Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen SoSe 2020

Geschichte, B.A./LA

Bachelor

HIS 2 Einführung in die Alte Geschichte

Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Tassilo Schmitt
(VF, PF, KF, LA, ISSU) 9 CP
Zu belegen ist eines der beiden Proseminare und das Methodenseminar/Vorlesung.

Proseminar 1

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS 2ERSATZVERANSTALTUNG Die Perserkriege
Vorlesung und Tutorium zum Modul HIS 2

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mo 10:00 - 12:00
wöchentlich Do 08:00 - 10:00
wöchentlich Do 14:00 - 16:00
Prof. Dr. Tassilo Schmitt
Jean Maximilian Coert

Proseminar 2

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS 2ERSATZVERANSTALTUNG Die Perserkriege
Vorlesung und Tutorium zum Modul HIS 2

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mo 10:00 - 12:00
wöchentlich Do 08:00 - 10:00
wöchentlich Do 14:00 - 16:00
Prof. Dr. Tassilo Schmitt
Jean Maximilian Coert

HIS 3 Einführung in die Mittelalterliche Geschichte

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Cordula Nolte
(VF, PF, KF, LA, ISSU) 9 CP
Zu belegen ist eines der beiden Proseminare.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-3.1Stadt - Land - Adelshof: spätmittelalterliche Lebenswelten
Urban, Rural and Aristocratic Environments in the Late Middle Ages

Proseminar

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 18:00 (4 SWS)

Das Proseminiar führt in die Gesellschaftsgeschichte des Mittelalters ein, indem es, u. a. aus interdisziplinärer Perspektive, die Lebensbedingungen und Lebensformen verschiedener sozialer Gruppen und kultureller Gemeinschaften erkundet. Es macht mit aktuellen Forschungsansätzen (z. B. Geschlechtergeschichte, Körpergeschichte, materielle Kultur) vertraut und vermittelt grundlegende Kenntnisse wichtiger Methoden, Techniken und Materialien des mediävistischen Arbeitens.
Literatur: Chris Wickham: Das Mittelalter. Europa von 500 bis 1500, Stuttgart 2018. Bernd Fuhrmann: Deutschland im Mittelalter. Wirtschaft – Gesellschaft – Umwelt, Darmstadt 2017.

Prof. Dr. Cordula Nolte
08-28-HIS-3.2Wenn zwei sich streiten, lacht keiner mehr. Kaiser und Päpste um 1100
Emperors and Popes around 1100

Proseminar

Termine:
wöchentlich Mo 10:00 - 14:00

Seit dem frühen Mittelalter war die Verbindung zwischen Priestertum und Königtum eng. Die Protagonisten der weltlichen wie geistlichen Herrschaft entstammten der gleichen gesellschaftlichen Schicht, zuweilen sogar aus den gleichen Familien. Eine deutliche Trennung der Aufgaben wäre ein müßiges Unterfangen, regnum und sacerdotium verstanden sich als nicht zu trennende Einheit göttlichen Willens auf Erden. Die kirchlichen und monastischen Würdenträger als Teil ihrer Herrschaftspraxis anzusehen und einzusetzen, war den Königen selbstverständlich. Die beiderseitige Verflechtung war lang gewachsen und sehr eng. Emanzipationsbestrebungen der Kirche gegenüber der weltlichen Herrschaft führte in dem Moment zu einem lang anhaltenden, das ganze Reich polarisierenden Konflikt, nachdem der Reformgedanke in der Person des Papstes an der Spitze der Kirche angekommen war. Die Eskalation zwischen Heinrich IIII. und Gregor VII. (sowie seinen Nachfolgern) konnte zu keiner Lösung führen; diese wurde erst später im Wormser Konkordat 1122 gefunden. Nach dem erbittert geführten Konflikt und der Neubestimmung des Verhältnisses zwischen regnum und sacerdotium war das Reich und die Grundlage seiner Herrschaft wesentlich verändert.
Gegenstand dieses Proseminars sind theoretische und methodische Voraussetzungen des des Studiums der Geschichte, besonders natürlich der Geschichte des Mittelalters. Die thematische Grundlinie wird der andauernde Streit sein, dessen Stationen in einigen Beispielen untersucht werden wird. Das Ziel ist es, grundlegende Fähigkeiten dieser „handwerklichen“ Arbeit zu vermitteln, um sich anschließendend selbständig ein Thema (der mittelalterlichen Geschichte) erarbeiten zu können.
Literatur: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4. Aufl., Stuttgart 2014.

Dr. Jan Ulrich Büttner

HIS 4 Einführung in die Neuere und Neueste Geschichte

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Delia González de Reufels
(VF, PF, KF, LA, ISSU) 9 CP
Zu belegen ist eines der Proseminare

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS 4.1Einführung in die Geschichte Lateinamerikas: Die mexikanische Unabhängigkeitsbewegung
Introduction to Latin American History: Mexico’s Independence

Proseminar

Termine:
wöchentlich Di 10:00 - 12:00 (2 SWS)
wöchentlich Di 12:00 - 13:30 (2 SWS)

In der Geschichtsschreibung des spanischem Amerika bildet die Zeit der Unabhängigkeit vom Mutterland Spanien eine eigene Epoche, deren Grundzüge und Forschungsprobleme im Mittelpunkt dieses Seminars der Studieneingangsphase stehen. In der traditionellen lateinamerikanischen Geschichtsschreibung wird diese Zeit meist als die der großen nationalen Helden und des Beginns der jeweiligen Nation gefeiert. Neuere Ansätze betonen die Verbunden- und Verwobenheit mit europäischen Ereignissen sowie anderen amerikanischen Bewegungen. Dieses Spannungsfeld wird im Seminar am Beispiel der Unabhängigkeit Mexikos mittels der kritischen Lektüre und Diskussion von historiografischen Texten, zeitgenössischen Quellen sowie methodisch-theoretischen Texten ausgelotet. Dabei spielen die Zeit der bürgerkriegsähnlichen Wirren und die Gründung des ersten Kaiserreiches eine besondere Rolle.

Zugleich bietet das Seminar eine Einführung in die Geschichte Lateinamerikas, in der auch Inhalte des geschichtswissenschaftlichen Tutoriums behandelt werden. Hier wird auch mit online-tools gearbeitet, an deren Weiterentwicklung die Studierenden des Seminars aktiv beteiligt werden sollen. Die Veranstaltung ist Teil des ForstA-digital Projektes des laufenden Semesters, in dem Konzepte des „blended learning“ eingesetzt werden.

Erste und einführende Literatur:

Beezley, William & Rankin, Monica A. (Hrsg.): Problems in Modern Mexican History: Sources and Interpretations, Lanham: Rowman and Littlefield 2017.

Meyer, Michael et.al.: The Course of Mexican History, New York7 etc.: Oxford University Press 2003.

Sabato, Hilda: Republics of the New World. The Revolutionary Political Experiment in 19th Century Latin America, New Jersey: Princeton University Press 2018.

Van Young, Eric: Writing Mexican History, Stanford: Stanford University Press 2012.

Prof. Dr. Delia González de Reufels
08-28-HIS 4.2Umkämpftes Erbe: Debatten um Europa und die Kolonialvergangenheit
The Afterlives of Empire: Debating Europe and the Colonial Past

Proseminar

Termine:
wöchentlich Mo 10:00 - 12:00 (2 SWS)
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 (2 SWS)

In vielen Ländern Europas ist in den letzten Jahren mit Vehemenz über die europäische Kolonialgeschichte und ihre Nachwirkungen debattiert worden. Hierzulande hat sich die öffentliche Diskussion mit Blick auf das Berliner Humboldt-Forum insbesondere auf die Restitution von kolonialen Objekten beschränkt. Wenige andere Länder sind bereits weiter und bemühen sich um einen veränderten Blick auf die Kolonialvergangenheit insgesamt. Die Schärfe, mit der in der politischen Öffentlichkeit zum Teil um das Erbe Europas gestritten wird, zeigt, dass es sich bei der Kolonialgeschichte um ein hochsensibles Thema handelt. Stehen wir also vor der „größten Identitätsdebatte unserer Zeit“ oder „neigt sich die Debatte ihrem Ende zu“, wie einzelne Kommentatoren meinen? Das Seminar beschäftigt sich mit dem eigenwilligen Nachleben des europäischen Kolonialismus auf drei verschiedene Weisen: Es untersucht, erstens, die Genese der aktuelle Debatte und beschäftigt sich mit dem Erinnern und Verdrängen der Kolonialvergangenheit; es fragt, zweitens, wie sich unter postkolonialen Gesichtspunkten die imperiale Geschichte Europas erforschen und ausstellen lässt; und nimmt, drittens, ausgewählte Streitthemen innerhalb der Geschichtswissenschaft in den Blick. Die Lektüre besteht sowohl aus deutsch- als auch englischsprachigen Texten.

Literatur: Olaf Zimmermann und Theo Geißler (Hrsg.), Kolonialismus-Debatte: Bestandsaufnahme und Konsequenzen. Berlin 2019; Marianne Bechhaus-Gerst und Joachim Zeller (Hrsg.), Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit. Berlin 2018; Dietmar Rothermund (Hrsg.), Erinnerungskulturen post-imperialer Nationen. Baden-Baden 2015; Elizabeth Büttner, Europe after Empire: Decolonization, Society, and Culture. Cambridge 2016; Dane Kennedy, The Imperial History Wars: Debating the British Empire. London 2018; Robert Gildea, Empires of the Mind: The Colonial Past and the Politics of the Present. Cambridge 2019; Stuart Ward and Astrid Rasch (Hrsg.), Embers of Empire in Brexit Britain. London 2019.

Dr. Norman Aselmeyer
08-28-HIS 4.3Die „Volksgemeinschaft“ im Nationalsozialismus: Neuere Forschungen und Kontroversen
Volksgemeinschaft - under National Socialism: Recent Research and Controversies

Proseminar

Termine:
wöchentlich Mo 12:00 - 14:00
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00

In der nationalsozialistischen Propaganda spielte der Begriff der „Volksgemeinschaft“ eine wichtige Rolle. Doch ist in der Forschung umstritten, ob dieser Begriff für eine Analyse der nationalsozialistischen Gesellschaft wirklich sinnvoll ist oder nur eine Selbstinszenierung des Regimes reproduziert. Im Seminar werden wir uns daher kritisch mit der Begriffsgeschichte, mit einzelnen sozialen Erscheinungsformen der „Volksgemeinschaft“ sowie mit den zentralen Forschungskontroversen zu diesem Thema beschäftigen. Im zweiten Teil des Semesters sollen im Staatsarchiv Bremen eigenständige Recherchen durchgeführt werden. Erkenntnisse aus der vorherigen Lektüre können so empirisch angewandt werden. Zudem dient das Seminar der Vermittlung und Festigung grundlegender Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens.

Zur Einführung:
Michael Wildt, „Volksgemeinschaft”, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 03.06.2014, http://docupedia.de/zg/wildt_volksgemeinschaft_v1_de_2014

N. N.

HIS 5.2 Grundlagenmodul Moderne

Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Cornelius Torp
(VF, PF, KF, LA) 9 CP
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-5.2.1„Krieg & Frieden“ – Neue Ansätze zur alten Diplomatiegeschichte Russlands 1815-1945
„War and Peace“ – New approaches to the old history of diplomacy of Russia 1815-1945

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 10:00 - 12:00

„Die Politiker wie Amazonasindianer betrachten“, die Bedeutung ihrer „merkwürdigen“ Tracht, Rituale, Gesten und Worte verstehen, so lautet die Devise der Kulturhistoriker*innen. Die Geschichte der Außenpolitik oder auch der „großen Männer und Kabinette“ ist davon lange unberührt geblieben. In dieser Vorlesung soll gezeigt werden, dass die Geschichte der Kriegsausbrüche und Friedensschlüsse auch als Kulturgeschichte analysiert werden muss: als Geschichte der kulturellen Missverständnisse und gescheiterten bzw. geglückten Kommunikation. Die behandelten Ereignisse und diplomatischen Entwicklungen erstrecken sich von der Neuordnung der Diplomatie auf dem Wiener Kongress 1815 über den Krimkrieg, den Russisch-Türkischen Krieg und den Berliner Kongress über den Russisch-Japanischen Krieg und den Ersten Weltkrieg bis hin zum Hitler-Stalin-Pakt und zu den Abkommen von Teheran, Jalta und Potsdam 1945.

Literatur:
Paulmann, Johannes: Pomp und Politik. Monarchenbegegnungen in Europa zwischen Ancien Régime und Erstem Weltkrieg, Paderborn 2000.
Mösslang, Markus et al. (Hg.): The Diplomats' World. The Cultural History of Diplomacy, 1815-1914, Oxford 2008

Prof. Dr. Susanne Schattenberg
08-28-HIS-5.2.2Übung zur Vorlesung 1
Reading Course

Übung

Termine:
wöchentlich Mi 14:00 - 16:00 (2 SWS)

Übung 1:
In diesem Quellen- und Lektürekurs sollen die Inhalte der Vorlesung „Krieg & Frieden“ vertieft werden. Zur Einführung besprechen wir programmatische Texte zur Kultur- und Kommunikationsgeschichte der Diplomatie und zum russischen Nationalismus. Ansonsten werden wir in erster Linie übersetzte Quellen lesen. Diese Veranstaltung wird im „digitalen Semester“ die Möglichkeit bieten, eine Routine in zwei grundlegenden Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens zu entwickeln: interpretieren und kritisieren. Zum einen sollen selbstverfasste Quelleninterpretationen zur intensiven Lektüre anregen, zum anderen werden andere Teilnehmer_innen diese Interpretationen im Seminar durch verschriftlichte „Reviews“ besprechen. Die Beiträge werden anonymisiert, damit sich die Kritik nur auf die Texte und nicht auf die Verfasser_innen persönlich beziehen kann.
Ein zweiter Baustein wird hoffentlich zum *fun factor* des Seminars beitragen: Wer möchte, kann beim Online-Spiel Diplomacy teilnehmen und so Diplomatie spielerisch ausprobieren. Es wird möglich sein, in einem Essay anstatt einiger (nicht aller!) Quelleninterpretationen die Geschichtsdarstellungen in diesem Spiel zu reflektieren.

Elias Angele
08-28-HIS-5.2.3Übung zur Vorlesung 2
Reading Course

Übung

Termine:
wöchentlich Do 10:00 - 12:00 OEG 3790 (2 SWS)

Übung 2:
In diesem Quellen- und Lektürekurs sollen die Inhalte der Vorlesung „Krieg & Frieden“ vertieft werden. Zur Einführung besprechen wir programmatische Texte zur Kultur- und Kommunikationsgeschichte der Diplomatie und zum russischen Nationalismus. Ansonsten werden wir in erster Linie übersetzte Quellen lesen. Diese Veranstaltung wird im „digitalen Semester“ die Möglichkeit bieten, eine Routine in zwei grundlegenden Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens zu entwickeln: interpretieren und kritisieren. Zum einen sollen selbstverfasste Quelleninterpretationen zur intensiven Lektüre anregen, zum anderen werden andere Teilnehmer_innen diese Interpretationen im Seminar durch verschriftlichte „Reviews“ besprechen. Die Beiträge werden anonymisiert, damit sich die Kritik nur auf die Texte und nicht auf die Verfasser_innen persönlich beziehen kann.
Ein zweiter Baustein wird hoffentlich zum *fun factor* des Seminars beitragen: Wer möchte, kann beim Online-Spiel Diplomacy teilnehmen und so Diplomatie spielerisch ausprobieren. Es wird möglich sein, in einem Essay anstatt einiger (nicht aller!) Quelleninterpretationen die Geschichtsdarstellungen in diesem Spiel zu reflektieren.

