Open Educational Resources
OER (Open Educational Resources) sind Lehr- und Lernmaterialien, die unter offenen Lizenzen – zumeist kostenfrei – zur Verfügung gestellt werden. Die Universität Bremen hat die auf dieser Seite zu findende OER-Policy verabschiedet. Lehrende werden damit bestärkt, ihre eigenen Materialien im Einklang mit dem Urheberrecht unter freien Lizenzen zu veröffentlichen oder weiterzugeben.
Die OER-Policy der Universität Bremen
Die OER-Policy der Universität Bremen wurde am 15. Oktober 2024 durch das Rektorat beschlossen und am 13. November 2024 vom Akademischen Senat zustimmend zur Kenntnis genommen. Damit setzt die Universität ein starkes Zeichen für offene, kostenfreie Lehr- und Lernmaterialien und eine Gesellschaft, in der Bildung und Wissen frei zugänglich sind. Lehrende und andere Angehörige der Universität, die ihre Materialien als OER veröffentlichen möchen, werden durch die OER-Policy darin bestärkt.
Der Wortlaut der OER-Policy der Universität Bremen findet sich im Folgenden auf dieser Webseite und steht zum PDF-Download bereit.
Im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit erstellen Lehrende der Universität Bremen wertvolle, kreative und innovative Materialien für ihren Unterricht, für Übungen oder für Prüfungen. Viele dieser Bildungsmaterialien, seien es Texte, Bilder, Videos, Audioaufnahmen oder andere Materialien, sind für eine Weiterverwendung durch andere Lehrende und Lernende geeignet. Solche Materialien können unter offenen Lizenzen veröffentlicht werden. Sie werden dann als Open Educational Resources (OER) bezeichnet.
OER haben im Vergleich zu nicht frei lizenzierten Materialien die folgenden Vorteile:
- sie stehen kostenfrei zur Verfügung
- sie können von den Erstellenden oder durch andere Kolleg:innen weiterentwickelt, dabei verbessert und auf den neuesten Stand gebracht werden
- sie fördern den Austausch und die Vernetzung unter Lehrenden
- sie sparen Zeit - aufwändig zu erstellende digitale Materialien müssen nicht neu entwickelt werden
- die Beiträge der Universität Bremen und der einzelnen Lehrenden werden klar zugeordnet und nach außen sichtbar
Ziel der Förderung von OER
Die Universität Bremen setzt sich zum Ziel, die Bereitstellung offener Bildungsmaterialien – OER – in der Hochschulkultur zu verankern. Durch die Unterstützung freien Zugangs zu hochwertigen Lehr- und Lernmaterialien möchte die Universität Bremen die Offenheit von Bildung fördern. Als öffentliche Institution nimmt die Universität damit ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr. Die vorliegende Policy stellt dafür eine Grundlage dar. Neben der Open Access Policy, mit der ein offener Zugang zu den Ergebnissen wissenschaftlichen Arbeitens gefördert wird, setzt die Universität so einen weiteren Impuls für Offenheit in der Wissenschaft – für Open Science.
Die OER-Policy ist ein Baustein der folgenden Strategien und Ziele:
- der Gestaltung der Digitalisierung im Sinne des Wissenschaftsplans 2025 des Landes Bremen
- des Zieles „Digitalisierung gestalten“ der Strategie 2018-2028 der Universität
- der Umsetzung der UNESCO-Empfehlung zu OER von 2019
- der Erreichung des Entwicklungszieles 4, "Hochwertige Bildung" (SDG 4) der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung
Die Universität Bremen empfiehlt die Verwendung und Erstellung von offenen Bildungsmaterialien (OER) in allen dafür geeigneten Bereichen des Studiums und der Lehre. Sie begrüßt es, wenn Lehrende und andere Mitarbeitende,
- von ihnen erstellte Bildungsmaterialien, die für die Weiternutzung als OER geeignet sind, urheberrechtskonform für Lehre und Lernen als OER zur Verfügung stellen;
- offen verfügbare Lehr- und Lernmaterialien in ihrer Lehre einsetzen;
- nach Möglichkeit in der Lehre weitere freie Inhalte wie Open Access Publikationen oder Open Source Software verwenden.
Lehrende, die Materialien als OER veröffentlichen möchten, erhalten Beratung und Unterstützung beim Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML), bei der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB) und bei der Hochschuldidaktik (Referat 13, Lehre und Studium). Weiterführende Informationen und Kontaktdaten finden sich auf der Website „Open Educational Resources“.
Wie bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind für die Qualitätssicherung der als OER veröffentlichten Medien die Urheberinnen und Urheber der Materialien verantwortlich. Dies beinhaltet die Beachtung lizenz- und urheberrechtlicher Regelungen, technischer Standards und der Barrierefreiheit. Ebenso liegen die Qualität des Inhalts und didaktischer Konzepte, die Einhaltung wissenschaftlicher Standards sowie des Leitbilds der Universität Bremen in ihrer Verantwortung. Sollten die Lehrmaterialien eigene Forschungsergebnisse bzw. Forschungsdaten enthalten, ist zu klären, ob dies der Veröffentlichung als OER entgegensteht.
