Unschärferelationen
Zwei Aspekte von Unschärfe werden oft nicht genau genug unterschieden. Der erste bezieht sich auf die Präparationsseite eines Experiments: "Es ist unmöglich einen Zustand so zu präparieren, dass sowohl Ort als auch Impuls scharf konzentrierte Verteilungen haben". Dies ist die Aussage, die üblicherweise in Quantenmechanikvorlesungen gezeigt wird. Der zweite Aspekt bezieht sich auf die Verträglichkeit von Messungen: "Es ist unmöglich, einen Messapparat zu bauen, der eine Ortsanzeige und eine Impulsanzeige hat, und bei dem in jedem Zustand die Verteilungen dieser Größen mit kleinen Fehlern mit denen idealer Orts- und Impulsmessungen übereinstimmen". Ein Spezialfall dieser Aussage ist, dass man keine dieser Observablen störungsfrei messen kann. Beide Aspekte lassen sich nicht nur für Ort und Impuls, sondern für beliebige Observablenpaare studieren. Je nachdem, wie man genau die Breite einer Verteilung für die Präparierunschärfe und den Abstand von Verteilungen für die Messunschärfe definiert, nehmen die entsprechenden Unschärferelationen verschiedene Gestalt an. Der Plural im Titel ist also bewusst gewählt und wird im Vortrag durch Beispiele illustriert.
Termin
Die Veranstaltung findet am 18.01.2022 um 17 Uhr per Zoom statt.
Der Link zur Veranstaltung wird nach der Anmeldung per Mail versendet.
Zum Vortragenden:
Prof. Dr. Reinhard Werner hat 1970 sein Studium der Physik in Clausthal begonnen und 1982 in Marburg promoviert. Anschließend forschte und lehrte er in Osnabrück, Dublin und Braunschweig. Seit 2009 ist er an der Leibnitz Universität Hannover am Institut für Theoretische Physik tätig. Sein Forschungsschwerpunkt sind die konzeptuellen und mathematischen Grundlagen der Quantentheorie, besonders der Quanteninformationstheorie.