Elias Angele

HIS 6 Theorien und Methoden historischen Arbeitens

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Susanne Schattenberg
(VF, PF, KF) 9 CP
Zu belegen sind zwei der angebotenen Seminare.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-6.2Ein Kapitel der Globalgeschichte: Die Geschichte des lateinamerikanischen Drogenhandels
A chapter of Global History: The History of the Latin American Drug Trade

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 18:00 - 19:30 (2 SWS)

In diesem Seminar werden Grundzüge der Globalgeschichte anhand des konkreten Gegenstands Kokain erschlossen. Auf der Grundlage methodischer und theoretischer Texte wird diskutiert, wie diese Geschichte als eine Geschichte globaler Netzwerke und vielfältiger Austauschbeziehungen zwischen den Andenländern, den Anrainerstaaten des Amazonas, Europa und den Staaten Nordamerikas geschrieben werden kann. Dabei werden ökonomische sowie sozio-kulturelle und politische Entwicklungen betrachtet, welche die Geschichte des Handels mit dieser Droge geprägt haben. Der im Seminar betrachtete Zeitraum beginnt nach einer Einführung in die präkolumbische und frühneuzeitliche Geschichte des Kokains mit dem legalen peruanischen Handel mit dieser Substanz. Sie diente seit dem 19. Jahrhunderts vor allem zu medizinischen Zwecken, ab den späten 1940er Jahren wurde dieser vom illegalen Handel der so genannten Freizeitdroge abgelöst, die längst nicht nur in Peru angebaut und auf den Markt gebracht wurde. US-amerikanische und europäische Absatzmärkte spielen hier ebenso eine Rolle, wie die sich wandelnden Bedingungen der Drogenproduktion in anderen Weltregionen.

Erste und einführende Literatur:

Bulmer-Thomas, Victor (Hrsg.): The Economic History of Latin America since Independence, Cambridge3: Cambridge University Press 2014.
Conrad, Sebastian: Globalgeschichte. Eine Einführung, München: Beck Verlag 2013.

Gootenberg, Paul: Andean Cocaine. The Making of a Global Drug, Chapel Hill, NC: The University of North Carolina Press 2008.

Prof. Dr. Delia González de Reufels
08-28-HIS-6.3Schrift und Schreiber*innen im Mittelalter

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 (2 SWS)
Dr. Jan Ulrich Büttner
08-28-HIS-6.5Medien und Alltag zur See im 20. Jahrhundert
Media and everyday life at sea in the 20th century

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 10:00 - 12:00 (2 SWS)

Einzeltermine:
Fr 19.06.20 12:00 - 14:00

Lehrveranstaltung Sommersemester 2020, Oliver Bade, Fachbereich 8
Veranstaltung: Medien und Alltag zur See im 20.Jahrhundert
Erläuterung: „Wie hängen historisch betrachtet interpersonale
medienvermittelte Kommunikation und Alltagsorganisation zusammen?“ Ein
Versuch der Rekonstruktion am Beispiel von beruflich mobilen Akteur*innen
wie Seefahrer*innen.
Lecture: „Which connection exists between interpersonal mediated
communication and everyday organization historically?“ A reconstruction
attempt by the example of professional mobile social actors like seafarers.

N. N.
08-28-HIS-6.6Unterwasserarchäologie. Eine Einführung.
Underwater Archaeology

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 16:00

Ziel des Seminars ist es einen Überblick der maritim-archäologischen und im Besonderen der unterwasserarchäologischen Arbeitsweisen und Arbeitsbereiche zu geben. Hierzu werden archäologische Funde und Befunde aus unterschiedlichen Zeitstellungen sowie Fundzusammenhängen vorgestellt. Ein Fokus wird dabei auf dem nord- und westeuropäischen Raum liegen; jedoch werden auch „Ausflüge“ in den mediterranen Raum unternommen. Die Studierenden sollen dabei zu einem Thema eigenständig recherchieren und ihre Ergebnisse in einem Vortrag vorstellen. Ziel für die Studierenden ist es ihre Recherchefähigkeiten an wenig vertrauten Themen zu stärken, wobei die Vortragssituation eine spätere Verteidigung der eigenen Arbeit vor fachwissenschaftlichem Publikum simuliert. Weiterhin werden einzelne Fachtexte zu exzerpieren sein, wodurch der kritische Blick der Studierenden auf die Fachliteratur geschärft werden soll.

N. N.
08-28-HIS-6.7Wende und Wiedervereinigung im Westen
The "Wende" und German Reunification in West-Germany

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:00 - 12:00 OEG 3760

Im Oktober jährt sich die Wiedervereinigung zum 30. Mal. Mit ziemlicher Sicherheit wird dabei wieder der Osten Deutschlands im Fokus stehen: die Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Alltag dort, auch die Verwerfungen der Transformationszeit. Doch war die "Wende" nur eine Angelegenheit der Ostdeutschen? Im Seminar werden wir durch Interviews mit Zeitzeug*innen und Recherche in Archiven Antworten auf die Frage suchen, welche Rolle die Ereignisse des Jahres 1989/90 in Bremen spielten.

N. N.

HIS 7.1 Vertiefungsmodul Geschichte und Medien

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Delia González de Reufels
(VF, PF, KF) 12 CP
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.1Geschichte, Eugenik und Film: Intelektuelle Netzwerke in Lateinamerica
History, Eugenics and Film: Intellectual Networks in Latin America

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:00 - 12:00 (2 SWS)

Nach einem kurzen Exkurs in die für dieses Seminar grundsätzlichen Theorien der Geschichte, werden wir uns mit dem Thema des Rassismus. der Eugenik und des Mediums Film auseinandersetzen. Hierbei steht die Frage nach den Verbindungen zwischen Rassentheorien, Eugenik und Film im Mittelpunkt. Als Überleitung in die Praxis des historischen Arbeitens werden im dritten Teil des Seminars Filmanalysen und Filmtheorien überblicksartig in ihren Grundzügen und mit einem besonderen Schwerpunkt auf der New Film History diskutiert. Im vierten Teil des Seminars wird der Fokus schließlich auf den transnationalen intellektuellen Netzwerken liegen, die hinter prägenden Institutionen der Filmgeschichte wie etwa Museen, Archive, Zeitschriften und Filmclubs standen. Diese Netzwerke wurden durch Intellektuelle und Filmforscher gebildet. Auf diese Weise prägten sie die Wahrnehmung des Films als Kunstwerk in der Öffentlichkeit und veränderten damit die Kinokultur nachhaltig, ebneten zugleich der Avantgarde nach dem 2. Weltkrieg den Weg. Das geschah nicht nur in Europa, sondern auch in Lateinamerika: es entstanden in dieser Zeit nicht nur die Nouvelle Vague sondern auch das Cinema Novo und das Nuevo Cine. Sie zeugen vom regen Austausch sowie engen Verflechtungen zwischen lateinamerikanischer und europäischer Filmkultur.
Studierende belegen dieses Seminar zusammen mit dem von Mara Fritzsche, MA.

Erste und einführende Literatur:
Burke, Peter: New perspectives on historical writing. Cambridge: Polity Press 2016.
González de Reufels, Delia, Greiner, Rasmus, Pauleit, Winfried: Film und Geschichte. Produktion und Erfahrung von Geschichte durch Bewegtbild und Ton. Berlin: Bertz + Fischer 2015.
Hagener, Malte: Moving Forward, Looking Back. The European Avant-Garde and the Invention of Film Culture 1919–1939. Amsterdam: Amsterdam University Press 2007.
Shohat, Ella & Stam, Robert: Unthinking Eurocentrism: multiculturalism and the media. London [u.a.]: Routledge 1994.

N. N.
08-28-HIS-7.1.2Die Geschichte von Film und Sozialen Bewegungen in Lateinamerika
On the History of Film and Social Movements in Latin America

Seminar

Einzeltermine:
Mo 29.06.20 10:00 - 13:00
Mo 20.07.20 10:00 - 18:00
Di 21.07.20 12:00 - 19:00
Mi 22.07.20 10:00 - 18:00
Do 23.07.20 12:00 - 14:00

In dem Seminar wird die Entwicklung der Zusammenarbeit lateinamerikanischer Filmschaffender mit Sozialen Bewegungen nachgezeichnet. Der Fokus des Seminars liegt einerseits auf der Studentenbewegung in Mexiko und andererseits auf Arbeiterbewegungen in Argentinien, an denen sich auch Filmschaffende beteiligt haben.

Neben Texten zum Thema und Manifesten der Filmschaffenden, werden auch ausgewählte Filme bzw. Ausschnitte besprochen: so gilt der Dokumentarfilm „El Grito“ (1968) von Leobardo López Arretche als objektive Aufzeichnung der Studentenbewegung in Mexiko. Auch argentinische Filmemacher haben Filme über Protestbewegungen realisiert. So ist hier der Film „Argentina, mayo de 1969: Los caminos de la liberación“ (1969) der Filmgruppe Realizadores de Mayo zu nennen.

Ziel des Seminars ist es die Bedeutung des Filmschaffens für Soziale Bewegungen zu diskutieren und zu befragen. Anhand der Analyse von beispielhaften Filmausschnitten soll der Blick für die Ästhetik und filmischen Mittel geschärft werden.

Studierende belegen das Seminar zusammen mit der Veranstaltung „Geschichte, Eugenik und Film: Intellektuelle Netzwerke in Lateinamerika“ (08-28-HIS-7.1) von Dr. Ricardo Borrmann; Kenntnisse der englischen Sprache werden erwartet.

Erste und einführende Literatur:

Schroeder Rodríguez, Paul A. (Hrsg.): Latin American Cinema: A Comparative History, Oakland, CA, The University of California Press 2016.

Mara Fritzsche

HIS 7.2 Vertiefungsmodul Osteuropa

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Susanne Schattenberg
(VF, PF, KF) 12 CP
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.2.1Lustige Jungs und singende Ingenieurinnen. Der sowjetische Musical-Film der 1930er Jahre
Happy-go-lucky guys and singing women-engineers. The Soviet musical-movie of the 1930ies.

Seminar

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 1) Mi 14:00 - 18:00 (2 SWS)

Lenin war der Meinung, dass Kino die wichtigste aller Propaganda-Künste sei. Da die Partei zu der Einsicht gekomen war, dass, je besser die Unterhaltung, desto größer der propagandistische Erfolg sei, wurden Regisseure wie Eisenstein sogar noch Hollywood geschickt, um von den USA zu lernen. Anfang der 1930er Jahre entstand mit dem Tonfilm eine sehr erfolgreiche Zeit des sowjetischen Musical-Films, die nahezu alle von den Einstein-Schüler Aleksandrov gedreht und von dem Komponisten Dunaevskij vertont wurden. In einer Abfolge von fünf Filmen zwischen 1934 und 1940 kann man sehen, wie Musik und Ton zwar heiter blieben, die propagandistischen Botschaften aber immer weniger subtil verpackt wurden.
In den vierstündigen Sitzungen werden wir die Filme (russisch mit englischen Untertiteln) sehen und mit Hilfe von Sekundärliteratur analysieren, um uns darüber nicht nur die Geschichte dieses Mediums in den 1930er Jahren, sondern auch die Zeit des Hochstalinismus zu erarbeiten.

Prof. Dr. Susanne Schattenberg
08-28-HIS-7.2.2„Schlaf schneller, Genosse!" Sowjetische Satire der 1920er und 1930er Jahre.
„Sleep faster, comrade!” Soviet satire of the 1920s and 1930s.

Seminar
ECTS: 6-12

Einzeltermine:
Mi 29.04.20 12:00 - 13:00 https://conf.dfn.de/webapp/conference/979114314
Mi 13.05.20 12:00 - 13:00 Online: Reiter Meeting
Mi 20.05.20 12:00 - 13:00 Online: Reiter Meeting
Mi 27.05.20 12:00 - 13:00 Online: Reiter Meeting
Mi 10.06.20 12:00 - 13:00 Online: Reiter Meeting
Di 23.06.20 12:00 - 13:30 Online: Reiter Meeting
Mi 01.07.20 12:00 - 13:30 Online: Reiter Meeting
Mi 15.07.20 12:00 - 13:30 Online: Reiter Meeting

Das Seminar beschäftigt sich mit satirischen Schriften der 1920er und 1930er Jahre, welche als ertragreichste Jahrzehnte des Genres in der Sowjetunion gelten. Die weitgreifende gesellschaftliche Umgestaltung infolge der Oktoberrevolution entfachte auch Diskussionen über die Bedeutung von Satire in einem revolutionären Staat. Politisch verstandene Satire, die einen außenstehenden Gegner fokussierte, schien nach der Machtübernahme und Etablierung der Bolschewiki an Bedeutung verloren zu haben. Im Rahmen dessen wandten sich sowjetische Satiriker zunehmend gesellschaftlichen Problemen der jungen Sowjetunion zu.
Welche Diskussionen im Rahmen dieser Neuverhandlung von Satire geführt wurden und wie diese die sowjetische Satire prägten, soll in diesem Seminar diskutiert werden. Übergeordnetes Ziel ist es, sowjetische Satire als Zugang zur frühen Sowjetunion zu erschließen. Durch das Prisma satirischer Texte sollen Aspekte gesellschaftlichen Lebens der 1920er und 1930er Jahre beleuchtet werden. Zu diesem Zweck werden Werke verschiedener Autoren gelesen, diskutiert und analysiert werden.

Benedikt Funke

HIS 7.3 Vertiefungsmodul Westeuropa

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Rebekka v. Mallinckrodt
(VF, PF, KF) 12 CP
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.3.3Geschichte(n) des Kapitalismus. Annäherungen an eine historiographische Konjunktur
Histories of Capitalism. Approaches to a Trending Topic in Historiography

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:00 - 12:00

„Kapitalismus“ war und ist ein kein eindeutiger, sondern ein umstrittener Begriff, auch in der Geschichtswissenschaft. Die jüngsten Finanzkrisen haben der Geschichte des Kapitalismus und der Kapitalismuskritik neue Aufmerksamkeit beschert. In den vergangenen Jahren sind daher von Historiker*innen zu diesem Thema Kontroversen angestoßen und größere Studien verfasst worden. Im Seminar werden wir uns mit dieser historiographischen Konjunktur beschäftigen und längere Auszüge aus neueren Werken lesen, um kapitalismushistorische Ansätze in ihrer Unterschiedlichkeit zu verstehen. Die Veranstaltung bietet damit die Gelegenheit, Schlüsseldebatten der Gegenwart historisch präziser einzuordnen und zugleich die Produktionsbedingungen geschichtswissenschaftlicher Forschungen zu reflektieren. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird dabei vorausgesetzt.

