Study Buddy

Die Anmeldung für das Wintersemester ist geöffnet!

Was ist das Study Buddy Programm?

Als Study Buddy hilfst du einem internationalen Studierenden, sich schnell in Bremen zurechtzufinden. Ob eine Campusführung, ein Kaffee im Viertel oder das typische Sightseeingprogramm, ihr entscheidet, was ihr gemeinsam macht!

Die Vermittlung richtet sich weitestgehend nach ähnlichen Interessen und Studienfächern und erfolgt zu Beginn des Semesters.

Durch dieses Programm könnt ihr...

  • internationale Kontakte aufbauen 
  • eigene Fremdsprachen anwenden
  • neue Freunde finden
  • euch auf einen Auslandaufenthalt vorbereiten
  • Auslandserfahrungen weitergeben

Außerdem organisiert das Study-Buddy-Team regelmäßige Ausflüge, sodass man die anderen Buddy-Paare kennenlernt und sich auch untereinander austauschen kann!

Anmeldung

Weitere Informationen hier.

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Ansprechpartner

Bei Fragen schreib uns gern eine E-Mail an studybudprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de 

Auszüge aus Erfahrungsberichten einiger TeilnehmerInnen

Lisa Evers, Wintersemester 2013/2014

„Aufgabe des Buddys ist es, dem ausländischen Studierenden den Aufenthalt in Deutschland – speziell Bremen – zu erleichtern. Das bezieht sich nicht nur auf organisatorische Angelegenheiten und Formalitäten, sondern vor allem auch darauf, eine „einheimische“ Anknüpfungsperson zu haben.(...)

Lediglich mit Hinblick auf Klischees  wurden meine Erwartungen „enttäuscht“. Als ich bei Aubérie zu Besuch war, machte sie mir Pfannkuchen nach einem französischen Familienrezept, brachte mir französische Nutella und Mandelaufstrich nach ihrem Weihnachtsbesuch in Paris mit und kam zu jedem unserer Treffen verlässlich zu spät, weil sie entweder verschlafen oder die Bahn verpasst hatte.“

 

Luisa Schmidt, Wintersemester 2017/2018

"Die Kontaktaufnahme und das erste Treffen liefen sehr entspannt und voller guter Gespräche zwischen uns ab. Da *meine* Koreanerin nicht ganz so viel mit den anderen „Internationals“ zu tun hatte, war ich etwas mehr gefragt als in meinem ersten Semester als Buddy. Geholfen habe ich bei Bankgängen, dem Einrichten der Uni-Cards, bei Deutsch-Hausaufgaben, bei der Kommunikation mit den Professoren/innen und vielem mehr. Da ich nach wie vor sehr großes Interesse an der koreanischen Kultur hatte, veranstalteten wir u.a. bei mir zu Hause mehrmals Koreanische Abendessen (mit allen Koreanern der Uni Bremen). Außerdem haben wir viele Ausflüge (Freimarkt, Hamburg, Bremerhaven, Rom) zu zweit oder mit den anderen Koreanern unternommen. Somit bildete sich im Lauf der Zeit eine Freundschaft – die noch immer andauert."

Larissa Setzer, Wintersemester 2017/18

"Es war einfach wundervoll so viele Menschen aus anderen Ländern anzutreffen und mit ihnen gemeinsam zu tanzen und zu lachen. Ich habe sehr viele Speisen aus anderen Ländern probiert und wir haben jede Menge Fotos von uns allen gemacht. Wir haben gemeinsam Indische Gerichte gegessen oder haben einen Tempel in Bremen besucht. (...) Insgesamt finde ich das Study Buddy Programm eine riesen Bereicherung im Hinblick auf kulturelle Kompetenzen, weil man die Möglichkeit hat, sehr viel über andere Kulturen zu lernen. Es bringt einem einfach eine Offenheit gegenüber anderen Lebensweisen und man entwickelt ein anderes Verständnis für viele Situationen. Ich würde jederzeit wieder mit machen."

Christin Werner, Sommersemester 2019

"Insgesamt betrachtet bin ich sehr froh an dem Programm teilgenommen zu haben. Auch wenn es anfangs etwas holprig losgegangen ist, würde ich es jedem weiterempfehlen. Es ist eine nette Abwechslung im Studienalltag und fühlt sich definitiv nicht an wie eine Verpflichtung. Jeder, der bereits im Ausland studiert hat, weiß wie schwer es am Anfang sein kann, sich zurechtzufinden und wie wichtig Study Buddys sein können. Auch mein Study Buddy Emma hat mir gesagt, dass sie gerade am Anfang Unterstützung gebraucht hätte. Was ich besonders schön fand ist das Geschenk was sie mir aus Taiwan mitgebracht hat, eine rote Mappe in einem traditionellen Muster."

Unsere Events:

Kasper's Blog: "Aufwachsen in der wahren Perle des Nordens"

~ Wie es ist, heute ein 18-Jähriger in Bremen zu sein ~

So, da wären wir also! Die "Domsheide": einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Bremens. 

Hier könnt Ihr mit Straßenbahnen und Bussen so ziemlich jeden erdenklichen Stadtteil erreichen.

Wie ich in meiner kurzen Einleitung schon erwähnt habe, befand sich meine ehemalige Schule in der Nähe der Domsheide, weshalb ich die mal hübsche, mal seltsame Fassade dieses Platzes fast jeden Tag gesehen habe.

 

Auf der Domsheide tummeln sich alle möglichen Leute; manche auf dem Weg in die Innenstadt, manche auf dem Weg zur Arbeit, sowie Kinder und Jugendliche auf dem Weg zur Schule, um nur ein paar zu nennen.

