Das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) an der Universität Bremen hat eine einfache Beratungshilfe für Senioren entwickelt, die zu gesundem Essen und ausreichend Bewegung motiviert. Das Produkt überzeugte die Verbraucherzentralen und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO),
die nun die Beratungshilfe herausgeben und auch in ihrem Projekt „Fit im Alter“ einsetzen. Der Ankreuzbogen für den täglichen Gebrauch entstand im Projekt Optima(h)l 60 plus an der Universität Bremen und wurde in Bremer Senioreneinrichtungen getestet.
Eine ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung hilft, das Risiko von Erkrankungen zu verringern und den Bewegungsapparat zu stabilisieren. Doch gerade ältere Menschen, die im eigenen Haushalt leben, ernähren sich oft zu einseitig. Milchprodukte, Gemüse, Obst oder Fisch stehen viel zu selten auf ihrem Speiseplan, und im Alltag vergessen sie auch schon mal genügend zu trinken. Mit dem einfachen und reich bebilderten Ankreuzbogen der Bremer Forscher haben Senioren nun eine Hilfestellung, um ihre Gewohnheiten zu ändern. Die Tagesmengen basieren auf Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Die Beratungshilfe ist Teil einer Studie des BIPS über die Gewohnheiten bei Ernährung und Bewegung im Alter. Die Wissenschaftler wollen den Senioren ein Instrument an die Hand geben, mit dem sie aktiv ihre Gesundheit erhalten und auch im hohen Alter ihr Leben selbst gestalten können. Bei der Entwicklung war daher auch die einfache Handhabung ausschlaggebend. So ließ das Team vom BIPS seine Entwürfe mehrfach von Senioren der Bremer Heimstiftung testen. Bremer Hausärzte bestätigten, dass das Produkt auch in der Ernährungsberatung eine gute Hilfe leistet.
An der Studie Optima(h)l 60 plus nahmen über 400 Senioren teil, die in Bremen im eigenen Haushalt leben. Ein besonderes Augenmerk richteten die Wissenschaftler sozial benachteiligte Menschen und auf Senioren mit Migrationshintergrund. Mit ihren im Projekt entwickelten Rezepten und Gesundheitsinformationen in deutscher, russischer und türkischer Sprache tragen sie dazu bei, ungleiche Gesundheitschancen abzubauen.
Richard Verhoeven
Wetere Informationen:
Universität Bremen
Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS)
Katharina Keimer
Tel. 0421 5959636
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