Cheffrühstück 2014
22. Cheffrühstück des Technologieparks Bremen im DFKI
Alle Jahre wieder treffen sich Chefs der Unternehmen aus dem Technologiepark und wissenschaftliche Prominenz aus Uni und Forschungsinstituten zum Cheffrühstück. Gastgeber in diesem Jahr war das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz.
Mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft kamen am 11. November 2014 in die Robert-Hooke-Straße 1, um zum 22. Mal an einem Cheffrühstück des Technologieparks Universität Bremen teilzunehmen. Wie immer ging es vor allem darum, über Neuigkeiten aus den jeweiligen Bereichen zu informieren, untereinander Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, um Synergien zu fördern.
DFKI-Standbeine in Bremen: Robotik und Sichere Systeme
DFKI-Chef Professor Rolf Drechsler, Leiter des Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems, erinnerte in seiner Begrüßungsrede daran, dass Bremen erst seit fünf Jahren ein „echter“ DFKI-Standort mit den Schwerpunkten Robotik und Sichere System ist. Ohne Grundfinanzierung gelingt es, Drittmittel – bisher sind es für den Bremer Standort 75 Millionen geworden – einzuwerben, die es erlauben, hochqualifizierte Personen einzustellen und so dem Wissenschaftsstandort Bremen mehr und mehr Bedeutung zu geben. Zu den Erfolgen gehört auch die Errichtung der EU-weit einmaligen Testanlage für Unterwasserrobotik in der Robert-Hooke-Straße.
Wissenschaft in Bremen von höchster Effizienz
Professor Kurosch Rezwan, Uni-Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, betonte in seinem Grußwort die große wirtschaftliche Effizienz der Universität und der wissenschaftliche Einrichtungen für das Land Bremen. Er berief sich dabei auf ein jüngst veröffentlichtes Gutachten der DIW Econ GmbH. Die Bruttowertschöpfung der Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Bremen betrage annähernd 800 Millionen Euro. Angesichts von ca. 250 Millionen Euro, die das Land für diese Leistungen investiere, und angesichts fiskalischer Effekte nach Länderfinanzausgleich in Höhe von ca. 210 Millionen Euro verbleibe für das Land eine Nettobelastung von nur noch etwas über 40 Millionen Euro. Effizienter ließen sich Landesmittel gar nicht mit Mitteln von außen ergänzen. Ebenso bemerkenswert seien die Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um ca. 3200 Euro pro Kopf durch die Hochschulen sowie deren Einfluss auf die Reduktion der Arbeitslosigkeit um einen Faktor von 2,7 %, wie der Stifterverband der Deutsche Wissenschaft jüngst ausrechnete. Konkret werde dies auch an den universitären Transferaktivitäten. „Zehn Prozent aller Patentanmeldungen in Bremen kommen aus der Uni.“ Die erfolgreichen Gründungsaktivitäten haben im jüngst veröffentlichen Gründungsradar des Stifterverbandes der Deutschen Wissenschaft der Uni Bremen erneut einen Platz unter den TOP TEN eingebracht. Und es werde weiterhin viel für die Kooperation von Universität und Wirtschaft getan. So gibt es seit einigen Monaten mit der Uni Bremen Campus GmbH (UBC) einen Anlaufpunkt für kleine und mittlere Unternehmen sowie und Industriebetriebe. Über diese Schnittstelle sollen wissenschaftliches Know-how und wirtschaftlicher Bedarf in der Region zueinander gebracht werden.
Die Zukunft ist „smart“
Guter Tradition folgend stellten anschließend zwei neu berufene Uni-Professoren ihre Arbeitsschwerpunkte vor. Professor Jens Pöppelbuß, Juniorprofessor für Industrienahe Dienstleistungen im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, sprach über „Smart services – Potenziale internetbasierter produktbegleitender Dienstleistungen“. Die Quintessenz seiner Vortrags: „Mit der Industrie 4.0 befinden wir uns in einer neuen industriellen Revolution. Die Maschinen werden intelligent.“ Informationstechnik in Maschinen und Anlagen eröffne diesen die Fähigkeit zur Datenanalyse und damit neue Geschäftsmodelle und Servicedimensionen via Internet.
Dass durch das Internet auch eine Revolution des Fernsehverhaltens in vollem Gange ist, machte mit dem zweiten Vortrag „Social TV – Die Internetrevolution des Fernsehens?“ Professor Thomas Friemel vom Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung im Fachbereich Kulturwissenschaften deutlich. Fast die Hälfte aller Zuschauer ist heute beim Fernsehkonsum zusätzlich „social medial“ unterwegs: Stichwort: „Second Screen“. „Gerade jungen Leuten macht Fernsehen mehr Spaß, wenn sie zugleich online sind“, so Friemel. Diese Generation habe sich bereits von festen TV-Zeiten verabschiedet und schaut sich – angeregt durch Informationen ihrer sozialen Netzwerke – gezielt Sendungen in den Mediatheken an, und zwar dann wenn es ihr passt. „Den Kampf um die Fernbedienung gibt es nicht mehr.“
Besichtigung der Maritimen Explorationshalle des DFKI
Nach Reden und leiblicher Stärkung bestand für die Gäste die Möglichkeit, die Maritime Explorationshalle des DFKI zu besichtigen. Dazu gehören: ein großes Salzwasser-Testbecken mit 3.400 m³ Fassungsvermögen inklusive mechanischer Infrastruktur, zwei separate Testbassins im Erdgeschoss, eine Druckkammer sowie ein Virtual Reality Lab, um die Tiefseesituation realitätsnah zu simulieren.
Grußwort Prof. Dr.-Ing Kurosch Rezwan
Diesjährige Fachvorträge
Prof. Dr. Jens Pöppelbuß
Juniorprofessor für Industrienahe Dienstleistungen
Smart services – Potenziale internetbasierter produktbegleitender Dienstleistungen
Dateiname: Cheffruehstueck_Smart_Services_Poeppelbus.pdfÄnderungsdatum: 27.03.2018
Prof. Dr. Thomas N. Friemel
Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung
Social TV - Die Internetrevolution des Fernsehens?
Dateiname: Friemel_Cheffruehstueck_20141111_Friemel.pdfÄnderungsdatum: 27.03.2018