 

Ich war natürlich einer der vielen Jungen, die sich dort jeden Morgen in die Schule quälten (kleiner Scherz).

 

Nach der Schule gingen meine Freunde und ich oft zum "großen goldenen M" (auch im oberen Bild zu sehen), um unsere Junk-Food-süchtigen Mägen zu füllen. An einem bestimmten Zeitpunkt in meiner Schullaufbahn ging ich so oft dorthin, dass das Personal anfing, mich den "McRib - Typen" zu nennen (das ist der Burger, den ich immer bestellte). Wenn wir nicht in der Stimmung für Burger waren, gingen wir manchmal auch in den berühmtesten Kebap-Laden der Domsheide; direkt neben dem großen M gelegen (je nachdem, woher Ihr kommt, wisset Ihr vielleicht nicht einmal, was ein Kebap ist, was an sich schon eine SCHANDE ist!) Als ich anfing, dorthin zu gehen - das muss ungefähr in der sechsten Klasse gewesen sein - sagten mir die Leute, die dort arbeiteten, manchmal fälschlicherweise, dass ich ihnen mehr bezahlen müsse, als ich ihnen eigentlich schuldete. Rückblickend betrachtet, haben sie offensichtlich nur ein paar kleine, unbedeutende Fehler gemacht, was angesichts der Massen von Leuten, die gleichzeitig ihre Bestellungen aufgeben, durchaus verständlich ist. Trotzdem ging der schüchterne, junge Kasper nach diesen Erfahrungen eine Zeit lang nicht mehr dorthin. Glücklicherweise wagte ich mich - nachdem ich mein Vertrauen zurückgewonnen hatte - wieder hinein und mittlerweile würde ich mich sogar als eine Art Stammkunde betrachten; ich kann den Laden von ganzem Herzen empfehlen! Er ist im Vergleich zu anderen Kebap - Läden etwas teuer, aber das ist seiner Lage im Stadtzentrum und der insgesamt höheren Qualität der Einrichtung und des Essens geschuldet.

Es gibt auch mehrere Bäckereien an der Domsheide; eine davon ist von einer bekannten norddeutschen Bäckereikette und befindet sich direkt hinter einer der Bushaltestellen der Domsheide.

In meiner späteren Schulzeit bin ich in der zwanzigminütigen Pause immer dorthin gegangen, um mir ein paar Brezeln, belegte Brötchen oder ein paar kalte Pizzastücke zu holen. Die Preise dafür sind zwar recht happig, aber nichts Außergewöhnliches. Das Personal ist in der Regel sehr freundlich und der Laden hat einige schöne große Stühle zum Entspannen (während Nicht-Corona-Zeiten). 

 

Lasst uns nun ein wenig über die Atmosphäre dieses geschäftigen, manchmal hektischen und lauten Ortes sprechen.

Das allererste, was euch wahrscheinlich auffällt, wenn Ihr hierherkommt (tagsüber), ist das markante Geräusch der ankommenden und abfahrenden Straßenbahnen, die oft ihre elektrischen Glocken läuten, um die Leute aus dem Weg zu räumen. In den belebtesten Stunden des Tages können diese sich ständig wiederholenden Geräusche ziemlich nervig werden, aber Ihr werdet euch daran gewöhnen, glaubt mir. Andererseits - wie mir einige meiner arabischen und indischen Freunde erzählten - ist das absolut nichts im Vergleich zu den belebten Straßen und Plätzen in Kairo, Marrakesch oder Mumbai zum Beispiel.

Wie ich bereits oben erwähnt habe, kann man an der Domsheide einen Blick auf die Bremer Gesellschaft von ihrer dynamischsten Seite werfen; man sieht Leute in einem Tom-Ford-Anzug, die in die Stadt gehen, um ihren maßgeschneiderten Kaschmir-Pullover mit ihrem sorgfältig auf die Innenseite gestickten Namen abzuholen, sowie Leute, die auf der Straße leben, und Leute, die Performance-Kunst machen (die möglicherweise auch auf der Straße leben könnten). Normalerweise vollbringen sie Kunststücke, wie zum Beispiel stillstehen wie eine Statue oder sie bewegen sich wie ein Roboter, was gelinde gesagt sehr beeindruckend ist! Vielleicht könntet Ihr, wenn Ihr mal zufällig an einem von ihnen vorbeikommt, ihnen euer Restgeld geben oder ihnen sogar etwas zu essen oder zu trinken kaufen :)

Ich erinnere mich, dass ich eines Tages (das muss jetzt etwa drei Jahre her sein) einem Obdachlosen, der vor einer Bäckerei in der Domsheide saß, den größten Teil meines Essensgeldes gegeben habe; ich habe es ihm in den Hut gelegt, wo schon ein paar andere Spenden zu finden waren. Als er bemerkte, wie viel Geld ich ihm gab, sprang er auf und umarmte mich sofort. Diese Begegnung hat mir damals definitiv den Tag versüßt und mir ein gutes Gefühl gegeben. Die Kraft, die jeder einzelne von uns in sich trägt, um anderen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, wurde mir so zum ersten Mal richtiggehend bewusst.

