Marie-Célie Agnant ist eine der bekanntesten zeitgenössischen Schriftstellerinnen im französischsprachigen Kanada: Als Autorin und Erzählerin mit haitianischen Wurzeln prägt sie seit den 1990er Jahren die heutige interkulturelle Literatur (écriture migrante) mit einem beeindruckend vielfältigen und vielfach ausgezeichneten Werk. Dabei jongliert sie zwischen Kinder- und Jugendliteratur (Alexis d'Haïti (1999), Alexis, fils de Raphaël (2000)), Märchen (z.B. La légende du poisson amoureux (2003)) und Gedicht- und Kurzgeschichtenbänden (Et puis parfois quelquefois... (2009) und Femmes des terres brûlées (2016)). Im Jahr 2023 wurde Marie-Célie Agnant zur zehnten offiziellen Dichterin des kanadischen Parlaments berufen.
Im Sommersemester 2023 war Marie-Célie Agnant von der Universität Bremen als autrice en résidence des INPUTS für zwei Monate eingeladen, uns und unsere Hansestadt mit ihren Geschichten zu bereichern und sich selbst durch neue Begegnungen kreativ inspiriern zu lassen: Während ihres Aufenthalts in Bremen unterrichtete sie Studierende der Frankoromanistik in einem Kurs zu kreativem Schreiben mit dem Titel "Autour du conte / au tour du conte".
An diesem Abend stellte die Autorin zuerst Elemente aus ihrem eigenen literarischen Schaffen vor. Anschließend präsentierten die Studierenden die Ergebnisse ihres kreativen Schreibens und eröffneten mit dem Publikum eine angeregte Diskussion rund um Märchen, kollaborative Prozesse und - le monde de l'imaginaire!
Die zweisprachige Veranstaltung entstand in Kooperation mit dem INPUTS und dem Institut Français Bremen.