DFG-Projekt „Die spanische Black Diaspora: Afro-spanische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts“
Dieses kaum untersuchte literarische Feld umfasst neben Autor:innen aus der ehemaligen spanischen Kolonie Äquatorialguinea auch solche aus nicht-spanischsprachigen Ländern wie Benin, Senegal oder Kamerun, die – meist im Zuge der eigenen Migrationserfahrung – Spanisch als Literatursprache übernommen haben, sowie Spanier:innen afrikanischer Herkunft. Im Zentrum steht die Frage, in welcher Form die oben genannten Autor:innen in ihren Texten afrodiasporische Lebenswelten und Identitäten in einem Spannungsfeld von homeland und hostland verhandeln. Diese Lebenswelten sind zum einen durch weitreichende Ausgrenzungs- und Rassismuserfahrungen des afrodiasporischen Subjekts in europäischen Gesellschaften geprägt. Zum anderen beschreiben die Autor:innen multiple Zugehörigkeiten und alternative Gemeinschaftsentwürfe, die das Überlebenswissen dieser Menschen bilden und sie im Hinblick auf eine transnationale afrikanische Diaspora positionieren. Ergänzend zum literarischen Korpus werden auch andere mediale Ausdrucksformen wie Filme, digitale Plattformen, Fotobücher und andere kulturelle Artefakte einbezogen, um Positionierungen jenseits der Literatur mitzudenken.
Leitung: Prof. Dr. Julia Borst
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