 

Nachts ändert sich die Atmosphäre komplett; die Menschenmassen sind verschwunden und das Geräusch der einfahrenden Züge und Busse wird ein bisschen oder eher deutlich seltener (je nachdem, ob es nach 12 Uhr nachts ist). Es hat etwas Beruhigendes; nachts ganz allein auf einem so riesigen Platz zu sein, mit niemandem in der Nähe. Manchmal sieht man, wie die Lichter in den Fenstern eines der großen Bürogebäude an der Domsheide an- und ausgehen; als ich aufwuchs, fragte ich mich immer, warum die Leute sich die Mühe machten, so spät am Abend noch an ihrem Arbeitsplatz zu sein. Nun, nachdem ich selbst einige Erfahrungen bei der Arbeit gesammelt habe, verstehe ich es jetzt besser ;)

 

Um es alles zusammenzufassen: Die Domsheide hat mich sozusagen "begleitet", von der Zeit an, als ich noch ein kleiner Junge war, bis zu dem, der ich heute bin (im Herzen immer noch ein kleiner Junge). Sie war eine der wenigen Konstanten in meinem Leben; ich konnte mich darauf verlassen, ihr Gesicht fünfmal pro Woche zu sehen, ganz gleich, wie die Umstände zu diesem Zeitpunkt waren. Der Ort wuchs mir mit der Zeit immer mehr ans Herz, allwährend ich selbst wuchs, äußerlich wie innerlich.

Von der Angst vor riesigen Menschenmassen bis hin zu dem Gefühl, sie kaum noch wahrzunehmen, von der Angst, alleine Essen zu bestellen bis hin dazu, es fast roboterhaft als tägliche "Aufgabe" zu tun, von der Angst, zwischen den langen Beinen großer Menschen verloren zu gehen bis hin dazu, einige ihrer Köpfe nun deutlich zu überragen; all dies begann hier. 

Aus diesen Gründen dachte ich, es sei nur passend, meinen kleinen Blog mit diesem wahrlich außergewöhnlichen Ort zu beginnen.

 

 

Die Domsheide führt auch zu mehreren Teilen der Innenstadt: wie dem "Schnoor" oder dem "Marktplatz", aber für diese Orte werde ich eigene Kapitel schreiben, also lasst uns nicht zu weit vorgreifen ;)

 

Ich hoffe, dieses erste kleine Kapitel hat euch gefallen und ihr bleibt für das zweite dabei!

 

~ Euer Kasper 

Wie bereits in meinem letzten Blogeintrag angekündigt, geht es in diesem Kapitel um das "Viertel", einen Stadtteil Bremens. Es ist ein magischer Ort in vielerlei Hinsicht. Zunächst einmal gibt es das "Viertel" offiziell gar nicht, es ist einfach ein Slang-Begriff, der die Stadtteile "Ostertor" und "Steintor" zusammenfasst. Obwohl ich in Bremen aufgewachsen bin, wusste ich das bis vor zwei Jahren nicht, als eine meiner Lehrerinnen uns zufällig darauf hinwies. Damals war es mir irgendwie peinlich, um ehrlich zu sein, denn ich wusste nicht so viel über meine eigene Stadt, wie ich dachte! 

 

Aber warum habe ich nun beschlossen, den heutigen Artikel diesem "magischen Ort" zu widmen? Um es ganz offen zu sagen: Dieses Viertel strotzt nur so vor Lebensfreude, Akzeptanz, Toleranz und insgesamt scheinen hier einfach gute Schwingungen über die Dächer zu streichen.

 

Nur zum Kontext: Ich, Kasper, bin in "Schwachhausen" aufgewachsen, einem Stadtteil im Osten Bremens. Es liegt eigentlich gar nicht so weit vom "Viertel" entfernt, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass sich dort irgendwelche denkwürdigen Ereignisse abgespielt haben, als ich jung war (so zwischen 7 und 10). Das änderte sich, als ich anfing, das katholische Gymnasium in der Nähe der Domsheide zu besuchen. Ihr erinnert euch vielleicht, dass mein vorheriger Artikel über diesen Ort handelte! 

Zufälligerweise ist das "Viertel" nur einen kurzen Fußmarsch (von etwa 15 Minuten) entfernt! 

Meine Freunde und ich gingen zuerst aus dem gleichen Grund dorthin, wie ihr es (wahrscheinlich) ebenso in Nicht-Corona-Zeiten tun würdet: ESSEN UND TRINKEN!

 

Das Viertel hat eine Vielzahl von erstaunlichen, (meist) preiswerten Restaurants, Imbissen und Bars. Viele von ihnen haben eine lange und interessante Geschichte hinter sich; ich empfehle euch, euch bei euren deutschen Kommilitonen und/oder Freunden umzuhören, um mehr herauszufinden! (Leider kann ich nicht weiter ins Detail gehen, da ich ihre Namen nicht nennen darf :// Urheberrecht, ihr wisst schon)

Als meine Freunde und ich das erste Mal einen Kebap- und Rollo-Laden (mehr Infos zum "Rollo" folgen später im Text) in der Gegend aufsuchten, wurden wir sofort von einer wahnsinnigen Gastfreundschaft und preiswertem Essen begrüßt, das zufällig viel besser schmeckte, als es der Preis vermuten ließ (einige der Kebap-Läden hier sind sogar besser als der an der Domsheide, aber pshhht ;)) Wir haben uns nach der Schule oft im Viertel getroffen und spontan entschieden wohin wir gehen wollten (auch zu Corona-Zeiten); die Auswahl ist riesig, ich empfehle, einfach in eurem eigenen Tempo zu erkunden und trotzdem so viel wie möglich auszuprobieren, es lohnt sich!

 

Aber ich denke, Ihr habt jetzt genug von Kebaps gehört, oder? Lasst mich euch die stolzeste Erfindung des Viertels präsentieren, wenn es um Essen geht: den Rollo. Der Rollo ist (wie der Name schon sagt) ein gerolltes Fladenbrot mit verschiedenen Füllungen (Fleisch, Gemüse, vegetarisch, vegan).