Zur Einführung:
Jürgen Kocka, Geschichte des Kapitalismus, München 2013 (beck wissen)

N. N.
08-28-HIS-7.3.4Doing Capitalism? Praktiken, Räume und Dinge in der Wirtschaftsgeschichte Westeuropas
Doing Capitalism? Practices, Spaces and Objects in Western European Economic History

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00

Wie und von wem wird der Kapitalismus eigentlich „gemacht“? An welchen Orten und in welchen Dingen lässt sich kapitalistisches Denken und Handeln auffinden? Wie lässt sich etwa am Beispiel des Börsentickers oder der Kreditkarte der Kapitalismus verstehen? Um solche Fragen zu beantworten, haben sich wirtschaftshistorische Forschungen in den letzten Jahren verstärkt mit praxeologischen Ansätzen beschäftigt. Das Seminar widmet sich dieser Verschränkung theoretischer Debatten mit konkreten Forschungsmethoden und blickt exemplarisch auf Praktiken, Räume und Dinge in der westeuropäischen Geschichte des Kapitalismus. Damit vertieft diese Veranstaltung an konkreten Beispielen auch die Fragen, die im Seminar zur Geschichte des Kapitalismus als historiographischer Konjunktur behandelt werden. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.

N. N.

HIS 7.4 Vertiefungsmodul Lateinamerika

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Delia Gonzáles de Reufels
(VF, PF, KF) 12 CP
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.4.1Die Gesundheit und das Wohlergehen der Anderen: Sozialstaat und Zuwanderung nach Chile im Zeitalter der europäischen Massenmigration
Health and Well-Being of Others: The Welfare State and Migration to and within Chile in the Age of European Mass Migration

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:15 - 18:15 (2 SWS)

In diesem Seminar wird nach den Anfängen der chilenischen Sozialpolitik in den Bereichen Arbeit, Bildung, Gesundheit und Wohnen gefragt. Ein Schwerpunkt soll hier auf den sozialpolitischen Maßnahmen zum Schutze von Kindern liegen, welche die nationale Politik wie die nationale Öffentlichkeit aufgrund der prekären demografischen Entwicklung Chiles besonders bewegt haben. Diese hoffnungsvollen sozialpolitischen Anfänge ereigneten sich vor dem Hintergrund vielfältiger historischer Prozesse, die im Spannungsfeld internationaler Entwicklungen standen, welche in der gemeinsamen Arbeit aufgesucht werden. Daher werden hier auch Überlegungen zur Bedeutung und Methode transnationaler und internationaler Geschichte von Bedeutung sein. In einem Ausblick wird es im Seminar auch um die Entwicklungen während und nach der Weltwirtschaftskrise sowie um die Frage gehen, welche Rolle ein möglicher Reformstau für die weitere Entwicklung Chiles spielte.
Gute Kenntnisse der englischen Sprache werden erwartet, Spanischkenntnisse sind von Vorteil.
Erste und einführende Literatur:
Bethell, Leslie (Hrsg.): Latin America. Economy and Society, 1870-1930, Cambridge: Cambridge University Press 1989.
Jones, Bill: Labour Migration and Cross-Cultural Encounters. Welsh Copper Workers in Chile in the Nineteenth Century, in: The Welsh History Review, Bd. 27.1. (2014), S. 132-154.
Milanich, Nara B.: Children of Fate. Childhood, Class and the State in Chile, 1850-1930, Durham etc.: Duke University Press 2009.
Swain, Shurlee: Beyond Child Migration.Inquiries, Apologies and the Implications for the Writing of a Transnational History of Child Welfare, in: History Australia, Bd. 13:1, (2016), S. 139-152.

Prof. Dr. Delia González de Reufels
Simon Gerards Iglesias
08-28-HIS-7.4.2Migration, Sozialstaat und Internationale Organisationen: Argentinien im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 16:00 - 18:00

Migration, Sozialstaat und internationale Organisationen sind Termini, die zunächst auf sehr unterschiedlichen Untersuchungsebenen zu liegen scheinen. Dennoch beschreiben diese Begriffe die Herausforderungen und Entwicklungen des modernen Staates in Argentinien, der ab den 1880er Jahren mehrere wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Transformationen durchlief, die im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Die europäische Massenimmigration, die in den 1880er Jahren einsetzte und bis in die 1930er Jahre anhielt, trug nicht nur zu den ökonomischen „Wunderjahren“ Argentiniens bei, sondern veränderte auch die Sozialstruktur des Landes nachhaltig. Durch ein starkes Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und beginnender Industrialisierung entstand eine Arbeiterklasse, die zunehmend mit sozialer Not konfrontiert war und die politische und wirtschaftliche Elite Argentiniens herausforderte. Die „soziale Frage“ war in aller Munde und die Politik reagierte mit der Einführung sozialstaatlicher Programme, die den Anfang des modernen argentinischen Sozial- und Wohlfahrtsstaats bildeten. Dabei darf die internationale Dimension nicht vernachlässigt werden, weil- anders als häufig erwartet- Sozialpolitik auch in Argentinien kein rein innenpolitisches Projekt gewesen ist. Vielmehr wurde es im hohen Maße von internationalen Entwicklungen beeinflusst: im Rahmen internationaler Experten- und Staatenkonferenzen wurden Daten gesammelt und Wissen über Sozialpolitik bereitgestellt, auch wurden sie zu wichtigen Foren der Aushandlung und Durchsetzung von sozialpolitischen Maßnahmen, die im Rahmen des Seminars betrachtet werden sollen. Schließlich trat ab 1919 mit der International Labour Organisation, ILO, eine supranationale Organisation auf, die das Politikfeld Arbeit nachhaltig verändern sollte.
Erste und einführende Literatur
Bethell, Leslie (Hrsg.): Latin America. Economy and Society, 1870-1930, Cambridge: Cambridge University Press 1989.
González Leandri, Ricardo/ Suriano, Juan (Hrsg.): The Social Qustion and Its Itineraries of Dissemination Through Argentine Periodicals, 1870-1930, Rockville: Global South Press 2017.
Jensen, Jill: From Geneva to the Americas: The International Labor Organization and Inter-American Social Security Standards, 1936-1948, in: International Labor and Working-Class History, Bd. 80, (2011), S. 215-240.
Kurtz, Marcus: Latin American State Building in Comparative Perspective. Social Foundations of Institutional Order, Cambridge University Press 2013.
Thoene, Ulf: Easing the Tension between the State and the Market? Developing Social Protection and Labour Law during Latin American Industrialization, in: Cogent. Social Sciences, Bd. 5/1, (2019), S. 1-17.

Simon Gerards Iglesias
Prof. Dr. Delia González de Reufels

HIS 7.5 Vertiefungsmodul Vormoderne

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Cordula Nolte
(VF, PF, KF) 12 CP
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.5"Publikum" und "Publizität" in der Frühen Neuzeit – Öffentlichkeiten im Wandel
Public and publicity in the early modern period – public spheres of change

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:00 - 18:00 (4 SWS)

Einzeltermine:
Mi 22.04.20 14:00 - 18:00

Zu den grundlegenden Werken der neueren historischen Öffentlichkeitsforschung gehört nach wie vor die 1962 erschienene Habilitationsschrift von Jürgen Habermas „Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft“. Daran anknüpfend spüren wir dem Wandel von Öffentlichkeit in der Frühen Neuzeit nach. Neben der repräsentativen Öffentlichkeit von Kirchen und Höfen entstehen im 17. und 18. Jahrhundert mit Salons, Kaffeehäusern, Theatern, Opern und Bibliotheken Räume einer bürgerlichen Öffentlichkeit. Diese werden in dem Maße zu tatsächlich öffentlichen Orten wie sie weiteren gesellschaftlichen Schichten zugänglich werden. Anhand zeitgenössischer Diskurse um Privatheit und Öffentlichkeit gehen wir der Frage nach, wie sich mit „Publikum“ und „Publizität“ auch der Umgang mit Geschichte(n) wandelte.
Grundsätzlich wird erwartet, dass sich die Teilnehmer*innen aktiv an der Veranstaltung beteiligen. Als Voraussetzung für den Erwerb von 6 bzw. 12 CP gilt regelmäßige Mitarbeit; jede*r Studierende erhält außerdem individuelle Arbeitsthemen, für die während der Vorlesungszeit unterschiedliche Präsentationsformen und Textmodule verfasst werden müssen. Weitere Informationen zu den Prüfungsmodalitäten erhalten Sie zu Beginn der Lehrveranstaltung.
Literatur:
Jürgen Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft, Frankfurt am Main 1990.
Wolfgang Hasberg, Öffentliche Geschichte. Epistemologische Überlegungen zur Public History, in: Christine Gundermann/Wolfgang Hasberg/Holger Thünemann (Hrsg.), Geschichte in der Öffentlichkeit. Konzepte – Analysen – Dialoge, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien 2019, S. 35–85.

Dr. Thekla Keuck

HIS 7.6 Vertiefungsmodul Moderne

Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Cornelius Torp
(VF, PF, KF) 12 CP

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.6.1Die andere Moderne? Die nahöstliche Öffentlichkeit zwischen osmanischer und europäisch-kolonialer Herrschaft
The Other Modernity? The Middle Eastern public sphere between Ottoman and European-colonial rule, 1840-1940

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 (2 SWS)

Im 19. Jahrhundert erlebten der Nahe Osten und Nordafrika einen sozialen, politischen und kulturellen Wandel, der die Grenzen zwischen privat und öffentlich, eigen und fremd, profan und sakral neu definieren lies. Im Osmanischen Reich – in Europa häufig als „der kranke Mann am Bosporus“ verspottet – wurden ambitionierte Reformen initiiert. Neue Städte, Infrastrukturen, Verwaltungsaparte und nicht zuletzt Grundkonzepte von Staatsbürgerschaft und politischer Teilhabe schufen neue öffentliche Sphären. Gleichzeitig bekam man die europäische Expansion immer näher und unmittelbarer zu spüren. Im Laufe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts kamen immer mehr Territorien unter direkte koloniale Herrschaft, die von entfesselter Gewalt und einem aggressiven Modernisierungsanspruch charakterisiert war.

Wie interagierten verschiedene Bevölkerungsgruppen in diesen neuen öffentlichen Sphären? Wie wurden religiöse, ethnische und politische Bestreben artikuliert? Und welche Vorstellungen von Fortschritt und Modernität entstanden aus dieser Epochenwende? Solchen Fragen wollen wir in diesem Seminar nachgehen, und somit erste Einblicke in die Geschichte des Nahen Ostens und Nordafrikas gewinnen. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft, regelmäßig englischsprachige Texte zu lesen.

Dr. Avner Ofrath
08-28-HIS-7.6.2Gefühlte Moderne: Auf der Suche nach Emotionen in multiplen Modernen
Feeling modern: Looking for emotions in multiple modernities

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 10:00 - 12:00

Ausgehend vom Konzept der multiplen Modernen, das nicht Variationen einer einzigen globalen Moderne nach westlichem Vorbild sondern eine Vielzahl von Modernen annimmt, machen wir uns in diesem Seminar auf die Suche nach Gefühlen der Moderne rund um den Globus. Neben dem Konzept und Begriff der Moderne(n) an sich werden wir uns anfangs mit zentralen theoretischen Grundlagen der Geschichte der Gefühle beschäftigen. Anhand neuerer emotionshistorischer Forschung betrachten wir dann Gefühlswelten des insbesondere späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Asien, im Nahen Osten und in der westlichen Welt. Dabei werden wir dem Stellenwert von sowohl Emotionen allgemein als auch konkreten Gefühlen in unterschiedlichen Gesellschaften nachgehen. Welche Gefühle spielten im Umgang mit Moderne und Zivilisation eine Rolle? Welche emotionalen Standards gingen mit Modernisierungs- und Zivilisierungsansprüchen einher? Bei der Beantwortung dieser Fragen legen wir ein besonderes Augenmerk auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede emotionaler Standards in verschiedenen Modernen und untersuchen, inwiefern sich unterschiedliche Emotionskulturen in Bezug oder Kontrast zueinander entwickelten.

Dieses Seminar setzt die Bereitschaft zum Lesen englischer Texte voraus. Dies ermöglicht uns einen gefühlsgeschichtlichen Blick über den westlichen Tellerrand hinaus auf die Entwicklung moderner emotionaler Standards in Indien, Korea und im Nahen Osten, den die deutschsprachige Emotionsforschung bislang nicht hergibt.

Sophia Gröschel

HIS 10.2 Projektbezogene Forschung und Vermittlung – Geschichte in der Praxis II

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Cordula Nolte
(VF) 12 CP
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-10.2.1Universitätsgeschichte schreiben in Zeiten von Corona
hashtag: unibremen50 – the history of the University of Bremen in 280 characters

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 10:00 - 14:00 (4 SWS)

Aufbauend auf den vorangegangenen Seminaren zur 50-jährigen Geschichte der Universität Bremen im Jahr 2021 twittern wir in diesem eigenständigen Praxismodul Bremer Universitätsgeschichte(n). Nach einem Überblick zur Universitätsgeschichte und ihren Quellen und einer Einführung in autoChirp für Twitter wählen wir Daten, Themen und Bilder für die Timeline zum Universitätsjubiläum aus. Ziel des Seminars ist es, gemeinsam eine Twitter-Timeline zu entwickeln, die für die Öffentlichkeitsarbeit der Universität im Jubiläumsjahr genutzt werden kann. Darüber hinaus lernen Sie, soziale Medien im akademischen Kontext anzuwenden; Sie vertiefen Ihre Kompetenzen, Wissenschaftsgeschichte in die Öffentlichkeit zu vermitteln, und Sie erweitern Ihr Wissen über die Geschichte der Universität Bremen.
Grundsätzlich wird erwartet, dass sich die Teilnehmer*innen aktiv an der Veranstaltung beteiligen. Als Voraussetzung für den Erwerb von 6 bzw. 12 CP gilt regelmäßige Mitarbeit, selbstständige Quellen- und Bildrecherche und das Erstellen von Tweets; jede*r Studierende erhält außerdem individuelle Arbeitsthemen, für die während der Vorlesungszeit verschiedene Textmodule eigenständig konzeptioniert und verfasst werden müssen. Weitere Informationen zu den Prüfungsmodalitäten erhalten Sie zu Beginn der Lehrveranstaltung.
Literatur:
Hedwig Richter, Aberwitzige Offenheit. Twitter und Geschichtswissenschaften, in: Zeitgeschichte-online, Mai 2019, URL: https://zeitgeschichte-online.de/kommentar/aberwitzige-offenheit [02.06.2019].
Maddalena Vrhovec, Geschichtsdarstellung 2.0. Die Reinszenierung historischer Ereignisse mittels Twitter, Wien 2018.

