September 2022 ist Mariano Chiacchiarini Bremens neuer Universitätsmusikdirektor.
Mehr Infos unter www.chiacchiarini.com
Chœur & Orchestre Sorbonne Université (COSU)
Das Chœur & Orchestre Sorbonne Université (COSU) vereint 120 begeisterte und leidenschaftliche junge Musiker*innen zu einem ambitionierten musikalischen Projekt, das die Aufgaben der Sorbonne Universität im Bereich Bildung und Wissensvermittlung verfolgt. Jedes Jahr begrüßt das COSU Studierende der Sorbonne Universität, die überwiegend aus der Abteilung für Musik und Musikwissenschaft stammen. Sie erhalten eine hochqualifizierte Ausbildung durch Fachleute von renommierten Institutionen wie dem Orchestre de Paris.
Das COSU-Programm, das im Rahmen der Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftspolitik der Sorbonne Universität entwickelt wurde und in Übereinstimmung mit musikologischer Forschung steht, umfasst nicht nur Klassiker des Repertoires, sondern auch Werke, die selten oder nie gespielt wurden, sowie Uraufführungen von Auftragswerken. Unter der Leitung der Orchester- und Chordirigenten Nicolás Agulló und Frédéric Pineau treten beide Ensembles oft an herausragenden Orten auf, sowohl in Frankreich (Philharmonie de Paris, Salle Gaveau, Chorégies d’Orange…) als auch international. Dabei fungieren sie als Vertreter der Sorbonne Universität und fördern deren zukünftige Aktivitäten.
Diese enge Verbindung zur französischen Universität verleiht dem COSU seine herausragende Einzigartigkeit: Es ist sowohl ein Ort der Ausbildung, Exzellenz und Weitergabe von Wissen als auch ein Akteur in der Verbreitung von Musik.
Orchester & Chor der Universität Bremen
Das Orchester der Universität Bremen ist aus einem Ensemble der ehemaligen Pädagogischen Hochschule Bremen hervorgegangen. Dort war es 1968 als Collegium Musicum von dem Musikpädagogik-Professor Klaus Mävers gegründet worden. Bei seiner Berufung 1971 an die neu gegründete Universität behielt er die Leitung des Orchesters und führte es – nun als Orchester der Universität Bremen – bis ins Jahr 1993 weiter. Highlights waren Kooperationen mit Orchestern aus Polen und Tschechoslowakei.
Nach einer Übergangszeit unter der Leitung von Peter Paulitsch wurde 1996 das Amt der Universitätsmusikdirektion neu geschaffen. Die erste Stelleninhaberin war von April 1996 bis Oktober 2020 Dr. Susanne Gläß. Studierende aus allen Fachbereichen der Universität musizieren gemeinsam mit Studierenden anderer Bremer Hochschulen, die kein eigenes Orchester besitzen. Darüber hinaus nehmen auch Alumni, Mitarbeiter*innen der Universität und im Laufe der Zeit hinzugekommene Freund*innen teil. Nach einer weiteren Übergangszeit unter der Leitung von Killian Farrell sowie mit projektbezogener Unterstützung durch Hartmut Keil und Alice Meregaglia (Orchester) und Iryna Dusheyko (Chor), hat im September 2022 Mariano Chiacchiarini das Amt des Universitätsmusikdirektors angetreten.
Das Ensemble ist – abhängig von Projekt und Repertoire – ein vollständig besetztes Sinfonieorchester mit bis zu 100 Mitgliedern.
Der große Chor der Universität wurde für die Aufführung von Carl Orffs Carmina Burana im Februar 2003 von der damaligen UMD Dr. Susanne Gläß gegründet. Auch der Chor besteht aus Studierenden und Mitarbeitenden der Universität, Ehemaligen und im Laufe der Zeit hinzugekommenen Freundinnen und Freunden. Seit seiner Gründung hat er Konzertreisen nach Apulien (Süditalien), Danzig, Namibia, Istanbul, in die Ukraine, nach China und nach England unternommen.
Das Repertoire des Chores umfasst zahlreiche Werke für Chor a Cappella, mit Ensemble oder mit großem Sinfonieorchester, die meist am Ende des Semesters gemeinsam mit dem Orchester der Universität Bremen aufgeführt wurden. Es beginnt mit Werken des 19. Jahrhunderts: dem Requiem von Brahms, Max Bruchs Odysseus, dem Requiem von Fauré, dem Te Deum von Bruckner und Coleridge-Taylors The Song of Hiawatha. Ein Schwerpunkt liegt auf Werken der 1920er und 1930er Jahre mit Szymanowskis Stabat Mater, Weills Der Weg der Verheißung und Tippetts A Child of Our Time; es reicht bis in die Gegenwart zum QueenKlassical der Band MerQury, zu Paul McCart- neys Liverpool Oratorio und zu den deutschen Erstaufführungen von Philip Glass‘ Itaipu, Richard Einhorns The Ori- gin, Johnny Parrys An Anthology of All Things, Eric Idles und John Du Prez‘ Not The Messiah und von Arturo Márquez‘ Sueños. Heute setzt sich der Chor aus 100 bis 140 Sängerinnen und Sängern zusammen, wiederum abhängig von Projekt und Repertoire.