Lizenzierung
Die Universität Bremen empfiehlt zur Lizenzierung die CC-Lizenzen der Creative Commons zu nutzen und dabei offene Bildungsmedien unter einer der nachfolgenden Creative-Commons-Lizenzen in der jeweils aktuellen Version zu veröffentlichen. Die hier empfohlenen Lizenzen gelten als offene Lizenzen und stellen die geringsten Hürden für die Nachnutzung von Materialien dar. Es wird angeraten, die jeweils zugehörige Grafik der Creative-Commons-Lizenz zu verwenden.
CC 0 1.0 Universell (Public Domain Dedication):
Auf Urheberrechte wird, soweit nach nationaler Gesetzgebung möglich, verzichtet. Link zum Lizenztext:
https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de
CC BY:
Die Bildungsmedien dürfen unter Angabe des Namens der Autorin oder des Autors genutzt werden. Link zum Lizenztext in der Version CC BY 4.0 International: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode.de
CC BY-SA:
Es muss der Name der Urheberin oder des Urhebers genannt und bei der Weiterverwendung die gleiche Lizenz verwendet werden (share alike). Link zum Lizenztext in der Version CC BY-SA 4.0 International: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode.de
Nutzung des OER-Portals twillo für die Veröffentlichung
Die Universität Bremen empfiehlt die Veröffentlichung von OER im Portal „twillo“ – dem niedersächsischen „Portal für OER in der Hochschullehre“. Mitarbeitende der Universität Bremen haben über DFN einen Single Sign On Zugang, um eigene Materialien hochzuladen, sie mit Metadaten und Beschreibungen zu versehen und zu veröffentlichen.
Nennung der Universität Bremen in den Metadaten
Analog zu wissenschaftlichen Publikationen soll auch bei Bildungsmaterialien, die im Zusammenhang mit der Universität Bremen entstanden sind, die Institutionszugehörigkeit (Universität Bremen) in den Metadaten des OER-Repository (Twillo) angegeben werden.
Nutzung offener Formate
Um die Nachnutzbarkeit offener Bildungsmaterialien zu ermöglichen, werden diese in offenen digitalen Formaten veröffentlicht (z.B. txt, odt). Bei der Erstellung sollte bevorzugt Open-Source-Software eingesetzt werden. Formate, die zur Bearbeitung auf proprietäre Software angewiesen sind, sollten so weit wie möglich vermieden werden.
Aktuelle Veranstaltungen
OER im Hochschulbereich: Das Portal "twillo"
twillo zu Gast in der Universität Bremen
Mit der Verabschiedung einer OER-Policy positioniert sich die Universität Bremen aktiv für einen freien Zugang zu Bildung und Wissen und setzt klare Rahmenbedingungen für den Umgang mit offenen Bildungsmaterialien in der Lehre. Dies möchten wir zum Anlass nehmen, um Ihnen einen Überblick über den aktuellen Stand der Etablierung von Open Educational Resources im Hochschulbereich zu geben und Ihnen die Features und Funktionen des OER-Portals www.twillo.de für das Finden und Veröffentlichen von OER vorzustellen. Anschließend möchten wir im Rahmen einer Q&A-Session mit Ihnen in Austausch kommen und Ihre individuellen Fragen klären.
- Datum: 6. Februar 2025
- Zeit: 11.00-11.45 Uhr, online
- Ort: BigBlueButton Videokonferenz
Referentin: Britta Beutnagel, Support twillo, Technische Informationsbibliothek (TIB), www.twillo.de
Bitte melden Sie sich via E-Mail an: infoprotect me ?!twilloprotect me ?!.de
KI-basierte Text- und Bildgeneratoren: Rechtliche Implikationen für die OER-Produktion
Eine Veranstaltung des ZMML:
KI-Generatoren sind für viele Lehrende zum alltäglichen Arbeitsmittel geworden. Bei der Nutzung von KI-Output stellen sich diverse Rechtsfragen.
Können KI-Erzeugnisse wie Texte oder Bilder für die Entwicklung von Open Educational Resources (also offen lizenzierten Bildungsmaterialien, kurz OER) verwendet werden?
- In welchen Fällen sollte davon abgesehen werden?
- Wie verhält es sich mit den bei OER üblichen CC-Lizenzangaben?
- Wie kann eine sinnvolle Kennzeichnung des KI-Output aussehen?
Diesen und weiteren Fragen wird in dem 90-minütigen Workshop nachgegangen. Beispiele der Teilnehmenden aus der Arbeitspraxis sind herzlich willkommen.
