Das ist mal eine Ansage: „Lange dauert es nicht mehr – dann haben wir eine halbe Million Fotos in unserer Bilddatenbank“, sagt Ulrich Reiß, „Cheffotograf“ des IWT. Allein der Ausdruck „Bilddatenbank“ zeigt schon, dass sich das Berufsfeld von Reiß in den vergangenen Jahren stark gewandelt hat. „Die Digitalisierung hat meinen Bereich völlig umgekrempelt. Als ich hier anfing, stand ich manchmal wochenlang im Labor, um meine Fotos nach ‚alter Väter Sitte‘ in den Schalen zu entwickeln.“
Seine Fotos dokumentieren Forschungsergebnisse
Warum braucht ein Forschungsinstitut eigentlich so viele Fotos? Ganz einfach: Weil gerade die Werkstoff-, Verfahrens- und Fertigungstechniker ihre Arbeit zu einem großen Teil mit Bildern dokumentieren. „In Forschungsartikeln oder Schadensgutachten kann man mit hoch aufgelösten Makroaufnahmen – bei größeren Bauteilen auch mit ‚normalen‘ Fotos – sehr gut dokumentieren, wie sich beispielsweise Metalle durch äußere Einwirkungen verändern oder sogar geschädigt werden“, so Reiß. Nicht selten bilden seine Fotos deshalb auch die Grundlage für Gerichtsentscheidungen – „und es ja auch unheimlich spannend, wenn man beispielsweise herausbekommt, dass ein riesiges Schiff nur wegen eines kleinen, gebrochenen Zahnrädchens den Hafen nicht verlassen konnte.“
Mit der Zeit wuchsen die Aufgaben
Im Laufe der Jahre sind für Ulrich Reiß neben dem Fotografieren jede Menge anderer Tätigkeiten hinzugekommen – „systembedingt“, wie er sagt. Denn auch Overhead-Folien, Präsentationen, Poster und vieles Gestalterische mehr wanderten bald über den Tisch bzw. Computer des Abteilungsleiters „Foto und Design“. Weil durch die Digitalisierung die umfangreiche Arbeit im Labor wegfiel, bekam Reiß mehr Zeit für andere Aufgaben. So ist er heute auch noch Systemadministrator des IWT. In dieser Funktion hat er die Webseite des Instituts entwickelt und gestaltet; außerdem betreut er die EDV der Einrichtung mit und bildet zwei Azubis zu Fachinformatikern aus.
Reiß gibt sein Wissen gerne weiter
Wer Lust hat, das Fotografieren zu lernen oder sich zu verbessern, kann das ebenfalls bei Ulrich Reiß tun – allerdings in der Freizeit. Der 52-Jährige ist unter anderem Chef der „Fotofreunde Vegesack“ und Landesvorsitzender Nordmark (Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) des Deutschen Verbandes für Fotografie. Er gibt sein Wissen auch auf Workshops weiter, bei denen es zum Beispiel um Portrait- oder Makrofotografie geht. Immer wieder mal ist Reiß auch auf dem Campus zu sehen: „Dann schnappe ich mir in der Mittagspause oder nach der Arbeit einfach die Kamera und mache ein paar schöne Aufnahmen von der Uni.“ So manches stimmungsvolle Foto von ihm hat es so schon in die Uni-Zeitung oder auf die Uni-Webseite geschafft.
Die schönsten Fotos von Ulrich Reiß
BUS aktuell hat Ulrich Reiß gebeten, eine Auswahl der schönsten Fotos aus seiner Tätigkeit als IWT-„Cheffotograf“ herauszusuchen. Einfach die Bildgalerie anklicken und staunen!