Dr. Thekla Keuck
08-28-HIS-10.2.2Dokumentationszentrum denk.mal Hannoverscher Bahnhof in Hamburg
Place of learning memorial: Documentation Center - denk.mal Hannoverscher Bahnhof - in Hamburg

Blockveranstaltung

Einzeltermine:
Fr 24.04.20 10:00 - 14:00
Fr 08.05.20 10:00 - 14:00
Mi 13.05.20 18:00 - 20:00
Fr 15.05.20 - So 17.05.20 (So, Fr, Sa) 10:00 - 18:00
Fr 29.05.20 10:00 - 14:00

Anlässlich des Jahrestags des 80-jährigen Beginns der Deportationen der Sinti und Roma aus Bremen, Bremerhaven und dem Weser-Ems-Gebiet beschäftigen wir uns mit der Verfolgung der Sinti und Roma im „Dritten Reich“, dem Schicksal der Überlebenden in Nachkriegsdeutschland und Formen des Erinnerns an diese jahrzehntelang ignorierte NS-Opfergruppe am Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof in Hamburg. Von dort wurden zwischen 1940 und 1945 mehr als 8.000 Juden, Sinti und Roma aus Nordwestdeutschland in die Ghettos und Vernichtungslager Ost- und Mitteleuropas verschleppt. Wir nehmen an einem Seminar der KZ-Gedenkstätte Neuengamme zu Antiziganismus teil sowie an der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Deportation von Hamburger Roma und Sinti. An diesem Tag führen Sie Gespräche sowohl mit Teilnehmer*innen der Gedenkveranstaltung als auch mit zufälligen Passant*innen. Geplant ist, dass die von Ihnen geführten Interviews in die entstehende Dauerausstellung des Informations- und Dokumentationszentrums denk.mal Hannoverscher Bahnhof einfließen. Auf diese Weise können Sie dazu beitragen, dass in der Hamburger HafenCity ein Ort lebendigen Erinnerns entsteht.
Ganz wichtig für den erfolgreichen Verlauf des Projekts ist die Teilnahme an einer Abendveranstaltung am 13. Mai 2020 in der Bremer Zentralbibliothek sowie an der dreitägigen Exkursion nach Hamburg am 15., 16. und 17. Mai 2020. Zur Vorbereitung finden am 24. April und 8. Mai 2020 Einführungstreffen statt; das Blockseminar endet mit einer Nachbesprechung am 29. Mai 2020. Die Exkursion ist bezuschusst.
Grundsätzlich wird erwartet, dass sich die Teilnehmer*innen aktiv an der Veranstaltung beteiligen. Als Voraussetzung für den Erwerb von 12 CP gilt regelmäßige Mitarbeit; jede*r Studierende erhält individuelle Arbeitsthemen, für die während der Vorlesungszeit unterschiedliche Präsentationsformen und Textmodule selbstständig konzeptioniert und verfasst werden müssen. Weitere Informationen zu den Prüfungsmodalitäten erhalten Sie zu Beginn der Lehrveranstaltung.
Literatur:
Herbert Diercks (Hrsg.), Die Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus, Bremen 2012.
Karola Fings, Sinti und Roma, München 2019, 2., aktualisierte Auflage.
Hans Hesse/Jens Schreiber, Vom Schlachthof nach Auschwitz. Die NS-Verfolgung der Sinti und Roma aus Bremen, Bremerhaven und Nordwestdeutschland, Marburg 1999.

Dr. Thekla Keuck
08-M28-M2-2Aus den Akten auf die Bühne
From the Files to the Stage
Das Arbeitserziehungslager in Bremen-Farge. - Ein dunkles Kapitel der Geschichte Bremens

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 18:00 (4 SWS)

„Dieses Bummelantentum muss aufhören.“ Das Arbeitserziehungslager in Bremen-Farge. - Ein dunkles Kapitel der Geschichte Bremens
(15. Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne)
„Eingang zu einer Danteschen Hölle“ so beschreibt der ehemalige Häftling und spätere Finanzsenator Wilhelm Nolting-Hauff die Rüstungslandschaft um den Bunker Valentin. Teil dieser Hölle war auch das Lager Farge, für das sich die Bremer Wirtschaft einsetzte. Sie wollte ihre Arbeitskräfte disziplinieren, zuerst die deutschen, später auch die Zwangsarbeiter aus den besetzten Teilen Europas. Das im Oktober 1940 von der Bremer Gestapo eingerichtete Lager wurde zum Vorbild für die Arbeitserziehungslager, die Heinrich Himmler ab 1941 reichsweit bauen ließ. „Pass auf oder du kommst nach Farge“ mit diesem Satz wurde den Arbeitern in den Betrieben gedroht. Kommandant Heinrich Schauwacker wurde im Februar 1945 abgesetzt und von der Gestapo verhaftet: Der Lagerarzt hatte ihn wegen übermäßiger Brutalität gegenüber den Häftlingen angezeigt.
Es war der Wunsch der Erben Richard Lahmanns (1924-2017, ehem. Häftling in Farge), dass dieses dunkle Kapitel der Geschichte Bremens mit Aus den Akten auf der Bühne zum Sprechen gebracht wird.
Aufgaben der Studierenden sind u.a.: Quellen in verschiedenen Archiven recherchieren und für die szen. Lesung aufbereiten; Dokumente für das Programmbuch zu der Lesung auswählen und kommentieren; Einträge für das Personenverzeichnis verfassen; Workshops für Schüler*innen vorbereiten.
Premiere mit der bremer shakespeare company findet im Mai 2020 am Denkort Bunker Valentin statt.
Das 15. Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ ist auch ein Kooperationsprojekt mit der Landeszentrale für politische Bildung - Denkort Bunker Valentin.

Literatur:
Buggeln, Marc: Bunker „Valentin“ – Marinerüstung, Zwangsarbeit und Erinnerung, Bremen 2017.

Gemmeke-Stenzel, Bärbel, Portefaix, Raymond, Migdal, Andre, Touber, Klaas: Hortensien in Farge – Überleben im Bunker „Valentin“, Bremen 1995.

Hachtmann, Rüdiger: Industriearbeit im „Dritten Reich“. Untersuchungen zu den Lohn- und Arbeitsbedingungen in Deutschland 1933–1945. Göttingen 1989

Hachtmann, Rüdiger: Das Wirtschaftsimperium der Deutschen Arbeitsfront 1933-1945, Göttingen 2012.

Hemmer, Eike, Milbradt, Robert: Bei „Bummeln“ droht Gestapohaft – Zwangsarbeit auf der Norddeutschen Hütte während der NS-Herrschaft, Bremen 2007.

• Heuzeroth, Günter: Die im Dreck lebten – Ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und die Lager in Wilhelmshaven, Delmenhorst, Bremen und Bremerhaven, Osnabrück 1994.

• Lofti, Gabriele: „KZ der Gestapo“ - Arbeitserziehungslager im Dritten Reich, Frankfurt am Main 2003.

• Marszolek, Inge, Brandt, Peter, Ott, Rene: Bremen im Dritten Reich – Anpassung, Widerstand, Verfolgung, Bremen 1986.

Pagenstecher, Cord: Arbeitserziehungslager, in: Benz, Wolfgang, Distel, Barbara: Der Ort des Terrors – Geschichte der nationalsozialistischen Lager, Band 9, München 2009, Seite 75-100.

Siegel, Tilla; Freyberg, Thomas von: Industrielle Rationalisierung unter dem Nationalsozialismus, Frankfurt/M; New York 1991

• Tech, Andrea: Arbeitserziehungslager in Nordwestdeutschland 1940-1945, Göttingen 2003.

Dr. Eva Schöck-Quinteros

HIS FD 1.2a Geschichtsdidaktik

Modulverantwortliche: Dr. Sabine Horn
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-FD1-2aEinführung in die Geschichtsdidaktik
History Didactics – Introduction

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 (2 SWS)
Elisabeth Waltke
Sabine Horn
08-28-FD1-2bEinführung in die Geschichtsdidaktik
History Didactics – Introduction

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 16:00 - 18:00 (2 SWS)
Elisabeth Waltke

Alte Bachelorstruktur auslaufend

Modul HIS 2: Einführung in die Alte Geschichte:

Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Tassilo Schmitt
Bitte beachten Sie den geänderten Modulaufbau.
Zu belegen ist eines der beiden Seminare im Umfang von 4 SWS.

Proseminar 1

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS 2ERSATZVERANSTALTUNG Die Perserkriege
Vorlesung und Tutorium zum Modul HIS 2

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mo 10:00 - 12:00
wöchentlich Do 08:00 - 10:00
wöchentlich Do 14:00 - 16:00
Prof. Dr. Tassilo Schmitt
Jean Maximilian Coert

Proseminar 2

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS 2ERSATZVERANSTALTUNG Die Perserkriege
Vorlesung und Tutorium zum Modul HIS 2

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mo 10:00 - 12:00
wöchentlich Do 08:00 - 10:00
wöchentlich Do 14:00 - 16:00
Prof. Dr. Tassilo Schmitt
Jean Maximilian Coert

Modul HIS 3: Einführung in die Mittelalterliche Geschichte:

Bitte beachten Sie den geänderten Modulaufbau.
Zu belegen ist eines der Proseminare im Umfang von 4 SWS.

Der Mensch im Mittelalter

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-3.1Stadt - Land - Adelshof: spätmittelalterliche Lebenswelten
Urban, Rural and Aristocratic Environments in the Late Middle Ages

Proseminar

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 18:00 (4 SWS)

Das Proseminiar führt in die Gesellschaftsgeschichte des Mittelalters ein, indem es, u. a. aus interdisziplinärer Perspektive, die Lebensbedingungen und Lebensformen verschiedener sozialer Gruppen und kultureller Gemeinschaften erkundet. Es macht mit aktuellen Forschungsansätzen (z. B. Geschlechtergeschichte, Körpergeschichte, materielle Kultur) vertraut und vermittelt grundlegende Kenntnisse wichtiger Methoden, Techniken und Materialien des mediävistischen Arbeitens.
Literatur: Chris Wickham: Das Mittelalter. Europa von 500 bis 1500, Stuttgart 2018. Bernd Fuhrmann: Deutschland im Mittelalter. Wirtschaft – Gesellschaft – Umwelt, Darmstadt 2017.

Prof. Dr. Cordula Nolte
08-28-HIS-3.2Wenn zwei sich streiten, lacht keiner mehr. Kaiser und Päpste um 1100
Emperors and Popes around 1100

Proseminar

Termine:
wöchentlich Mo 10:00 - 14:00

Seit dem frühen Mittelalter war die Verbindung zwischen Priestertum und Königtum eng. Die Protagonisten der weltlichen wie geistlichen Herrschaft entstammten der gleichen gesellschaftlichen Schicht, zuweilen sogar aus den gleichen Familien. Eine deutliche Trennung der Aufgaben wäre ein müßiges Unterfangen, regnum und sacerdotium verstanden sich als nicht zu trennende Einheit göttlichen Willens auf Erden. Die kirchlichen und monastischen Würdenträger als Teil ihrer Herrschaftspraxis anzusehen und einzusetzen, war den Königen selbstverständlich. Die beiderseitige Verflechtung war lang gewachsen und sehr eng. Emanzipationsbestrebungen der Kirche gegenüber der weltlichen Herrschaft führte in dem Moment zu einem lang anhaltenden, das ganze Reich polarisierenden Konflikt, nachdem der Reformgedanke in der Person des Papstes an der Spitze der Kirche angekommen war. Die Eskalation zwischen Heinrich IIII. und Gregor VII. (sowie seinen Nachfolgern) konnte zu keiner Lösung führen; diese wurde erst später im Wormser Konkordat 1122 gefunden. Nach dem erbittert geführten Konflikt und der Neubestimmung des Verhältnisses zwischen regnum und sacerdotium war das Reich und die Grundlage seiner Herrschaft wesentlich verändert.
Gegenstand dieses Proseminars sind theoretische und methodische Voraussetzungen des des Studiums der Geschichte, besonders natürlich der Geschichte des Mittelalters. Die thematische Grundlinie wird der andauernde Streit sein, dessen Stationen in einigen Beispielen untersucht werden wird. Das Ziel ist es, grundlegende Fähigkeiten dieser „handwerklichen“ Arbeit zu vermitteln, um sich anschließendend selbständig ein Thema (der mittelalterlichen Geschichte) erarbeiten zu können.
Literatur: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4. Aufl., Stuttgart 2014.

Dr. Jan Ulrich Büttner

Modul HIS 4/5: Einführung in die Neuere und Neueste Geschichte:

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Delia Gonzáles de Reufels
Bitte beachten Sie den geänderten Modulaufbau.
Zu belegen ist eines der Seminare im Umfang von 4 SWS.

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS 4.1Einführung in die Geschichte Lateinamerikas: Die mexikanische Unabhängigkeitsbewegung
Introduction to Latin American History: Mexico’s Independence

Proseminar

Termine:
wöchentlich Di 10:00 - 12:00 (2 SWS)
wöchentlich Di 12:00 - 13:30 (2 SWS)

In der Geschichtsschreibung des spanischem Amerika bildet die Zeit der Unabhängigkeit vom Mutterland Spanien eine eigene Epoche, deren Grundzüge und Forschungsprobleme im Mittelpunkt dieses Seminars der Studieneingangsphase stehen. In der traditionellen lateinamerikanischen Geschichtsschreibung wird diese Zeit meist als die der großen nationalen Helden und des Beginns der jeweiligen Nation gefeiert. Neuere Ansätze betonen die Verbunden- und Verwobenheit mit europäischen Ereignissen sowie anderen amerikanischen Bewegungen. Dieses Spannungsfeld wird im Seminar am Beispiel der Unabhängigkeit Mexikos mittels der kritischen Lektüre und Diskussion von historiografischen Texten, zeitgenössischen Quellen sowie methodisch-theoretischen Texten ausgelotet. Dabei spielen die Zeit der bürgerkriegsähnlichen Wirren und die Gründung des ersten Kaiserreiches eine besondere Rolle.

Zugleich bietet das Seminar eine Einführung in die Geschichte Lateinamerikas, in der auch Inhalte des geschichtswissenschaftlichen Tutoriums behandelt werden. Hier wird auch mit online-tools gearbeitet, an deren Weiterentwicklung die Studierenden des Seminars aktiv beteiligt werden sollen. Die Veranstaltung ist Teil des ForstA-digital Projektes des laufenden Semesters, in dem Konzepte des „blended learning“ eingesetzt werden.

Erste und einführende Literatur:

Beezley, William & Rankin, Monica A. (Hrsg.): Problems in Modern Mexican History: Sources and Interpretations, Lanham: Rowman and Littlefield 2017.

Meyer, Michael et.al.: The Course of Mexican History, New York7 etc.: Oxford University Press 2003.

Sabato, Hilda: Republics of the New World. The Revolutionary Political Experiment in 19th Century Latin America, New Jersey: Princeton University Press 2018.

Van Young, Eric: Writing Mexican History, Stanford: Stanford University Press 2012.