- Datum: 28. Februar 2025
- Zeit: 10:00–11:30 Uhr
- Weiterführende Informationen und Anmeldung zum Workshop
Referentin: Andrea Schlotfeldt, HAW Hamburg
Beratung und Unterstützung an der Universität Bremen
Lehrinnovation und Hochschuldidaktik (Referat Lehre und Studium)
Beratung und Fortbildungen zur didaktischen Gestaltung und Umsetzung von Lehr-/Lernszenarien mit OER
- OER-Policy (in Vorbereitung)
- Kontakt: hddgprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de
Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML)
Beratung zur Erstellung und Nutzung von OER im Rahmen der mediendidaktischen Unterstützung bei der Gestaltung digitaler Lehr- und Lernformate
Informationen zu OER
Twillo
IQES-Online
Informationsstelle Open Educational Resources
Informationen aus der Universität Bremen zur Nutzung und Erstellung von OER
Twillo
- OER nutzen und erstellen: Schritt für Schritt eigene OER erstellen
- OER-Planungshilfe: Hier erhalten Sie einen auf Ihr Vorhaben zugeschnittenen Leitfaden zur Erstellung von OER
- Veröffentlichung von OER im Portal twillo.de
- FAQ zum Twillo-Portal
- Kontakt und Support bei Twillo
Das OER-Prüfinstrument von iRights.Lab
"Beim Prüfinstrument handelt es sich um eine fünf DIN A4-Seiten umfassende Handlungsanweisung und Checkliste mit Protokollfeldern (PDF-Download hier, lizenziert unter CC BY-SA 4.0). Mit ihr können die prüfenden Personen das betreffende Material Schritt für Schritt begutachten und nach OER-relevanten Kriterien bewerten. Die einzelnen, durchnummerierten Prüfschritte sind als Fragen formuliert und werden im Dokument jeweils kurz erklärt. Zusätzlich erläutern prägnante Erklärtexte den urheberrechtlichen Hintergrund der jeweiligen Prüffrage. Zu jedem Abschnitt befinden sich Checkboxen zum Ankreuzen der jeweiligen Antwort beziehungsweise des „Prüfbefunds“. Außerdem ist Platz für etwaige Notizen."
Liste von Suchmöglichkeiten bei OER-Info
Twillo
OERSI – Ein Suchindex für Open Educational Resources in der Hochschullehre
CC-Lizenzen
Die Universität empfiehlt die Verwendung einer der folgenden drei Lizenzen, um OER zu erstellen.
CC 0 1.0 Universell (Public Domain Dedication): Auf Urheberrechte wird, soweit nach nationaler Gesetzgebung möglich, verzichtet. Link zum Lizenztext: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de | |
CC BY: Die Bildungsmedien dürfen unter Angabe des Namens der Autorin oder des Autors genutzt werden. Link zum Lizenztext in der Version CC BY 4.0 International: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode.de | |
CC BY-SA: Es muss der Name der Urheberin oder des Urhebers genannt und bei der Weiterverwendung die gleiche Lizenz verwendet werden (share alike). Link zum Lizenztext in der Version CC BY-SA 4.0 International: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode.de |
- Grundlagen zu den CC-Lizenzen und Unterstützung für die Entscheidung über die Veröffentlichung von Material als OER finden sich bei twillo.de.
- Wie alle anderen Materialien sollen auch OER, die an der Universität Bremen erstellt werden, in Einklang mit dem Leitbild der Universität Bremen stehen.
- Sollten Materialien noch unveröffentlichte Forschungsergebnisse bzw. Forschungsdaten enthalten, sind ggf. die Informationen zu Schutzrechten und Forschungsdaten zu beachten.
Informationen zu den Lizenzmodulen "NC" und "ND"
Bei Verwendung der Lizenzmodule NC, nicht kommerziell (noncommercial), oder ND, keine Bearbeitung (no derivatives or adaptations), entstehen meist unerwünschte Einschränkungen oder eine unverhältnismäßige Erschwerung der Nutzung und die Materialien gelten nicht als OER. Dies ist in den folgenden beiden Texten erläutert.
- Was das NC-Modul im Bildungskontext bedeutet (iRights.info)
- OER und das ND-Modul "Keine Bearbeitung" (iRights.info)
Informationen zu Urheberrechtsfragen
- Entscheidungshilfe Urheberrecht der Akademie für Weiterbildung, dort insbesondere:
- Open Educational Resources rechtssicher lizenzieren
- Wer ist Urheber an Lehrmaterialien bzw. Studienmodulen und wem stehen die Nutzungsrechte daran zu?
Kontakt
Carola Schirmer
Referat Lehre und Studium
Gebäude/Raum: VWG 0575
Telefon: +49-421-218-57115
E-Mail: carola.schirmer@vw.uni-bremen.de