Meiner bescheidenen Meinung nach ist das Rollo eines der besten "Allrounder"-Fastfoods überhaupt. Viele Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen und mit unterschiedlichen Berufen statten der legendären Rollo-Erfinderwerkstatt am Sielwall in ihrer Mittagspause oder nach der Arbeit einen Besuch ab (Disclaimer, um Verwechslungen zu vermeiden: Den Namen des Lokals kann ich leider nicht nennen, aber fragt einfach mal nach dem legendären Rollo-Laden am Sielwall; jeder, der schon mal einen Fuß in das Viertel gesetzt hat, wird (hoffentlich) wissen, was Ihr meint!)

 

Heiliger Strohsack, das war eine Menge über Essen; kommen wir nun zur Bar-Seite der Dinge ;)

Die Möglichkeiten hier sind genauso vielfältig wie die des Essens. Ich empfehle dir, einen deiner Bremer Freunde zu fragen, ob er dich herumführen kann; es gibt einige, die du unbedingt besuchen solltest. In einigen Bars werden fast jede Nacht legendäre Geschichten geschrieben (Pro-Tipp: Frag nach der "Eisentaufe" in einer bestimmten Bar mit (fast) demselben Namen am Sielwall, wenn du einen unkomplizierten, leicht verdaulichen Drink haben willst) 

Warnung! Die obige Aussage könnte möglicherweise Sarkasmus enthalten!

 

Ich selbst habe im Laufe der Jahre einige alkoholbedingte "(Mis)Adventures" gesammelt, aber ich fürchte, ich sollte hier nicht weiter ins Detail gehen :)

Aber ratet mal: Was passiert, wenn man dem 16-jährigen Kasper einen gefälschten Ausweis und 30 Euro in die Hand drückt? Hier lasse ich eurer Fantasie freien LauNun zu den kulturellen Attraktionen! Ich habe diese Seite des Viertels zum ersten Mal durch einen Bekannten meiner Eltern kennengelernt, der zufällig ein Fotograf ist, der hier lebt und arbeitet! 

In der achten Klasse machte ich ein zweiwöchiges Praktikum in seinem Fotostudio, das sich in einer verschlafenen Seitengasse befindet, weit weg vom Trubel der Hauptstraße. Hier lernte ich nicht nur viel über die Kunst der Fotografie, sondern tauchte auch in die kunst- und musikorientierte Szene des Viertels ein.

Aber das ist natürlich nicht Alles, ganz im Gegenteil!

Gleich, wenn man das Viertel betritt, sei es mit der Bahn oder zu Fuß, erblickt man sofort das ehrfurchterregende Gebäude, in dem sich Bremens (Haupt-)Theater befindet! 

Um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht mehr an viel erinnern, aber das liegt daran, dass ich schon ewig nicht mehr dort war. Das letzte Mal, als ich dort war (wahrscheinlich um 2011?), haben meine Eltern und ich eine Adaption des Buches "Die Brüder Löwenherz" der schwedischen Autorin Astrid Lindgren gesehen, soweit ich mich erinnern kann.

Ich habe aber eine riesengroße Empfehlung aus „jüngster Erinnerung“ für euch alle: das kleine, gemütliche Kino, das sich ungefähr in der Mitte des Viertels befindet; es ist ein “Programmkino", was bedeutet, dass es nur eine kleine Auswahl sorgfältig ausgewählter Filme zeigt, manche neu, manche alt. Da ich mich selbst sehr für das Themengebiet Film interessiere, bin ich im Laufe der Jahre oft dort gewesen und habe selbst einige versteckte Filmperlen entdeckt! Die Atmosphäre ist sehr warm und freundlich, da das Kino nur einen Saal hat, in dem die Filme gezeigt werden. Oh, und es gibt auch eine Bar direkt vor dem Kinosaal für alle, die etwas zu essen und zu trinken wünschen!

Und jetzt werfen wir einen Blick von oben hinunter: Wie fühlt es sich an, sich in diesem Viertel zu bewegen, zu leben oder einfach nur da zu SEIN? Ich weiß, dass ich diese Frage bereits am Anfang meines Textes beantwortet habe, aber ich fühle mich verpflichtet, euch eine ausführlichere Beschreibung zu geben als "magischer Ort" (was er allerdings ganz sicher ist!). 

Wie bereits oben erwähnt, befinden sich in dieser Straße (Ostertorsteinweg) Restaurants, kleine Bars, Musikläden, Imbissbuden und sogar ein gemütliches Programmkino. Ähnlich wie an der Domsheide ist diese Straße laut und voller Menschen (übrigens zu jeder Tageszeit), aber die Atmosphäre ist sehr entspannt und die Menschen sind nicht so hektisch wie in der Innenstadt. Die Atmosphäre erinnerte mich immer an bestimmte Straßen in Berlin und an die Altstadt von Amsterdam zum Beispiel; wenn man schon einmal dort war, kann man wohl leicht Parallelen ziehen.

 

Zu guter Letzt noch eine Antwort auf die Frage, was mich das Viertel "gelehrt" hat.

Als ich anfing, regelmäßig hierher zu gehen, machte sich meine Mutter Sorgen um mich; sie hörte Geschichten von einem Kollegen, dessen Sohn eine lange Geschichte des Drogenkonsums hinter sich hatte, die hier im Viertel begann, wo er angeblich zuerst Marihuana kaufte, aber bald zu den "härteren" Drogen überging. Da sie nicht in Bremen aufgewachsen war und niemanden aus diesem Viertel kannte, begann sie, Vorurteile zu entwickeln; sie wollte nicht unbedingt, dass ich mich dort aufhielt. Zuerst war ich wütend auf sie, weil sie versuchte, mich von Gegenden fernzuhalten, die sie für unsicher hielt. Als Teenager hat man oft das Gefühl, dass Eltern irrationale Entscheidungen treffen, aber wenn man ein bisschen älter wird, merkt man, dass es ihnen vor allem um unsere Sicherheit geht :)

Ich würde euch gerne erzählen, dass sie ihre Meinung geändert hat und die kulturelle Vielfalt hier zu schätzen weiß, aber ihr wisst ja, wie Eltern manchmal sind: stur und engstirnig gegenüber bestimmten Themen. 