Prof. Dr. Delia González de Reufels
08-28-HIS 4.2Umkämpftes Erbe: Debatten um Europa und die Kolonialvergangenheit
The Afterlives of Empire: Debating Europe and the Colonial Past

Proseminar

Termine:
wöchentlich Mo 10:00 - 12:00 (2 SWS)
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 (2 SWS)

In vielen Ländern Europas ist in den letzten Jahren mit Vehemenz über die europäische Kolonialgeschichte und ihre Nachwirkungen debattiert worden. Hierzulande hat sich die öffentliche Diskussion mit Blick auf das Berliner Humboldt-Forum insbesondere auf die Restitution von kolonialen Objekten beschränkt. Wenige andere Länder sind bereits weiter und bemühen sich um einen veränderten Blick auf die Kolonialvergangenheit insgesamt. Die Schärfe, mit der in der politischen Öffentlichkeit zum Teil um das Erbe Europas gestritten wird, zeigt, dass es sich bei der Kolonialgeschichte um ein hochsensibles Thema handelt. Stehen wir also vor der „größten Identitätsdebatte unserer Zeit“ oder „neigt sich die Debatte ihrem Ende zu“, wie einzelne Kommentatoren meinen? Das Seminar beschäftigt sich mit dem eigenwilligen Nachleben des europäischen Kolonialismus auf drei verschiedene Weisen: Es untersucht, erstens, die Genese der aktuelle Debatte und beschäftigt sich mit dem Erinnern und Verdrängen der Kolonialvergangenheit; es fragt, zweitens, wie sich unter postkolonialen Gesichtspunkten die imperiale Geschichte Europas erforschen und ausstellen lässt; und nimmt, drittens, ausgewählte Streitthemen innerhalb der Geschichtswissenschaft in den Blick. Die Lektüre besteht sowohl aus deutsch- als auch englischsprachigen Texten.

Literatur: Olaf Zimmermann und Theo Geißler (Hrsg.), Kolonialismus-Debatte: Bestandsaufnahme und Konsequenzen. Berlin 2019; Marianne Bechhaus-Gerst und Joachim Zeller (Hrsg.), Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit. Berlin 2018; Dietmar Rothermund (Hrsg.), Erinnerungskulturen post-imperialer Nationen. Baden-Baden 2015; Elizabeth Büttner, Europe after Empire: Decolonization, Society, and Culture. Cambridge 2016; Dane Kennedy, The Imperial History Wars: Debating the British Empire. London 2018; Robert Gildea, Empires of the Mind: The Colonial Past and the Politics of the Present. Cambridge 2019; Stuart Ward and Astrid Rasch (Hrsg.), Embers of Empire in Brexit Britain. London 2019.

Dr. Norman Aselmeyer
08-28-HIS 4.3Die „Volksgemeinschaft“ im Nationalsozialismus: Neuere Forschungen und Kontroversen
Volksgemeinschaft - under National Socialism: Recent Research and Controversies

Proseminar

Termine:
wöchentlich Mo 12:00 - 14:00
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00

In der nationalsozialistischen Propaganda spielte der Begriff der „Volksgemeinschaft“ eine wichtige Rolle. Doch ist in der Forschung umstritten, ob dieser Begriff für eine Analyse der nationalsozialistischen Gesellschaft wirklich sinnvoll ist oder nur eine Selbstinszenierung des Regimes reproduziert. Im Seminar werden wir uns daher kritisch mit der Begriffsgeschichte, mit einzelnen sozialen Erscheinungsformen der „Volksgemeinschaft“ sowie mit den zentralen Forschungskontroversen zu diesem Thema beschäftigen. Im zweiten Teil des Semesters sollen im Staatsarchiv Bremen eigenständige Recherchen durchgeführt werden. Erkenntnisse aus der vorherigen Lektüre können so empirisch angewandt werden. Zudem dient das Seminar der Vermittlung und Festigung grundlegender Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens.

Zur Einführung:
Michael Wildt, „Volksgemeinschaft”, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 03.06.2014, http://docupedia.de/zg/wildt_volksgemeinschaft_v1_de_2014

N. N.

Modul HIS 6: Theorien historischen Arbeitens

(Pflichtmodul "HIS 6" / VF, PF, KF, LA / ECTS: 9)

Das Modul besteht aus der Kombination von zwei Veranstaltungen.

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-6.2Ein Kapitel der Globalgeschichte: Die Geschichte des lateinamerikanischen Drogenhandels
A chapter of Global History: The History of the Latin American Drug Trade

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 18:00 - 19:30 (2 SWS)

In diesem Seminar werden Grundzüge der Globalgeschichte anhand des konkreten Gegenstands Kokain erschlossen. Auf der Grundlage methodischer und theoretischer Texte wird diskutiert, wie diese Geschichte als eine Geschichte globaler Netzwerke und vielfältiger Austauschbeziehungen zwischen den Andenländern, den Anrainerstaaten des Amazonas, Europa und den Staaten Nordamerikas geschrieben werden kann. Dabei werden ökonomische sowie sozio-kulturelle und politische Entwicklungen betrachtet, welche die Geschichte des Handels mit dieser Droge geprägt haben. Der im Seminar betrachtete Zeitraum beginnt nach einer Einführung in die präkolumbische und frühneuzeitliche Geschichte des Kokains mit dem legalen peruanischen Handel mit dieser Substanz. Sie diente seit dem 19. Jahrhunderts vor allem zu medizinischen Zwecken, ab den späten 1940er Jahren wurde dieser vom illegalen Handel der so genannten Freizeitdroge abgelöst, die längst nicht nur in Peru angebaut und auf den Markt gebracht wurde. US-amerikanische und europäische Absatzmärkte spielen hier ebenso eine Rolle, wie die sich wandelnden Bedingungen der Drogenproduktion in anderen Weltregionen.

Erste und einführende Literatur:

Bulmer-Thomas, Victor (Hrsg.): The Economic History of Latin America since Independence, Cambridge3: Cambridge University Press 2014.
Conrad, Sebastian: Globalgeschichte. Eine Einführung, München: Beck Verlag 2013.

Gootenberg, Paul: Andean Cocaine. The Making of a Global Drug, Chapel Hill, NC: The University of North Carolina Press 2008.

Prof. Dr. Delia González de Reufels
08-28-HIS-6.3Schrift und Schreiber*innen im Mittelalter

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 (2 SWS)
Dr. Jan Ulrich Büttner
08-28-HIS-6.5Medien und Alltag zur See im 20. Jahrhundert
Media and everyday life at sea in the 20th century

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 10:00 - 12:00 (2 SWS)

Einzeltermine:
Fr 19.06.20 12:00 - 14:00

Lehrveranstaltung Sommersemester 2020, Oliver Bade, Fachbereich 8
Veranstaltung: Medien und Alltag zur See im 20.Jahrhundert
Erläuterung: „Wie hängen historisch betrachtet interpersonale
medienvermittelte Kommunikation und Alltagsorganisation zusammen?“ Ein
Versuch der Rekonstruktion am Beispiel von beruflich mobilen Akteur*innen
wie Seefahrer*innen.
Lecture: „Which connection exists between interpersonal mediated
communication and everyday organization historically?“ A reconstruction
attempt by the example of professional mobile social actors like seafarers.

N. N.
08-28-HIS-6.6Unterwasserarchäologie. Eine Einführung.
Underwater Archaeology

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 16:00

Ziel des Seminars ist es einen Überblick der maritim-archäologischen und im Besonderen der unterwasserarchäologischen Arbeitsweisen und Arbeitsbereiche zu geben. Hierzu werden archäologische Funde und Befunde aus unterschiedlichen Zeitstellungen sowie Fundzusammenhängen vorgestellt. Ein Fokus wird dabei auf dem nord- und westeuropäischen Raum liegen; jedoch werden auch „Ausflüge“ in den mediterranen Raum unternommen. Die Studierenden sollen dabei zu einem Thema eigenständig recherchieren und ihre Ergebnisse in einem Vortrag vorstellen. Ziel für die Studierenden ist es ihre Recherchefähigkeiten an wenig vertrauten Themen zu stärken, wobei die Vortragssituation eine spätere Verteidigung der eigenen Arbeit vor fachwissenschaftlichem Publikum simuliert. Weiterhin werden einzelne Fachtexte zu exzerpieren sein, wodurch der kritische Blick der Studierenden auf die Fachliteratur geschärft werden soll.

N. N.
08-28-HIS-6.7Wende und Wiedervereinigung im Westen
The "Wende" und German Reunification in West-Germany

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:00 - 12:00 OEG 3760

Im Oktober jährt sich die Wiedervereinigung zum 30. Mal. Mit ziemlicher Sicherheit wird dabei wieder der Osten Deutschlands im Fokus stehen: die Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Alltag dort, auch die Verwerfungen der Transformationszeit. Doch war die "Wende" nur eine Angelegenheit der Ostdeutschen? Im Seminar werden wir durch Interviews mit Zeitzeug*innen und Recherche in Archiven Antworten auf die Frage suchen, welche Rolle die Ereignisse des Jahres 1989/90 in Bremen spielten.

N. N.

Modul 08-28-HIS 7: Internationale historische Schulen und Debatten (entspricht: Quellenkundliche Fremdsprachenkenntnisse/Internationale Perspektiven der Geschichtswissenschaft)

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Delia Gonzáles de Reufels

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.7.1Raum und Stadt in der Geschichtswissenschaft
Spatial and Urban History

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 OEG 3790 (2 SWS)

Passend zum Seminar zu Shteteln als jüdischen Lebenswelten in Osteuropa werden wir uns in diesem Seminar mit geschichtswissenschaftlichen Zugängen zur Stadt- und Raumgeschichte befassen. Was ist überhaupt eine Stadt? Wie verhält sich Stadt zu anderen Räumen wie Land oder Nation? Welche unterschiedlichen Aspekte von Stadt lassen sich historisch erforschen? Was können wir durch die Erforschung von Städten als Räumen über Gesellschaften und kulturelle Formationen der Vergangenheit lernen?
Einführende Lektüre: Susanne Rau: Räume, 2., aktualisierte Auflage, Frankfurt/Main 2017.

N. N.
08-28-HIS-7.7.2Schtetl. Jüdische Lebenswelten in Ost/mitteleuropa
Shtetl. Jewish lifeworld in Eastern Europe

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 16:00 OEG 3790 (2 SWS)
Dr. Ulrike Huhn

Modul FD 1: Grundlagen der Geschichtsdidaktik

(Pflichtmodul "HIS FD 1" / GyH, GyN, FBW / ECTS: 3)
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-FD1-2aEinführung in die Geschichtsdidaktik
History Didactics – Introduction

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 (2 SWS)
Elisabeth Waltke
Sabine Horn
08-28-FD1-2bEinführung in die Geschichtsdidaktik
History Didactics – Introduction

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 16:00 - 18:00 (2 SWS)
Elisabeth Waltke

Modul FD 2: Historisches Lernen in Theorie und Praxis

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-FD2-2aDurchführung und Reflexion der POE -2a - Hospitation
Teaching History
nur im Februar und März nach Vorlesungsende : Donnerstag 18-20 Uhr

Seminar
Sabine Horn

Profilmodul HIS 10: Kulturen: Kontakt - Transfer - Konflikt:

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Susanne Schattenberg

Frühe Neuzeit

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.5"Publikum" und "Publizität" in der Frühen Neuzeit – Öffentlichkeiten im Wandel
Public and publicity in the early modern period – public spheres of change

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:00 - 18:00 (4 SWS)

Einzeltermine:
Mi 22.04.20 14:00 - 18:00

Zu den grundlegenden Werken der neueren historischen Öffentlichkeitsforschung gehört nach wie vor die 1962 erschienene Habilitationsschrift von Jürgen Habermas „Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft“. Daran anknüpfend spüren wir dem Wandel von Öffentlichkeit in der Frühen Neuzeit nach. Neben der repräsentativen Öffentlichkeit von Kirchen und Höfen entstehen im 17. und 18. Jahrhundert mit Salons, Kaffeehäusern, Theatern, Opern und Bibliotheken Räume einer bürgerlichen Öffentlichkeit. Diese werden in dem Maße zu tatsächlich öffentlichen Orten wie sie weiteren gesellschaftlichen Schichten zugänglich werden. Anhand zeitgenössischer Diskurse um Privatheit und Öffentlichkeit gehen wir der Frage nach, wie sich mit „Publikum“ und „Publizität“ auch der Umgang mit Geschichte(n) wandelte.
Grundsätzlich wird erwartet, dass sich die Teilnehmer*innen aktiv an der Veranstaltung beteiligen. Als Voraussetzung für den Erwerb von 6 bzw. 12 CP gilt regelmäßige Mitarbeit; jede*r Studierende erhält außerdem individuelle Arbeitsthemen, für die während der Vorlesungszeit unterschiedliche Präsentationsformen und Textmodule verfasst werden müssen. Weitere Informationen zu den Prüfungsmodalitäten erhalten Sie zu Beginn der Lehrveranstaltung.
Literatur:
Jürgen Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft, Frankfurt am Main 1990.
Wolfgang Hasberg, Öffentliche Geschichte. Epistemologische Überlegungen zur Public History, in: Christine Gundermann/Wolfgang Hasberg/Holger Thünemann (Hrsg.), Geschichte in der Öffentlichkeit. Konzepte – Analysen – Dialoge, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien 2019, S. 35–85.

Dr. Thekla Keuck

Profilmodul: HIS 11: Geschichtsverständnis und Vergangenheitsentwürfe:

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Delia Gonzáles de Reufels

Quellen und Quellenkunde des Mittelalters

(Wahlpflichtmodul "HIS 9-12" /BFH, BFN, GyH, FBW / ECTS: 9)
(Wahlpflichtmodul "HIS 9-12" / VF, PF, KF, LA / ECTS: 12)
Zu belegen sind beide Veranstaltungen.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-M28-M3.1peregrinationes mediaevales - Auf den Spuren des Mittelalters 1
On the Road in the Middle Ages

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:00 - 16:00 (2 SWS)

Die beiden eng verzahnten Seminare des Moduls unter Leitung von Cordula Nolte und Jan Ulrich Büttner führen in die Thematik mittelalterlicher Mobilität anhand ausgewählter Schwerpunkte, darunter auch Pilgerreisen, ein. In den ersten Wochen des Semesters finden regelmäßige Seminarsitzungen statt. Voraussichtlich im Juni, von Donnerstag bis Sonntag an einem noch gemeinsam festzulegenden Wochenende, sind wir wandernd auf der Via Baltica in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs, diskutieren während der Rastpausen über Beiträge der Teilnehmenden und übernachten voraussichtlich in Jugendherbergen. Details (Ziele, Kosten, Organisatorisches etc.) werden in der ersten Sitzung besprochen.
Literatur: Marianne O’Doherty / Felicitas Schmieder (Ed.): Travels and mobilities in the Middle Ages: from the Atlantic to the Black Sea, Turnhout 2015. Martin Simon: Jacobsweg Via Baltica, 3. Aufl. 2019.

Prof. Dr. Cordula Nolte
08-M28-M3.2peregrinationes mediaevales - Auf den Spuren des Mittelalters 2
Following Mediaval Traces 2

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:00 - 18:00 (2 SWS)

Die beiden eng verzahnten Seminare des Moduls unter Leitung von Cordula Nolte und Jan Ulrich Büttner führen in die Thematik mittelalterlicher Mobilität anhand ausgewählter Schwerpunkte, darunter auch Pilgerreisen, ein. In den ersten Wochen des Semesters finden regelmäßige Seminarsitzungen statt. Voraussichtlich im Juni, von Donnerstag bis Sonntag an einem noch gemeinsam festzulegenden Wochenende, sind wir wandernd auf der Via Baltica in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs, diskutieren während der Rastpausen über Beiträge der Teilnehmenden und übernachten voraussichtlich in Jugendherbergen. Details (Ziele, Kosten, Organisatorisches etc.) werden in der ersten Sitzung besprochen.
Literatur: Marianne O’Doherty / Felicitas Schmieder (Ed.): Travels and mobilities in the Middle Ages: from the Atlantic to the Black Sea, Turnhout 2015. Martin Simon: Jacobsweg Via Baltica, 3. Aufl. 2019.

