Rektor Bernd Scholz-Reiter führte mit Zahlen aus dem Hochschulbarometer des Statistischen Bundesamtes ein. „Wir sind bei der Nachfrage der Studienanfänger im ersten Drittel der Universitäten“, sagt er. Stolz sei die Universität Bremen auch, dass sie für „Bildungsausländer“ sehr attraktiv sei. Auch bei diesen Kennzahlen stünde die Uni im oberen Drittel. „Bemerkenswert ist der Studienerfolg der internationalen Studierenden“, unterstrich Scholz-Reiter. „Wir belegen dabei den ersten Platz.“ Die Ausstattung der Universität mit Landesmitteln hält im Bundesvergleich nicht mit. Sie liegt für Studierende auf Platz 14, für Professuren gar auf Platz 16. „Wir dürfen uns aber nicht kleinreden, es darf nicht zur selbsterfüllenden Prophezeiung kommen“, sagte er. „Wir sind zwar arm, wir sind aber gut“, beschwor Scholz-Reiter den „Spirit der Universität Bremen“.
An Ausschreibungen beteiligen
Fünf Initiativen aus den Wissenschaftsschwerpunkten wollten Anträge für Cluster in der Exzellenzstrategie des Bundes stellen, informierte Andreas Breiter, Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. In den Meereswissenschaften, den Sozialwissenschaften, der Informatik, den Materialwissenschaften und der Geophysik werde daran gearbeitet. Bis April müssten Skizzen eingereicht werden, diese würden sechs Monate lang begutachtet, im September würden dann die aussichtsreichsten Cluster zu Langanträgen aufgefordert. Breiter ließ keinen Zweifel daran, dass die Konkurrenz hart sein werde. „Die Exzellenstrategie fördert am Ende nur 40 Cluster“, sagte er. Der Konrektor wies auch auf den Nachwuchspakt des Bundes hin, bei dem 1000 Nachwuchsprofessuren gefördert werden. Und er kündigte an, dass sich die Universität Bremen gemeinsam mit der Hochschule Bremerhaven an der Ausschreibung „Innovative Hochschulen“ des Bundes beteiligen werde. „Wir sind transferstarke Hochschulen“, sagt er und nannte als Beispiel die Logistik.
Erfolg: Systemakkreditierung
Seit September trage die Universität das Siegel der „Systemakkreditierung“, nannte Thomas Hoffmeister, Konrektor für Lehre und Studium, einen großen Erfolg in diesem Jahr. „Die Programmevaluation können wir jetzt selbst durchführen, damit kehrt mehr Kompetenz an die Universität zurück.“ Hoffmeister dankte den Studienzentren in den Fachbereichen. „Sie hatten massiv zu tun, damit wir das Siegel bekommen konnten.“
Ziel: Internationalisierung vorantreiben
Der Zugang von „hochschulaffinen“ Geflüchteten zur Universität habe sich mit der Gründung des gemeinsamen Hochschulbüros HERE (Higher Education Refugees Entrance) des Landes Bremen verbessert, sagte Yasemin Karakaşoğlu, Konrektorin für Internationalität und Diversität. „201 Personen wollen das Programm derzeit durchlaufen.“ Eine Ausweitung der Aufgaben des Büros sei für die Zukunft geplant. „Es soll Hochschulvorbereitungskurse für ausländische Studierende anbieten.“ Zielgruppen seien Studieninteressierte aus Ländern, deren Standards nicht der in Deutschland üblichen Hochschulreife entsprächen. Mit einem Mehrsprachigkeitsprogramm will die Universität zudem die Internationalisierung weiter vorantreiben. Beschriftungen sollen auf dem Campus in drei Sprachen zu lesen sein. Mit Stipendien der Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung für bedrohte Wissenschaftler sei es der Universität Bremen möglich geworden, fünf Post Docs aufzunehmen. „Sie können aufatmen, sie haben bei uns einen sicheren Ort gefunden“, sagte Konrektorin Karakaşoğlu.
2020 neues Biologiegebäude
„Bis 2020 werden wir 60 Millionen Euro verbauen“, berichtete Kanzler Martin Mehrtens. Das meiste Geld fließe in die Errichtung des neuen Biologiegebäudes. „Dafür haben wir vom Senat des Landes Bremen noch 4,5 Millionen Euro zusätzlich bekommen“, sagte er. 2020 soll das Gebäude für Lehre und Forschung fertig sein und bessere Bedingungen schaffen. Auch ein Gerätezentrum für Natur- und Ingenieurwissenschaften soll entstehen. Die PCB-Sanierungsmaßnahmen im GW1, GW2 und NW1 kämen voran und sollten bis 2021 abgeschlossen sein. „380.000 Quadratmeter Gebäudesubstanz müssen wir insgesamt unterhalten“, nannte der Kanzler eine eindrucksvolle Zahl. Für die nächste Dekade habe die Universität 253 Millionen Euro beim Land angefordert.
Prüfungsamt verbessert
In der angeschlossenen Fragerunde wollten Studierende unter anderem wissen, ob die massive Überlastung des zentralen Prüfungsamtes vom Tisch sei. Es sei eine deutliche Besserung eingetreten, sagte Kanzler Mehrtens. „Wir analysieren die Situation mit einem Lenkungskreis.“