Ich habe ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht, als ich durch das Viertel gezogen bin (bei Tag und bei Nacht), und das hat mich gelehrt, dass man nie irgendwelche Vorurteile über Orte, Menschen usw. haben sollte, egal, was andere Leute einem vorher erzählen mögen. Es geht darum, seine eigenen Erfahrungen zu machen und sich auf dieser Grundlage eine Meinung zu bilden. 

 

Nun, das war es für heute. Ich hoffe, mein Artikel hat euch gefallen und Ihr freut euch schon auf den nächsten! Adios!

 

~Euer Kasper

Wir haben nun erfolgreich das dritte Kapitel meines Blogs erreicht! Es gibt tatsächlich ein aus Bremen stammendes Sprichwort ("Dreimal ist Bremer Recht!"), welches besagt, dass man alles dreimal machen bzw. ausprobieren darf; hier ist es dein Recht!

Im Laufe der Jahre habe ich diese Redewendung oft scherzhaft mit Freunden benutzt, zum Beispiel wenn ich drei Cheeseburger bestellen wollte, statt nur zwei oder gar nur einen.

Ich empfehle euch dringend diesen Satz während eures Aufenthalts hier zu gebrauchen, wir „Locals“ werden es zu schätzen wissen ;)

So, genug der Abschweifung und zurück zum Thema! Heute erzähle ich euch ein oder zwei Dinge über unsere schöne Innenstadt. Sie ist Bremens historisch interessantester Teil, gespickt mit vielen Sehenswürdigkeiten für ein paar kostenlose Likes auf eurem Insta-Account und allen möglichen Geschäften, um euren inneren Shopaholic zu befriedigen.

Fragt man Bremerinnen und Bremer, was unsere Innenstadt besonders auszeichnet, bekommt man höchstwahrscheinlich Antworten wie: der Marktplatz, der Roland (eine berühmte Statue vom Neffen Karls des Großen), die Böttcherstraße, die Stadtmusikanten, das Rathaus und der St. Petri Dom. 

Alle diese Sehenswürdigkeiten haben eines gemeinsam: Sie wurden vor mindestens hundert Jahren erbaut (einige von ihnen, wie der Roland, gibt es sogar schon seit über fünfhundert Jahren)!

Falls Ihr zufällig aus einem europäischen Land kommt, wird euch das nicht überraschen. Schließlich sind die meisten Touristenattraktionen im Freien alte Gebäude, Statuen und Plätze, nicht wahr?

Das mag zwar für Städte gelten, die schon eine reiche Vergangenheit besitzen, ist allerdings keine Selbstverständigkeit!

Ich denke dabei an neu entstehende bzw. sich entwickelnde Städte rund um den Globus, die noch dabei sind, ihre eigene Identität zu entwickeln und daher noch keine historischen Statuen, Plätze usw. besitzen.

Ich gebe zu, dass ich in dieser Hinsicht nicht der größte Experte bin; ich war noch nie außerhalb von Europa!

Meine Sicht auf die anderen Teile der Welt wird stark von Gesprächen mit Menschen aus diesen Ländern geprägt; natürlich sind auch die Medien, wie z. B. Fernsehnachrichten, Erfahrungsberichte, Filme und Videoblogs, ein großer Teil dieser Welt, die (in meinem Kopf) entsteht.

So zu tun, als wäre ich ein völlig unvoreingenommener Mensch in Bezug auf diese Themen, wäre gelinde gesagt heuchlerisch.

Ich schreibe das, damit ich nicht wie jemand dastehe, der ungebildet genug ist, um zu glauben, dass Europa der einzige Kontinent ist, auf dem es sich lohnt, Sehenswürdigkeiten zu betrachten.

Mir fehlt einfach jegliche Erfahrung aus erster Hand, die es mir erlauben würde, mich zu Sehenswürdigkeiten in beispielsweise Jaipur oder Shenzhen zu äußern.

Obwohl ich natürlich vorhabe, das zu ändern, sobald wir diesen Virus losgeworden sind.

Nun stellt euch Folgendes vor: Ihr geht von der Domsheide aus in die Stadt, kommt an einem Café vorbei, welches zu einem milliardenschweren Unternehmen gehört, und an einem, das tatsächlich leckeren Kaffee für unter fünf Euro verkauft; plötzlich steht Ihr auf dem berühmten Bremer Marktplatz. Euer Blick schweift umher, nicht wissend, was man zuerst betrachten soll: das riesige, stolze, illustre Rathaus, den „Roland", der wie ein Schutzengel davor steht, oder vielleicht das goldene Fassadenrelief der Böttcherstraße? 

Kleine Unterbrechung: Ich habe es euch noch nicht erzählt, aber ich bin tatsächlich nicht in Bremen geboren. Warum ist das wichtig? Nun, ich habe euch gesagt, dass ich diesen Blog nutzen werde, um über meine Erfahrungen zu berichten, wie ich hier aufgewachsen bin, und das habe ich in den letzten beiden Kapiteln auch getan. Gerade für diesen Abschnitt halte ich es aber für wichtig, dass ihr wisst, dass ich einmal ganz Bremen mit denselben Augen gesehen habe wie ihr jetzt. 