Dr. Jan Ulrich Büttner

Lateinamerikanische Zeitgeschichte im Spielfilm [Contemporary Latin American History in Latin American Movies]

(Wahlpflichtmodul "HIS 9-12" / VF, PF, KF, LA / ECTS: 12)
Zu belegen sind beide Veranstaltungen.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.1Geschichte, Eugenik und Film: Intelektuelle Netzwerke in Lateinamerica
History, Eugenics and Film: Intellectual Networks in Latin America

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:00 - 12:00 (2 SWS)

Nach einem kurzen Exkurs in die für dieses Seminar grundsätzlichen Theorien der Geschichte, werden wir uns mit dem Thema des Rassismus. der Eugenik und des Mediums Film auseinandersetzen. Hierbei steht die Frage nach den Verbindungen zwischen Rassentheorien, Eugenik und Film im Mittelpunkt. Als Überleitung in die Praxis des historischen Arbeitens werden im dritten Teil des Seminars Filmanalysen und Filmtheorien überblicksartig in ihren Grundzügen und mit einem besonderen Schwerpunkt auf der New Film History diskutiert. Im vierten Teil des Seminars wird der Fokus schließlich auf den transnationalen intellektuellen Netzwerken liegen, die hinter prägenden Institutionen der Filmgeschichte wie etwa Museen, Archive, Zeitschriften und Filmclubs standen. Diese Netzwerke wurden durch Intellektuelle und Filmforscher gebildet. Auf diese Weise prägten sie die Wahrnehmung des Films als Kunstwerk in der Öffentlichkeit und veränderten damit die Kinokultur nachhaltig, ebneten zugleich der Avantgarde nach dem 2. Weltkrieg den Weg. Das geschah nicht nur in Europa, sondern auch in Lateinamerika: es entstanden in dieser Zeit nicht nur die Nouvelle Vague sondern auch das Cinema Novo und das Nuevo Cine. Sie zeugen vom regen Austausch sowie engen Verflechtungen zwischen lateinamerikanischer und europäischer Filmkultur.
Studierende belegen dieses Seminar zusammen mit dem von Mara Fritzsche, MA.

Erste und einführende Literatur:
Burke, Peter: New perspectives on historical writing. Cambridge: Polity Press 2016.
González de Reufels, Delia, Greiner, Rasmus, Pauleit, Winfried: Film und Geschichte. Produktion und Erfahrung von Geschichte durch Bewegtbild und Ton. Berlin: Bertz + Fischer 2015.
Hagener, Malte: Moving Forward, Looking Back. The European Avant-Garde and the Invention of Film Culture 1919–1939. Amsterdam: Amsterdam University Press 2007.
Shohat, Ella & Stam, Robert: Unthinking Eurocentrism: multiculturalism and the media. London [u.a.]: Routledge 1994.

N. N.
08-28-HIS-7.1.2Die Geschichte von Film und Sozialen Bewegungen in Lateinamerika
On the History of Film and Social Movements in Latin America

Seminar

Einzeltermine:
Mo 29.06.20 10:00 - 13:00
Mo 20.07.20 10:00 - 18:00
Di 21.07.20 12:00 - 19:00
Mi 22.07.20 10:00 - 18:00
Do 23.07.20 12:00 - 14:00

In dem Seminar wird die Entwicklung der Zusammenarbeit lateinamerikanischer Filmschaffender mit Sozialen Bewegungen nachgezeichnet. Der Fokus des Seminars liegt einerseits auf der Studentenbewegung in Mexiko und andererseits auf Arbeiterbewegungen in Argentinien, an denen sich auch Filmschaffende beteiligt haben.

Neben Texten zum Thema und Manifesten der Filmschaffenden, werden auch ausgewählte Filme bzw. Ausschnitte besprochen: so gilt der Dokumentarfilm „El Grito“ (1968) von Leobardo López Arretche als objektive Aufzeichnung der Studentenbewegung in Mexiko. Auch argentinische Filmemacher haben Filme über Protestbewegungen realisiert. So ist hier der Film „Argentina, mayo de 1969: Los caminos de la liberación“ (1969) der Filmgruppe Realizadores de Mayo zu nennen.

Ziel des Seminars ist es die Bedeutung des Filmschaffens für Soziale Bewegungen zu diskutieren und zu befragen. Anhand der Analyse von beispielhaften Filmausschnitten soll der Blick für die Ästhetik und filmischen Mittel geschärft werden.

Studierende belegen das Seminar zusammen mit der Veranstaltung „Geschichte, Eugenik und Film: Intellektuelle Netzwerke in Lateinamerika“ (08-28-HIS-7.1) von Dr. Ricardo Borrmann; Kenntnisse der englischen Sprache werden erwartet.

Erste und einführende Literatur:

Schroeder Rodríguez, Paul A. (Hrsg.): Latin American Cinema: A Comparative History, Oakland, CA, The University of California Press 2016.

Mara Fritzsche

Profilmodul: HIS 12: Vielfalt der Moderne:

Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Cornelius Torp

Neuzeit

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.6.1Die andere Moderne? Die nahöstliche Öffentlichkeit zwischen osmanischer und europäisch-kolonialer Herrschaft
The Other Modernity? The Middle Eastern public sphere between Ottoman and European-colonial rule, 1840-1940

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 (2 SWS)

Im 19. Jahrhundert erlebten der Nahe Osten und Nordafrika einen sozialen, politischen und kulturellen Wandel, der die Grenzen zwischen privat und öffentlich, eigen und fremd, profan und sakral neu definieren lies. Im Osmanischen Reich – in Europa häufig als „der kranke Mann am Bosporus“ verspottet – wurden ambitionierte Reformen initiiert. Neue Städte, Infrastrukturen, Verwaltungsaparte und nicht zuletzt Grundkonzepte von Staatsbürgerschaft und politischer Teilhabe schufen neue öffentliche Sphären. Gleichzeitig bekam man die europäische Expansion immer näher und unmittelbarer zu spüren. Im Laufe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts kamen immer mehr Territorien unter direkte koloniale Herrschaft, die von entfesselter Gewalt und einem aggressiven Modernisierungsanspruch charakterisiert war.

Wie interagierten verschiedene Bevölkerungsgruppen in diesen neuen öffentlichen Sphären? Wie wurden religiöse, ethnische und politische Bestreben artikuliert? Und welche Vorstellungen von Fortschritt und Modernität entstanden aus dieser Epochenwende? Solchen Fragen wollen wir in diesem Seminar nachgehen, und somit erste Einblicke in die Geschichte des Nahen Ostens und Nordafrikas gewinnen. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft, regelmäßig englischsprachige Texte zu lesen.

Dr. Avner Ofrath
08-28-HIS-7.6.2Gefühlte Moderne: Auf der Suche nach Emotionen in multiplen Modernen
Feeling modern: Looking for emotions in multiple modernities

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 10:00 - 12:00

Ausgehend vom Konzept der multiplen Modernen, das nicht Variationen einer einzigen globalen Moderne nach westlichem Vorbild sondern eine Vielzahl von Modernen annimmt, machen wir uns in diesem Seminar auf die Suche nach Gefühlen der Moderne rund um den Globus. Neben dem Konzept und Begriff der Moderne(n) an sich werden wir uns anfangs mit zentralen theoretischen Grundlagen der Geschichte der Gefühle beschäftigen. Anhand neuerer emotionshistorischer Forschung betrachten wir dann Gefühlswelten des insbesondere späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Asien, im Nahen Osten und in der westlichen Welt. Dabei werden wir dem Stellenwert von sowohl Emotionen allgemein als auch konkreten Gefühlen in unterschiedlichen Gesellschaften nachgehen. Welche Gefühle spielten im Umgang mit Moderne und Zivilisation eine Rolle? Welche emotionalen Standards gingen mit Modernisierungs- und Zivilisierungsansprüchen einher? Bei der Beantwortung dieser Fragen legen wir ein besonderes Augenmerk auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede emotionaler Standards in verschiedenen Modernen und untersuchen, inwiefern sich unterschiedliche Emotionskulturen in Bezug oder Kontrast zueinander entwickelten.

Dieses Seminar setzt die Bereitschaft zum Lesen englischer Texte voraus. Dies ermöglicht uns einen gefühlsgeschichtlichen Blick über den westlichen Tellerrand hinaus auf die Entwicklung moderner emotionaler Standards in Indien, Korea und im Nahen Osten, den die deutschsprachige Emotionsforschung bislang nicht hergibt.

Sophia Gröschel

Kapitalismus

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.3.3Geschichte(n) des Kapitalismus. Annäherungen an eine historiographische Konjunktur
Histories of Capitalism. Approaches to a Trending Topic in Historiography

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:00 - 12:00

„Kapitalismus“ war und ist ein kein eindeutiger, sondern ein umstrittener Begriff, auch in der Geschichtswissenschaft. Die jüngsten Finanzkrisen haben der Geschichte des Kapitalismus und der Kapitalismuskritik neue Aufmerksamkeit beschert. In den vergangenen Jahren sind daher von Historiker*innen zu diesem Thema Kontroversen angestoßen und größere Studien verfasst worden. Im Seminar werden wir uns mit dieser historiographischen Konjunktur beschäftigen und längere Auszüge aus neueren Werken lesen, um kapitalismushistorische Ansätze in ihrer Unterschiedlichkeit zu verstehen. Die Veranstaltung bietet damit die Gelegenheit, Schlüsseldebatten der Gegenwart historisch präziser einzuordnen und zugleich die Produktionsbedingungen geschichtswissenschaftlicher Forschungen zu reflektieren. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird dabei vorausgesetzt.

Zur Einführung:
Jürgen Kocka, Geschichte des Kapitalismus, München 2013 (beck wissen)

N. N.
08-28-HIS-7.3.4Doing Capitalism? Praktiken, Räume und Dinge in der Wirtschaftsgeschichte Westeuropas
Doing Capitalism? Practices, Spaces and Objects in Western European Economic History

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00

Wie und von wem wird der Kapitalismus eigentlich „gemacht“? An welchen Orten und in welchen Dingen lässt sich kapitalistisches Denken und Handeln auffinden? Wie lässt sich etwa am Beispiel des Börsentickers oder der Kreditkarte der Kapitalismus verstehen? Um solche Fragen zu beantworten, haben sich wirtschaftshistorische Forschungen in den letzten Jahren verstärkt mit praxeologischen Ansätzen beschäftigt. Das Seminar widmet sich dieser Verschränkung theoretischer Debatten mit konkreten Forschungsmethoden und blickt exemplarisch auf Praktiken, Räume und Dinge in der westeuropäischen Geschichte des Kapitalismus. Damit vertieft diese Veranstaltung an konkreten Beispielen auch die Fragen, die im Seminar zur Geschichte des Kapitalismus als historiographischer Konjunktur behandelt werden. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.

N. N.

Lateinamerika

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.4.1Die Gesundheit und das Wohlergehen der Anderen: Sozialstaat und Zuwanderung nach Chile im Zeitalter der europäischen Massenmigration
Health and Well-Being of Others: The Welfare State and Migration to and within Chile in the Age of European Mass Migration

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:15 - 18:15 (2 SWS)

In diesem Seminar wird nach den Anfängen der chilenischen Sozialpolitik in den Bereichen Arbeit, Bildung, Gesundheit und Wohnen gefragt. Ein Schwerpunkt soll hier auf den sozialpolitischen Maßnahmen zum Schutze von Kindern liegen, welche die nationale Politik wie die nationale Öffentlichkeit aufgrund der prekären demografischen Entwicklung Chiles besonders bewegt haben. Diese hoffnungsvollen sozialpolitischen Anfänge ereigneten sich vor dem Hintergrund vielfältiger historischer Prozesse, die im Spannungsfeld internationaler Entwicklungen standen, welche in der gemeinsamen Arbeit aufgesucht werden. Daher werden hier auch Überlegungen zur Bedeutung und Methode transnationaler und internationaler Geschichte von Bedeutung sein. In einem Ausblick wird es im Seminar auch um die Entwicklungen während und nach der Weltwirtschaftskrise sowie um die Frage gehen, welche Rolle ein möglicher Reformstau für die weitere Entwicklung Chiles spielte.
Gute Kenntnisse der englischen Sprache werden erwartet, Spanischkenntnisse sind von Vorteil.
Erste und einführende Literatur:
Bethell, Leslie (Hrsg.): Latin America. Economy and Society, 1870-1930, Cambridge: Cambridge University Press 1989.
Jones, Bill: Labour Migration and Cross-Cultural Encounters. Welsh Copper Workers in Chile in the Nineteenth Century, in: The Welsh History Review, Bd. 27.1. (2014), S. 132-154.
Milanich, Nara B.: Children of Fate. Childhood, Class and the State in Chile, 1850-1930, Durham etc.: Duke University Press 2009.
Swain, Shurlee: Beyond Child Migration.Inquiries, Apologies and the Implications for the Writing of a Transnational History of Child Welfare, in: History Australia, Bd. 13:1, (2016), S. 139-152.

Prof. Dr. Delia González de Reufels
Simon Gerards Iglesias
08-28-HIS-7.4.2Migration, Sozialstaat und Internationale Organisationen: Argentinien im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 16:00 - 18:00

Migration, Sozialstaat und internationale Organisationen sind Termini, die zunächst auf sehr unterschiedlichen Untersuchungsebenen zu liegen scheinen. Dennoch beschreiben diese Begriffe die Herausforderungen und Entwicklungen des modernen Staates in Argentinien, der ab den 1880er Jahren mehrere wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Transformationen durchlief, die im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Die europäische Massenimmigration, die in den 1880er Jahren einsetzte und bis in die 1930er Jahre anhielt, trug nicht nur zu den ökonomischen „Wunderjahren“ Argentiniens bei, sondern veränderte auch die Sozialstruktur des Landes nachhaltig. Durch ein starkes Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und beginnender Industrialisierung entstand eine Arbeiterklasse, die zunehmend mit sozialer Not konfrontiert war und die politische und wirtschaftliche Elite Argentiniens herausforderte. Die „soziale Frage“ war in aller Munde und die Politik reagierte mit der Einführung sozialstaatlicher Programme, die den Anfang des modernen argentinischen Sozial- und Wohlfahrtsstaats bildeten. Dabei darf die internationale Dimension nicht vernachlässigt werden, weil- anders als häufig erwartet- Sozialpolitik auch in Argentinien kein rein innenpolitisches Projekt gewesen ist. Vielmehr wurde es im hohen Maße von internationalen Entwicklungen beeinflusst: im Rahmen internationaler Experten- und Staatenkonferenzen wurden Daten gesammelt und Wissen über Sozialpolitik bereitgestellt, auch wurden sie zu wichtigen Foren der Aushandlung und Durchsetzung von sozialpolitischen Maßnahmen, die im Rahmen des Seminars betrachtet werden sollen. Schließlich trat ab 1919 mit der International Labour Organisation, ILO, eine supranationale Organisation auf, die das Politikfeld Arbeit nachhaltig verändern sollte.
Erste und einführende Literatur
Bethell, Leslie (Hrsg.): Latin America. Economy and Society, 1870-1930, Cambridge: Cambridge University Press 1989.
González Leandri, Ricardo/ Suriano, Juan (Hrsg.): The Social Qustion and Its Itineraries of Dissemination Through Argentine Periodicals, 1870-1930, Rockville: Global South Press 2017.
Jensen, Jill: From Geneva to the Americas: The International Labor Organization and Inter-American Social Security Standards, 1936-1948, in: International Labor and Working-Class History, Bd. 80, (2011), S. 215-240.
Kurtz, Marcus: Latin American State Building in Comparative Perspective. Social Foundations of Institutional Order, Cambridge University Press 2013.
Thoene, Ulf: Easing the Tension between the State and the Market? Developing Social Protection and Labour Law during Latin American Industrialization, in: Cogent. Social Sciences, Bd. 5/1, (2019), S. 1-17.

