„Die Studierenden mussten sich im Vorfeld Sponsoren suchen“, erläutert Daniela Herrmann das Prinzip. Sie studiert an der Uni Bremen Kommunikation, Medienwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften und ist Vorstand im bundesweit agierenden Verein. „Meist haben Freunde und Verwandte zusammengelegt, daraus ergab sich das Kilometergeld.“ Die Laufkarten für je einen Euro hatte die Bremer Hochschulgruppe zuvor im GW2 und in der Mensa verkauft.
Geld für Learning Center in Jozini
Go Ahead! ist eine Plattform, auf der sich junge Menschen treffen, die ehrenamtlich effiziente Bildungsprojekte in Südafrika unterstützen. Soziale Netze ermöglichen eine offene Vereinsstruktur. Zur Hochschulgruppe an der Universität Bremen gehören 15 aktive Mitglieder. „Die meisten studieren Wirtschaft, Ingenieurwissenschaften, Politik und Sozialwissenschaften“, sagt Daniela Herrmann. „Mit den 4000 Euro können wir jetzt unser Learning Center in Jozini unterstützen“, freut sie sich über das tolle Ergebnis. Das Zentrum ist Anlaufstelle für 400 Kinder, die einen oder beide Elternteile durch HIV und Aids verloren haben. Hier bekommen sie nach der Schule eine warme Mahlzeit, Hausaufgabenhilfe, psychologische Betreuung und Freizeitangebote durch geschultes Personal.
Professioneller Parcours
Die Läuferinnen und Läufer waren engagiert dabei. Der Parcours war professionell eingerichtet mit elektronischer Anzeige, Musik aus Lautsprechern, Streckenposten, Wasser, Saft und Energieriegeln. Malte Kalter, Student der Geowissenschaften im vierten Semester, hatte sich etwas Besonderes ausgedacht. „Ich paddele immer auf dem Unisee“, sagte er. Heute fahre ich parallel zu den Läufern meine Trainingsrunden.“ GPS hatte er dabei und am Ende 12,5 Kilometer zurückgelegt. Wiltrud Hoffmann, Mitarbeiterin im Career Center, lacht: „Ich bin hier die dienstälteste Läuferin“. Mutter, Bruder und Freunde hatten das Kilometergeld für die 46-Jährige zusammengelegt. „Weil sie mich kennen, geben sie für die ersten fünf Kilometer zwei Euro, ab dem sechsten Kilometer zehn Euro“, lacht Wiltrud Hoffmann. „Damit ich nicht so schnell aufgebe.“ Drei Runden hat sie am Ende geschafft. Bei 2,5 Kilometern je Runde und der vorgegebenen Zeit von einer Stunde schafften die zwei Schnellsten – durchtrainierte Handballer aus Findorff – sogar 14 Kilometer!
„Gutes tun und dann fett feiern“
Mit Reaggy und Ska der Bremer Band „Brennholzverleih“ klingt die sportliche Aktion aus. „So sehr wir den Breminale-Start feiern wollen, das hier ist heute wichtiger“, sagt ihr Sänger. „Gutes tun und dann fett feiern, was will der Mensch mehr?“ Daniela Herrmann ist von dem Ergebnis so überzeugt, dass sie die positiven Erfahrungen der Bremer Uni jetzt an alle anderen Hochschulgruppen in Deutschland weitergeben will.