Vor zehn Jahren bin ich mit meiner Familie von Berlin nach Bremen gezogen. Ich war damals acht Jahre alt, hatte gerade alle meine Freunde verloren und war insgesamt ziemlich unzufrieden damit, in eine andere Stadt ziehen zu müssen. Einer der ersten Orte, an den meine Familie mich und meinen Bruder mitnahm, war die Innenstadt. Sie wollten uns davon überzeugen, dass ein Umzug an einen anderen Ort nicht das Ende der Welt bedeutet und dass man Schönheit überall finden kann. Ein Konzept, das mir zu diesem Zeitpunkt nicht ganz passte; ich wollte nur zurück zu meinen Freunden, meiner alten Schule und unserem alten Haus auf einem kleinen Hügel. Aber offensichtlich hatte das Schicksal bereits entschieden, dass Bremen nun meine Heimatstadt war. Nach ein paar harten Monaten habe auch ich es geschafft, diese Stadt als mein neues Zuhause zu akzeptieren, und von da an ging es nur noch bergauf. 

Heute bin ich mehr als glücklich, diese wunderschöne Stadt meine Heimatstadt nennen zu dürfen, und noch mehr freue ich mich, euch davon zu erzählen!

Aber ja, all das ist der Grund, warum ich immer an meine ersten Tage in Bremen denke, wenn ich zufällig dem Marktplatz einen kleinen Besuch abstatte.

So viel zu kleinen Unterbrechungen.

Um euch nicht völlig zu überfordern, werde ich mich auf die drei Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt konzentrieren, die ich als internationaler Student vermutlich am interessantesten finden würde. 

Ich beginne mit der St.-Petri-Dom. 

Da ich ein katholisches Gymnasium in der Nähe des Doms besuchte, nahm meine Schule uns oft zu Zeremonien und religiösen Veranstaltungen dorthin mit. 

In meinen Augen ist es eines der beeindruckendsten Gebäude in ganz Bremen. Ich glaube nicht, dass ich das näher erläutern muss, schaut euch einfach ein Bild auf Google an oder noch besser, besucht den Dom persönlich. Es ist von innen genauso (wenn nicht sogar noch mehr) prächtig wie von außen. Wenn Ihr euch für romanische und gotische Architektur interessieren solltet, wird dies noch einmal deutlich beeindruckender sein.

Das zweite Gebäude ist dem Dom sogar sehr nahe, es steht direkt daneben! 

Ich spreche natürlich vom bereits erwähnten Rathaus, DEM beeindruckendsten Gebäude Bremens; ich würde es sogar noch vor den Dom stellen. Glaubt mir, das müsst Ihr selbst sehen! 

Bei der dritten Sehenswürdigkeit handelt es sich nicht um ein Gebäude, sondern um eine ganze Straße: die Böttcherstraße. Ihre Gebäude sind im Stil des "Expressionismus" gebaut, was im täglichen Leben sehr selten anzutreffen ist!

In der Straße gibt es ein Museum, viele Souvenirläden, ein paar Restaurants, ein Hotel und Handwerksbetriebe. 

Das Kunstwerk (Fassadenrelief) am Anfang der Straße war für mich immer das faszinierendste Element. Man kann seine goldene Pracht direkt vom Marktplatz aus sehen!

Mal ganz abgesehen von den Sehenswürdigkeiten: Wie sieht es denn mit den Einkaufsmöglichkeiten und dem Essen in der Innenstadt aus?

Essen: großartig, Einkaufen: ähm...

Fangen wir mit dem Positiven an: Die Essensmöglichkeiten sind großartig, genau wie im Viertel. Aber darüber habe ich in den letzten beiden Artikeln schon so viel gesagt, dass ich es an dieser Stelle wohl etwas zu viel würde (wenn ich diesem Thema noch einen weiteren Absatz widmen würde). Also belassen wir es für heute einfach dabei.

Die Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt sind ehrlich gesagt ziemlich enttäuschend. Es tut mir leid, dass ich euch das sagen muss, aber leider sieht es im Moment nicht so gut aus :(. Wegen Corona mussten viele wirklich einzigartige Geschäfte schließen (auch eines meiner Lieblingsmodegeschäfte), wodurch die Innenstadt im Vergleich zum Viertel zum Beispiel eher fade aussieht. Natürlich kann man hier immer noch das Nötigste einkaufen; einfache Fast-Fashion-Läden, Buchketten und Elektronikläden gibt es hier, nur nicht mit dem Sortiment, das man von einer Stadt der Größe Bremens erwarten würde. Das bedeutet nicht, dass es in Bremen keine Möglichkeit gibt, richtig einzukaufen, man findet sie nur leider nicht hier. 

Wenn Ihr euch einen entspannten Shopping-Nachmittag machen wollt, geht ins Viertel, in den Weserpark, an die Waterfront oder fahrt einfach nach Hamburg.

Beim Schreiben dieses Artikels hatte ich viel größere Schwierigkeiten, als ich dachte. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man die letzten zehn Jahre damit verbracht hat, (fast) jeden Tag durch die Innenstadt zu laufen, nur um dann sprachlos zu sein, wenn es darum geht, anderen Menschen zu erzählen, warum einem dieser Ort so viel bedeutet.

Vor dem Schreiben schossen mir die Erinnerungen durch den Kopf, allein beim simpelsten Gedanken an diesen Ort!

Warum also sind sie jetzt so verdammt schwer in Worte zu fassen?

Der Geigenspieler, der nachts auf dem Marktplatz steht und die "Pate"-Titelmelodie spielt, Teenager, die auf den Bänken unterhalb des Rathauses trinken und lachen, Tauben, die von oben auf ahnungslose Touristen mit Eiscreme losgehen, Geschäftsleute, die wütend flüstern, während sie sich einen Weg durch die Scharen von Kindern bahnen, die vor den Kebap-Läden stehen und versuchen, rechtzeitig in ihr Büro zu kommen.