Simon Gerards Iglesias
Prof. Dr. Delia González de Reufels

Modul HIS 13 (Vollfach): Praxis Geschichte

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Cordula Nolte

Aus den Akten auf die Bühne

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-M28-M2-2Aus den Akten auf die Bühne
From the Files to the Stage
Das Arbeitserziehungslager in Bremen-Farge. - Ein dunkles Kapitel der Geschichte Bremens

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 18:00 (4 SWS)

„Dieses Bummelantentum muss aufhören.“ Das Arbeitserziehungslager in Bremen-Farge. - Ein dunkles Kapitel der Geschichte Bremens
(15. Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne)
„Eingang zu einer Danteschen Hölle“ so beschreibt der ehemalige Häftling und spätere Finanzsenator Wilhelm Nolting-Hauff die Rüstungslandschaft um den Bunker Valentin. Teil dieser Hölle war auch das Lager Farge, für das sich die Bremer Wirtschaft einsetzte. Sie wollte ihre Arbeitskräfte disziplinieren, zuerst die deutschen, später auch die Zwangsarbeiter aus den besetzten Teilen Europas. Das im Oktober 1940 von der Bremer Gestapo eingerichtete Lager wurde zum Vorbild für die Arbeitserziehungslager, die Heinrich Himmler ab 1941 reichsweit bauen ließ. „Pass auf oder du kommst nach Farge“ mit diesem Satz wurde den Arbeitern in den Betrieben gedroht. Kommandant Heinrich Schauwacker wurde im Februar 1945 abgesetzt und von der Gestapo verhaftet: Der Lagerarzt hatte ihn wegen übermäßiger Brutalität gegenüber den Häftlingen angezeigt.
Es war der Wunsch der Erben Richard Lahmanns (1924-2017, ehem. Häftling in Farge), dass dieses dunkle Kapitel der Geschichte Bremens mit Aus den Akten auf der Bühne zum Sprechen gebracht wird.
Aufgaben der Studierenden sind u.a.: Quellen in verschiedenen Archiven recherchieren und für die szen. Lesung aufbereiten; Dokumente für das Programmbuch zu der Lesung auswählen und kommentieren; Einträge für das Personenverzeichnis verfassen; Workshops für Schüler*innen vorbereiten.
Premiere mit der bremer shakespeare company findet im Mai 2020 am Denkort Bunker Valentin statt.
Das 15. Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ ist auch ein Kooperationsprojekt mit der Landeszentrale für politische Bildung - Denkort Bunker Valentin.

Literatur:
Buggeln, Marc: Bunker „Valentin“ – Marinerüstung, Zwangsarbeit und Erinnerung, Bremen 2017.

Gemmeke-Stenzel, Bärbel, Portefaix, Raymond, Migdal, Andre, Touber, Klaas: Hortensien in Farge – Überleben im Bunker „Valentin“, Bremen 1995.

Hachtmann, Rüdiger: Industriearbeit im „Dritten Reich“. Untersuchungen zu den Lohn- und Arbeitsbedingungen in Deutschland 1933–1945. Göttingen 1989

Hachtmann, Rüdiger: Das Wirtschaftsimperium der Deutschen Arbeitsfront 1933-1945, Göttingen 2012.

Hemmer, Eike, Milbradt, Robert: Bei „Bummeln“ droht Gestapohaft – Zwangsarbeit auf der Norddeutschen Hütte während der NS-Herrschaft, Bremen 2007.

• Heuzeroth, Günter: Die im Dreck lebten – Ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und die Lager in Wilhelmshaven, Delmenhorst, Bremen und Bremerhaven, Osnabrück 1994.

• Lofti, Gabriele: „KZ der Gestapo“ - Arbeitserziehungslager im Dritten Reich, Frankfurt am Main 2003.

• Marszolek, Inge, Brandt, Peter, Ott, Rene: Bremen im Dritten Reich – Anpassung, Widerstand, Verfolgung, Bremen 1986.

Pagenstecher, Cord: Arbeitserziehungslager, in: Benz, Wolfgang, Distel, Barbara: Der Ort des Terrors – Geschichte der nationalsozialistischen Lager, Band 9, München 2009, Seite 75-100.

Siegel, Tilla; Freyberg, Thomas von: Industrielle Rationalisierung unter dem Nationalsozialismus, Frankfurt/M; New York 1991

• Tech, Andrea: Arbeitserziehungslager in Nordwestdeutschland 1940-1945, Göttingen 2003.

Dr. Eva Schöck-Quinteros

Von Alltagsdingen und Forschungsapparaten – die Geschichte der Universität Bremen in Objekten

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-10.2.1Universitätsgeschichte schreiben in Zeiten von Corona
hashtag: unibremen50 – the history of the University of Bremen in 280 characters

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 10:00 - 14:00 (4 SWS)

Aufbauend auf den vorangegangenen Seminaren zur 50-jährigen Geschichte der Universität Bremen im Jahr 2021 twittern wir in diesem eigenständigen Praxismodul Bremer Universitätsgeschichte(n). Nach einem Überblick zur Universitätsgeschichte und ihren Quellen und einer Einführung in autoChirp für Twitter wählen wir Daten, Themen und Bilder für die Timeline zum Universitätsjubiläum aus. Ziel des Seminars ist es, gemeinsam eine Twitter-Timeline zu entwickeln, die für die Öffentlichkeitsarbeit der Universität im Jubiläumsjahr genutzt werden kann. Darüber hinaus lernen Sie, soziale Medien im akademischen Kontext anzuwenden; Sie vertiefen Ihre Kompetenzen, Wissenschaftsgeschichte in die Öffentlichkeit zu vermitteln, und Sie erweitern Ihr Wissen über die Geschichte der Universität Bremen.
Grundsätzlich wird erwartet, dass sich die Teilnehmer*innen aktiv an der Veranstaltung beteiligen. Als Voraussetzung für den Erwerb von 6 bzw. 12 CP gilt regelmäßige Mitarbeit, selbstständige Quellen- und Bildrecherche und das Erstellen von Tweets; jede*r Studierende erhält außerdem individuelle Arbeitsthemen, für die während der Vorlesungszeit verschiedene Textmodule eigenständig konzeptioniert und verfasst werden müssen. Weitere Informationen zu den Prüfungsmodalitäten erhalten Sie zu Beginn der Lehrveranstaltung.
Literatur:
Hedwig Richter, Aberwitzige Offenheit. Twitter und Geschichtswissenschaften, in: Zeitgeschichte-online, Mai 2019, URL: https://zeitgeschichte-online.de/kommentar/aberwitzige-offenheit [02.06.2019].
Maddalena Vrhovec, Geschichtsdarstellung 2.0. Die Reinszenierung historischer Ereignisse mittels Twitter, Wien 2018.

Dr. Thekla Keuck

WAHLPFLICHTBEREICH II (GENERAL STUDIES)

Anerkannt sind alle Veranstaltungen, die ihm Pool GENERAL STUDIES aufgefuehrt sind.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-GS-1Kolloquium zur Osteuropäischen Geschichte
Research Colloquium on East-European History
Die Veranstaltung entfällt in diesem SoSe 2020 leider ersatzlos!

Colloquium

Termine:
wöchentlich Di 18:00 - 20:00 OEG 3790 (2 SWS)

Das Kolloquium dient Lehrenden, Forschenden und Studierenden zum Austausch über aktuelle Forschungsvorhaben, neue Ansätze und Ergebnisse in der Osteuropäischen Geschichte. Wissenschaftler/innen, aber auch Doktorand/innen und Studierende stellen in einem 45minütigen Vortrag ihre aktuelle Arbeit vor, die dann in weiteren 45 Minuten diskutiert wird. Alle Studierenden und Lehrenden sind herzlich eingeladen. Das genaue Programm mit Namen und Vortragstiteln finden Sie auf der Homepage der Forschungsstelle Osteuropa http://www.forschungsstelle.uni-bremen.de/ unter "Veranstaltungen".
Beginn: Die Vortragsreihe beginnt erst in der 2. Semesterwoche. Wir treffen uns aber bereits am ersten Dienstag, um zu besprechen, wie man Fragen zu einem wissenschaftlichen Vortrag stellt, welche Sorten von Fragen es gibt und wie man seine Scheu überwindet, in so einem Kolloquium zu sprechen.

Prof. Dr. Susanne Schattenberg
08-28-GS-3Brasilien-Angola-Portugal 18./19. Jahrhundert: Netzwerke und gegenseitige Abhängigkeiten
Brasil – Angola -Portugal (18/19th Century): Networks and interdependencies

Blockveranstaltung

Einzeltermine:
Fr 24.04.20 10:00 - 15:00 SuUB 3160
Fr 22.05.20 10:00 - 15:00 SuUB 3160
Fr 19.06.20 10:00 - 15:00 SuUB 3160
Fr 17.07.20 10:00 - 15:00 SuUB 3160

Das 19. Jahrhundert ist für die Geschichte Brasiliens, Angolas und Portugals in mehrfacher Weise bedeutsam. Ende 1807 verlagerte Portugal die Hauptstadt seines Reiches nach Amerika. Nach Rückkehr des Monarchen nach Lissabon, erlangte Brasilien 1822 die Unabhängigkeit als Kaiserreich und wurde 1889 schließlich Republik. Des Weiteren stellt das 19. Jahrhundert Höhe- und Endpunkt des afro-brasilianischen Sklavenhandels dar, der ab 1850 verboten war - im Mai 1888 wurde schließlich auch die Freilassung aller noch in Brasilien lebenden Sklaven dekretierte.
Diese Entwicklungen bilden den Hintergrund politik- und sozioökonomischen Netzwerke und Abhängigkeiten, vor dem Fragen nach der Entstehung transatlantischer Identität im Zusammenspiel zwischen Europa, Afrika und Amerika nachgegangen werden.

Leistungserwerb:
Regelmäßige Teilnahme. Zusätzliche Punkte können, in Absprache mit der Hochschullehrerin, durch kleine oder größere schriftliche Arbeiten erreicht werden.

Literaturhinweise:
BENDER, Gerald J.: Angola under the Portuguese. The myth and the reality, Trenton/N.J. 2004.
BIRMINGHAM, David: Portugal and Africa, Houndmills 1999
OLIVEIRA Marques, A.H. de : Geschichte Portugals und des portugiesischen Weltreiches, Stuttgart 2001.
KÖNIG, Hans-Joachim: Geschichte Brasiliens Stuttgart 2014
RINKE, Stefan u. Frederik SCHULZE: Kleine Geschichte Brasiliens, München 2013

PD Dr. Dagmar Bechtloff
08-28-GS-4Ausnahmezustände: Theorie und Geschichte im 19./20. Jahrhundert
States of Emergency. Analyzing State Power between Past and Present
Lektürekurs

Blockveranstaltung

Einzeltermine:
Mo 20.04.20 18:00 - 20:00
Fr 26.06.20 10:00 - 16:00
Fr 26.06.20 14:00 - 19:00

Der Ausnahmezustand gilt vielfach als das eigentliche Paradigma des Regierens in der Gegenwart. Ob im amerikanischen War on Terror, der französischen Sicherheitspolitik, der europäischen Finanzmarktregulierung oder in der Corona-Krise der Gegenwart – die Vorstellung, hier herrsche die Ausnahme, prägt nicht selten die Legitimierung wie die Kritik entsprechender Maßnahmen. Im Seminar werden wir uns vor allem den theoretischen Grundlagen dieser Debatten widmen und Schlüsseltexte von Carl Schmitt, Walter Benjamin, Giorgio Agamben und anderen lesen. Anhand von Beispielen aus der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts soll zudem ermittelt werden, inwiefern dieser Begriff herangezogen werden kann, um Machtverhältnisse in der Vergangenheit zu analysieren – und damit auch gegenwärtige Auseinandersetzungen besser zu verstehen.
Die Veranstaltung findet als Blockseminar an zwei Tagen statt. Ein vorbereitender Termin dient der gemeinsamen Absprache des Seminarprogramms und der Leistungsanforderungen.

N. N.
08-28-GS-5Schiffswracks im archäologischen Kontext
Wrecks and the archaeological context

Blockveranstaltung

Einzeltermine:
Do 16.04.20 10:00 - 12:00
Sa 16.05.20 - So 17.05.20 (So, Sa) 11:00 - 18:00
Sa 20.06.20 - So 21.06.20 (So, Sa) 11:00 - 18:00

Ziel der Veranstaltung ist es einige herausragende und archäologisch gut aufgenommene Schiffsfunde näher zu beleuchten, wobei jedoch kein chronologischer oder geographischer Überblick dargestellt wird. Vielmehr geht es darum die Funde und ihren jeweiligen Kontext in das Fach der maritimen Archäologie bzw. der Schiffsarchäologie einzuordnen. Hierzu erarbeiten die Seminarteilnehmer*innen eigenständig Vorträge und stellen diese vor. Anhand der Schiffsfunde werden wiederum archäologische Arbeitsweisen sowie deren Entwicklung betrachtet und nachvollzogen. Weiterhin sollen die Recherchefähigkeiten der Studierenden sowohl analog als auch digital geschult werden. Ebenfalls werden praktische Arbeitsmethoden wie das archäologische Zeichnen von Objekten im unterschiedlichen Maßstab und das Beschreiben von Objekten geübt.

N. N.
08-28-GS-6Von der Ausgrabung ins Museum. Wie wird die archäologische Vergangenheit nachhaltig gestaltet.
Maximale Teilnehmerzahl 12

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:00 - 18:00 (2 SWS) Ort: Landesarchäologie, An der Weide 50a.

„Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ Unter diesem Thema steht der Tag des offenen Denkmals 2020. Klimawandel, soziale Ungleichheit, technische Entwicklungen, … – viele Themen, mit denen sich die Archäologie beschäftigt, sind sehr aktuell. Mit unserer Erforschung der Vergangenheit öffnet die Archäologie mit ihren Denkmalen Fenster in die Menschheitsgeschichte, die nicht nur Einblicke in das damalige Leben ermöglichen, sondern auch dabei helfen können, die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten. Wie können wir diese ehrgeizigen Aussagen hier in Bremen mit unseren archäologischen Quellen zeigen?
In der Lehrveranstaltung möchten wir mit den Studierenden dieses Thema mit archäologischen Objekten erarbeiten. Wie nachhaltig kann und muss Archäologie sein, um von der Steinzeit bis zur Moderne an die archäologischen Quellen zu erinnern, sie zu erhalten und vielleicht auch neu zu denken. Am Tag des offenen Denkmals sollen die Ergebnisse einer interessierten Besucher*innen der Landesarchäologie präsentiert werden.
Voraussetzungen: Interesse an archäologischen Quellen, Durchhaltevermögen, selbstständiges forschendes Lernen, Teamgeist, Engagement für Geschichte in der Öffentlichkeit, Kreativität, verbindliche Teilnahme am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September 2020 von 13-17 Uhr.

Prof. Dr. Uta Halle
08-28-GS-7Revolutionen in der Neuzeit
Revolution in Modern History

Blockveranstaltung
ECTS: 3

Einzeltermine:
Fr 17.04.20 09:00 - 18:00
Sa 27.06.20 - So 28.06.20 (So, Sa) 09:00 - 18:00

Für tiefgreifende Veränderungen und epochale Einschnitte hat sich sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Geschichtswissenschaft der Begriff „Revolution“ eingebürgert. In diesem Seminar werden wir einige Revolutionen der modernen Geschichte in transnational-vergleichender Perspektive untersuchen. Über die einzelnen Ereignisse und ihre jeweilige Zäsurwirkung hinaus wollen wir auf diese Weise die Frage klären, was eine „Revolution“ in der Neuzeit ausmacht, d.h. auf welcher Grundlage manchen Ereignissen der Charakter einer Revolution zugeschrieben wird, anderen hingegen nicht.

Als Themen kommen u.a. in Frage:
• Die „Revolution des gemeinen Mannes“ von 1525
• Die Englische(n) Revolution(en)
• Die Amerikanische Revolution
• Die Französische Revolution
• Die Industrielle Revolution
• Die Revolution von 1848/49
• Die Russische Revolution
• Die Chinesische Revolution und die „Große Proletarische Kulturrevolution“
• The “Silent Revolution” (Ronald Inglehart)
• Die Studentenbewegung von 1968
• Die Samtene Revolution von 1989/91

Literatur zur Einführung:
Wende, Peter (Hrsg.): Große Revolutionen der Geschichte. Von der Frühzeit bis in die Ge-genwart. München 2000.

Für den Erwerb eines unbenoteten General Studies-Scheines (3 CP) ist die aktive Beteiligung am Seminar und die Übernahme eines Referats bzw. Mitwirkung an einer Referatsgruppe erforderlich. Die Anmeldung erfolgt über StudIP.

Termine:
Werden noch bekannt gegeben.

Jaromir Dittmann-Balcar
08-28-GS-8Theaterworkshop: Akten und Aktionen

Seminar

Einzeltermine:
Fr 24.04.20 - So 26.04.20 (So, Fr, Sa) 19:00 - 22:00 Ort: KulturAmbulanz des Klinikums-Ost
So 03.05.20 - Mi 06.05.20 (So, Mo, Di, Mi) 19:00 - 22:00 Ort: KulturAmbulanz des Klinikums-Ost

Der Workshop zielt auf die konkrete Umsetzung der Theateraufführung (Ende April/Anfang Mai), die in den beiden vergangenen Semestern erarbeitet wurde. Er ist nur für Studierende, die am Seminar "Geschichtstheater" im WS 2019/20 teilgenommen haben, geöffnet. Die maximale Teilnehmerzahl ist 10.

Prof. Dr. Cordula Nolte

Zusatzangebote

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-zsp-GS-1004Praxisnacht des Fachbereichs Sozialwissenschaften (FB 8) Entfällt!
Einblicke und Berichte

Blockeinheit

Die "Praxisnacht des FB 8 - Berichte und Einblicke" findet am Donnertag, den 14. Mai 2020 zum vierten Mal statt. Die Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge sind herzlich dazu eingeladen.

Die Praxisnacht startet um 18 Uhr im GW2 Raum B3009. Ab 18:25 Uhr finden drei Forenblöcke mit jeweils vier verschiedenen Themenforen statt. Laden Sie sich das Programm der Praxisnacht einfach unter dem Reiter "Dateien" herunter.

30 Absolvent*innen des FB 8 (Alumni) aus unterschiedlichen Berufs- und Tätigkeitsfeldern berichten über ihren beruflichen Werdegänge und geben Einblicke in ihre beruflichen Tätigkeiten. Sechs ausgewählt Studierende berichten über ihre absolviertes Pflichtpraktikum.

Außerdem ist das "Junge entwicklungspolitsche Forum" des BeN e.V. mit einem Infostand vertreten.

Betina da Rocha
Dr. Sabine Ritter
Dr. Stefanie Walther
Michael Thiele
Dr. Alla Keuten
Dr. Ute Volkmann
Dipl.-Sozw. Birgit Ennen

Zusatzangebote

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-zsp-GS-1010Engagiere dich! Freiwilliges Engagement für und mit Bremer Grundschulkindern bei den climb-Lernferien (der gemeinnützigen CLIMB GmbH)

Blockveranstaltung
ECTS: 3

Einzeltermine:
Fr 05.06.20 12:00 - 14:00
Fr 03.07.20 12:00 - 14:00

Bei den climb-Lernferien lernen armutsgefährdete Grundschulkinder und Studierende in den Schulferien zwei Wochen lang in den Räumen einer Grundschule von- und miteinander. Die Lernferien finden vom 10.08.. bis 21.08.2020 an einer Grundschule in Bremen-Findorf statt.

Die Teilnehmer*innen schlüpfen in dei Rolle eines*r climb-Lehrer*in und arbeiten intensiv in einem 3er-Team zusammen. Zur Vorbereitung auf die Rolle der*s climb-Lehrers*in finden zwei Wochenend-Workshops statt - am 01.08. und 02.08.2020 sowie am 08.08. und 09.08.2020. Im Anschluss an die Lernferien ist eine gemeinsame Abschlussreflexion geplant - 22.08.2020.

climb bietet den climb-Lehrer*innen einen Raum, die eigenen Stärken zu entdecken und zu entwickeln. Außerdem wird der ganz persönliche Umgang mit Herausforderungen geübt und die Möglichkeit sich als Führungskraft auszuprobieren – und zwar, in dem du Kinder für das Lernen begeisterst.

Darum geht es : Im Team vor der Klasse stehen, Unterricht planen, Projekte durchführen, auf Ausflüge gehen und vieles mehr. Nach einer intensiven Vorbereitung ermöglichst du zweiwöchige, schlaue Ferien für Grundschüler und nimmst an unserem Weiterbildungsprorgamm teil. Du wirst dabei professionell begleitet, bekommst Feedback und viel Raum zum ausprobieren und reflektieren.

Die Auftaktveranstaltungen finden am 05.06. und 03.07. 2020 jeweils um 12:00 Uhr statt. Dort erfährst du mehr über climb, lernst Details zur Teilnahme kennen und beschäftigst dich in einem Workshop mit deinen Stärken und der Frage “Was kann ich eigentlich richtig gut?”.

N. N.
08-zsp-GS-1013Onlinejournalismus - Glaubwürdigkeit und Ethik des Schreibens in Zeiten von Fake-News und Lügenpresse
Onlinejournalism - credibility and ethics of writing in times of fake news and press crisis

Blockveranstaltung
ECTS: 3

Einzeltermine:
Sa 09.05.20 - So 10.05.20 (So, Sa) 10:00 - 16:00
Sa 16.05.20 - So 17.05.20 (So, Sa) 10:00 - 16:00

Onlinejournalismus und Offlinejournalismus: Zwei getrennte Welten?
Wie muss ich schreiben und sprechen, welche Bilder brauche ich, um in beiden Bereichen meine Botschaft medien- und adressatengerecht umzusetzen?

Wenn der Journalist über sein Angebot die Nachfrage schafft - wie ist die Zukunft von Offline-Angeboten und von Online-Angeboten? Wie schaffe ich Textqualität auf Basis einer sauberen Recherche? Unterscheiden sich Texte und Bilder fürs Internet von anderen Produktionen? Wie schaffe ich es, einen maximalen Inhalt in minimal vorhandenem Raum zu präsentieren, ohne dass die Inhalte verloren gehen?

Was ist eine Nachricht und was ist keine? Warum der Nachrichtendruck im Netz nur durch journalistische Kompetenz kompensiert werden kann und die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft stärker wiegt als Einschaltquoten und Klickzahlen.

Mit diesen und anderen Fragestellungen beschäftigt sich das Blockseminar "Onlinejournalismus". Auf redaktioneller Basis erstellen die Teilnehmer*innen grundlegende Textformate von der Meldung bis zur Reportage und tauschen sich aus. Durch die Interaktion und Praxis lernen sie, wie Berichterstattung funktioniert und die Basis für Online-Journalismus ist. Dazu gehören auch selbstverfasste Interviews zu vorgegebenen Themen in der Live-Situation mit dem Mikrofon und vor laufender Kamera.

Das Seminar vermittelt fundiertes Wissen und Praxis für die selbstsichere, glaubwürdige und stilsichere journalistische Arbeit – die Grundlage für Blogs, Social Media und Webtexte. Die Arbeitsweise von Content Management Systemen (CMS) spielt dabei ebenso eine Rolle wie Kernbereiche des Medien-und Urheberrechts.

Zudem findet am Mittwoch, 13.05.2020, von 10 bis 16 Uhr eine Exkursion beim Weser Kurier statt.

Helmut Stapel
08-zsp-GS-1014Public Relations für Politik, Kultur, Soziales, Umwelt und Wirtschaft
Public relations for politics, cultural and social awareness, environment and economy

Seminar
ECTS: 3

Termine:
wöchentlich Mo 16:00 - 18:00 (2 SWS)

Welche Fähigkeiten muss ein PR-Redakteur*in haben? Wie sieht der Arbeitsalltag eines*r Pressesprechers*in in der Politik aus? Unterscheidet sich die Öffentlichkeitsarbeit eines Theaters von der eines Unternehmens? Diese und viele weitere Fragen rund um die Berufsfelder der Public Relations werden wir im Verlauf des Seminars gemeinsam stellen und beantworten.

Dieses Seminar richtet sich ausschliesslich an Studierende im FB 8. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Teilnahmebedingung ist die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit, zur Teamarbeit und zur Einhaltung von Vereinbarungen. Am 18.10.2019 werden die Regeln fuer die Teilnahme und die Leistungsanforderungen vereinbart.

Am 27.04.2020 werden die Teams gebildet, die die Aufgabe erhalten jeweils ein inhaltliches Thema zu bearbeiten. Ergänzend dazu werden Interviews mit Experten aus der Praxis geführt. Die Arbeitsergebnisse der Teams werden dem Plenum anschaulich vermittelt. Fuer ihren Vortrag erhalten die Teams ein ausführliches Feedback. Für die zweite Haelfte der Veranstaltungszeit ist eine Exkursion in einem Betrieb oder einer Organisation vorgesehen.

Christoph Sodemann
08-zsp-GS-1017Praxisprojekt: Public Transport Lab - Schwerpunkt öffentlicher Nahverkehr - in Kooperation mit der Initiative Einfach Einsteigen (Entfällt!)

Seminar
ECTS: 3

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 (2 SWS)

In Bremen geben 14% der Bürger*innen an, den öffentlichen Nahverkehr als Hauptverkehrsmittel zu nutzen (2019). Allerdings erfreuen sich Bus und Bahn keiner hohen Attraktivität. Bei einer subjektiven Bewertung der Verkehrsmittel schneidet der ÖPNV bundesweit am schlechtesten ab.

Der Koalitionsvertrag der Stadt Bremen sieht eine autofreie Innenstadt bis 2030 vor. Vor diesem Hintergrund erhält der ÖPNV eine tragende und zukunftsweisende Rolle in der Stadt . Hier darf es aber nicht bei Sonntagsreden bleiben. Wenn Menschen zum Umstieg bewegt werden sollen, müssen entsprechende Rahmenbedingungen zugunsten des Nahverkehrs geschaffen werden.

Hier hat Bremen als Stadtstaat mehr Handlungsspielraum und damit einen deutlichen Vorteil gegenüber anderen Städten. Trotzdem bleibt das Problem der Finanzierung. Hier setzt die Initiative Einfach Einsteigen an und hat ein Konzept entwickelt, das sowohl den Betrieb als auch den Unterhalt des ÖPNV finanzieren würde. Bremen könnte hier zu einer Modellstadt für die Verkehrswende werden.

Noch hat die Stadt Bremen nicht entschieden, wie der Nahverkehr zukünftig finanziert und wie das Ziel "autofreie Innenstadt" erreicht werden soll. Im Rahmen des Public Transport Lab können Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven entwickelt und untersucht werden. Seien es soziale, ökonomische, ökologische, planerische, politische, juristische, gestalterische, künstlerische oder auch technische Fragen.

Das Public Transport Lab bietet Studierenden den Raum, selbstgewählte Themen rund um den Nahverkehr als eigenes Praxisprojekt zu bearbeiten und Impulse für die weitere Verwertung der Ergebnisse und entstandenen Ideen zu geben. Interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative Ideen sind erwünscht. Daher sind Studierende verschiedenster Fachrichtungen herzlich willkommen.

Das Spektrum der Möglichkeiten ist bewusst weit angelegt und die Wahl der Vorgehensweise frei. Die Initiative Einfach Einsteigen beabsichtigt, über das Seminar hinaus, studentische Forschungsprojekte, Gestaltungsprojekte oder Geschäftskonzepte zu unterstützen und zu fördern. Es kann im Team an der Weiterentwicklung des Nahverkehrs gearbeitet werden. Ziel des Praxisprojektes ist es, dass die Arbeitsergebnisse abschließend in unterschiedlichen und angemessenen Formaten präsentiert und nutzbar gemacht werden.

Am Mittwoch, 13.05.2020, wird voraussichtlich eine Exkursion stattfinden.

N. N.
08-zsp-GS-1019Praxisprojekt: You had one job! Kritische Fragen an die Arbeitswelt aus studentischer Perspektive (Entfällt!)
Kooperation mit dem Bremer Jugendring

Seminar
ECTS: 3

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 1) Mi 16:00 - 20:00 (2 SWS)

„Gute Arbeit für alle“ ist ein Ziel der 11 europäischen Youth Goals! Die Youth Goals sind die Basis der aktuellen EU-Jugendstrategie und bilden den Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa. Grund genug sich kritisch der Frage zu stellen, was „gute Arbeit“ für uns eigentlich bedeutet? Insbesondere junge Menschen sehen sich in der Arbeitswelt bzw. beim Einstieg in diese mit hohen Herausforderungen konfrontiert. Gemeinsam begeben wir uns auf die Suche nach der Bedeutung von guter Arbeit, besuchen verschiedene Bremer Institutionen, analysieren die Schnittstelle Uni/Arbeitswelt, hinterfragen klassische Modelle der Arbeitsgesellschaft und erarbeiten eine Forderungsbroschüre an die europäische Politik! In der Abschlussveranstaltung wollen wir unsere Forderungen schließlich öffentlich diskutieren und an politische Entscheidungsträger_Innen in Bremen übergeben. Das Seminar selbst ist Teil des EU-Jugenddialogs und wird in Kooperation mit dem Bremer Jugendring durchgeführt.

Nikolai Goldschmidt (Hauptverantwortung)