All diese Eindrücke mögen unterhaltsam zu lesen sein, aber sie ergeben keinen zusammenhängenden Text.

Beim Schreiben wurde mir klar, dass ich meine eigene Stadt "wiederentdecken" musste.

Wenn man seinem Alltag nachgeht, vergisst man manchmal all die Wunder, die die Stadt zu bieten hat. Wenn man zum 50. Mal durch die Stadt schlendert, beginnt man zu vergessen, dass es neben einem überhaupt ein Rathaus gibt. Es liegt auf der Hand, dass man seine Aufmerksamkeit von der Umgebung abwendet und sich stattdessen auf seine unmittelbaren Aufgaben konzentriert.

Dank dieses Artikels habe ich meine eigene Liebe zu Bremen wiederentdeckt.

In gewisser Weise möchte ich mich also bei euch, liebe Leser, bedanken.

Ohne euch wäre ich nicht auf die Idee gekommen, Bremen nicht mit der Brille eines langjährigen Anwohners zu betrachten, sondern mit der eines Menschen, der diese Stadt gerade erst entdeckt.

Vergesst also bei all dem Sightseeing, Einkaufen, Trinken und Essen nicht, manchmal einfach einen Moment innezuhalten und die reichhaltige Atmosphäre unseres wunderbaren Marktplatzes aufzusaugen.

Er ist wirklich einzigartig (nein, ich werde nicht dafür entlohnt, dass ich das sage, aber ich wünschte, ich würde es).

Dies ist das Ende meines dritten Artikels! Ich hoffe, er hat euch genauso viel Spaß bereitet wie die vorherigen!

Bis zum nächsten Mal,

 

~Euer Kasper

 

 

Dieser Artikel ist dem Grund gewidmet, warum ich in der Schule "Bonze" genannt wurde: dem Bremer Stadtteil, in dem ich aufgewachsen bin; "Schwachhausen", was einige Bremer dazu veranlasst, alle möglichen uninspirierten Witze über das wohl beste Viertel, in dem man leben kann, zu reißen (meiner völlig objektiven Meinung nach!). (Sarkasmus-Warnung)

 

Aber warum ist das so? Nun, das Viertel liegt etwa 15 Minuten von der Innenstadt entfernt; man genießt das Privileg eines kurzen Weges ins "Geschehen" und kann sich dennoch in die friedlichen und ruhigen Straßen derjenigen zurückziehen, die einen ganzen Schrank voller Ralphs guter alter Polos besitzen.

 

Aber nein, ehrlich gesagt, es ist ein gutes Viertel, in dem man gut leben kann, auch wenn die Schwachhausener oft als "Snob" abgestempelt werden (meistens allerdings als Scherz).

Das ist natürlich nur ein weiteres dummes Vorurteil.

Wie in jedem Bezirk gibt es auch in Schwachhausen wohlhabende und nicht so wohlhabende Gegenden.

Ich habe hier vor ein paar Jahren auch ältere Menschen mit Medikamenten beliefert, kenne das Viertel also wie meine Westentasche.

 

Anders als zum Beispiel in der Innenstadt oder im Viertel werde ich hier keine so große Auflistung von Restaurants und Sehenswürdigkeiten machen, weil Schwachhausen hauptsächlich ein Wohnviertel ist.

Trotzdem möchte ich euch gerne in die "richtige Richtung" lenken;)

Ich werde euch jetzt ein paar lokale Tipps mitgeben!

 

Das beste Restaurant ist auf jeden Fall der Mexikaner in der Nähe der St. Remberti-Kirche (jaja, die Namen der Restaurants dürfen immer noch nicht genannt werden). Ich bin dort Stammgast, seit ich elf Jahre alt war, und habe das Essen immer geliebt. Obwohl mein mexikanischer Spanischlehrer uns allen gerne erzählt hat, wie unglaublich unauthentisch das Essen dort ist, werde ich immer wieder kommen (P.S. Ich empfehle vor allem die mexikanische BBQ-Pizza und die Chimichangas). Im Laufe der Jahre habe ich dort viele Geburtstage gefeiert, sowohl meine als auch die meiner Freunde. Die Portionen sind RIESIG und kleine Jungs, die gerade in die Pubertät gekommen sind, neigen dazu, in den Abendstunden einen fast unstillbaren Hunger zu entwickeln, daher war dieses Restaurant einfach perfekt. Das Restaurant hat auch einen Raucherbereich im Inneren (ein seltener Anblick in Deutschland heutzutage!), und eines ereignisreichen Tages stolperten ein paar meiner Freunde und ich zufällig in diesen Bereich. Wir waren auf der Suche nach einem neuen Platz zum Sitzen und hatten das Schild "Nur für Raucher" an der Tür völlig übersehen. Als wir eintraten, schlug uns sofort der Geruch von Zigaretten entgegen. Da wir damals alle um die dreizehn Jahre alt waren, hatte keiner von uns jemals zuvor geraucht, geschweige denn rauchende Menschen in einem Restaurant gesehen. 

Aus irgendeinem seltsamen Grund beschlossen wir, uns einfach dort hinzusetzen und weiter zu essen, bis uns eine Kellnerin mitteilte, in welchem Bereich wir uns gerade befanden.

Wir verließen das Restaurant an diesem Tag etwas verlegen. 

 

Ansonsten kann ich einen Spaziergang um den Geteteich in Schwachhausens "Gete" - Gebiet empfehlen. 

Den Teich findet man, wenn man einen schmalen Weg (Buchenweg) durch die vorangehenden Kleingärten geht. Wenn Ihr dort ankommt, werdet Ihr vom ruhigen Klang der zirpenden Grillen und der nach einem Partner rufenden Vögel willkommen geheißen. Abends ist es fast garantiert, dass Ihr auf einer der beiden Bänke rund um den Teich Platz nehmen könnt (tagsüber sind viele Menschen hier; es ist immer noch schön, nur meiner Meinung nach nicht so sehr wie am Abend).

Wenn Ihr euch nach komplexen Gesprächen mit eurer Begleitung sehnt, ist dies der beste Platz in ganz Schwachhausen! Natürlich eignet er sich auch für ein kleines Picknick oder vielleicht sogar für einen netten Abend mit (verantwortungsvollem) Alkoholkonsum ;)

 

Man hat immer eine besondere Beziehung zu dem Viertel, in dem man aufwächst. Viele Schlüsselmomente finden hier statt; der erste Kuss, der erste Schluck Alkohol und die erste Party zum Beispiel.

Ich wohne in Schwachhausen, seit ich acht Jahre alt bin, also haben sich all diese entscheidenden Pubertätsereignisse genau hier abgespielt.

Ich erinnere mich, dass ich mich zu einem großen (zumindest kam es mir damals so vor) Open-Air-Konzert/Party in einem anderen Stadtteil von Schwachhausen geschlichen habe, als ich etwa 15 Jahre alt war. Ich hatte bis dahin keine Erfahrung mit Partys, Trinken und all dem guten Zeug. Ein erfahrener Freund nahm mich unter seine Fittiche und wir flogen in die Nacht hinaus (auf unseren Fahrrädern). 

Als wir ankamen, wurden wir von einer Menge bereits mehr als nur ein wenig betrunkener Partytiere begrüßt, die durch den Ort tanzten (eher stolperten, um ehrlich zu sein), als gäbe es kein Morgen. Ich fühlte mich sehr unwohl, da ich damals eher ein introvertierter und unbeholfener Typ war, der zu Hause sitzt und spielt. Ganz zu schweigen davon, dass mein Freund in dem Moment in der Menge verschwand, als wir unsere Fahrräder abgeschlossen hatten und uns der Bühne näherten. Die Musik dröhnte in meine reinen und unschuldigen Ohren, während die Leute um mich herum aussahen, als wollten sie mich zerquetschen, indem sie mir einfach zuwinkten.

Ich wollte nach Hause gehen.

Zurück in mein bequemes Bett in meinem warmen Haus in einer ruhigen Straße, nur fünfzehn Minuten entfernt.

Erst als ich anfing, mich gehen zu lassen und mich nicht mehr darum zu kümmern, was andere Leute denken könnten, konnte ich solche Veranstaltungen in vollen Zügen genießen.

Das mag wie eine völlig willkürliche Geschichte über eine erste Party-/Konzerterfahrung klingen, aber wenn ich ehrlich bin, hat sie mich in mehr als einer Hinsicht reifen lassen!

Endlich einmal zu erleben, dass man einer von vielen ist, hat mir geholfen, in alltäglichen Situationen entspannter und natürlicher zu sein.

Ich denke nicht mehr über jede einzelne soziale Begegnung nach, nachdem ich mich von dem "Impostor-Syndrom" getrennt habe, das einem das Gefühl gibt, nie dazuzugehören.

Und ja, diese ganze Entwicklung begann genau an diesem Abend.

 

Am Ende dieses Kapitels bin ich ein bisschen traurig, dass ich euch nicht mehr lustige und manchmal lächerliche Geschichten über Schwachhausen und mich erzählen kann. Aber alle guten Dinge haben ein Ende, und so auch dieser kleine Teil meines Lebens, den ich gerade mit euch geteilt habe.

 

Wie auch immer, ich wünsche euch einen schönen Tag und bis zum nächsten Mal!

 

~Euer Kasper

Das ist es. Das letzte Kapitel. Ein bisschen unerwartet? Bitte nicht böse sein! 

 

Ich werde einfach einen Satz aus dem letzten Artikel wiederverwenden: "Alle guten Dinge müssen ihr Ende finden."

 

Ich habe nicht wirklich einen Plan für diesen Artikel, also wird er ziemlich chaotisch werden, da bin ich mir sicher.

 

Nun, worüber wollen wir heute sprechen?

Über das Wetter? Über die Großartigkeit der Universität Bremen?

 

Nein, das ist es nicht. Vielleicht...

Oh, ich hab's!

 

Jetzt wird es interessant. Ich habe dir in den letzten Wochen von meiner Stadt aus meiner Sicht erzählt.

 

Wie wäre es, wenn du mir ein wenig über dich und deine Stadt erzählst? (z.B. die Atmosphäre, deine Lieblingsplätze, die Menschen um dich herum)

 

Es muss kein langer Text sein, nur das, worauf du Lust hast ;)

 

Ich würde mich sehr freuen, von euch zu hören, liebe Leser. Aber das ist natürlich nur ein Angebot!

 

Seit dem Start von Corona ist unser Leben nicht mehr dasselbe. Ich bin überglücklich, dass ich diese Plattform bekommen habe, um mit euch zu sprechen.

 

Es war ein schöner Ritt; Ihr seht nun nur die vier Artikel vor euch, aber glaubt mir, das ist nur ein Bruchteil dessen, was möglich gewesen wäre.

 

Da sich mein freiwilliges Jahr an der Universität dem Ende zuneigt, finden auch meine Artikel hier einen Abschluss.

 

Wenn Ihr euch dennoch mit mir austauschen möchtet, schickt mir eure Eindrücke unter tkj971protect me ?!gmailprotect me ?!.com.

 

Ich wünsche euch einen schönen Aufenthalt in Bremen und viel Glück auf eurem Weg. Auf Wiedersehen!

 

~Euer Kasper