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Systemakkreditierung: Uni Bremen auf einem guten Weg

Gute Noten und einige Empfehlungen für das Qualitätsmanagement (QM) in Studium und Lehre an der Uni Bremen: Dreieinhalb Tage waren Ende Juni externe Gutachterinnen und Gutachter bei der 2. Begehung im Rahmen der Systemakkreditierung in der Uni unterwegs. Nach zahlreichen „sehr konstruktiven“…

Was ist gut?

Positiv bewerteten die Gutachter u.a. die regelmäßigen Perspektiv- und Qualitätsmanagement-Gespräche zwischen Rektorat und Fachbereichen, in denen auch das Qualitätsmanagement in der Lehre eine wichtige Rolle spiele. Dadurch lassen sich die Qualitätsstandards hoch halten sowie Transparenz und Studierbarkeit erhöhen. Sehr gelobt wurden die Beratungsangebote für Studierende auf allen Ebenen und die unbürokratische Art, Studienleistungen zum Wohle der Studierenden anzuerkennen. Das Forschende Lehren wurde vom Gutachterteam als ein Markenzeichen der Universität bezeichnet.

Gutachterliche Anregungen

Die Gutachter hatten nach ihrem Gesprächsmarathon auch einige Anregungen im Tornister. So befürworten sie, wie geplant, zeitnah, einen Beirat für das Qualitätsmanagement einzurichten, um den kritischen Blick von außen sicher zu stellen. Prüfungsbedarf sehen sie in Bezug auf die Studierbarkeit in der Studieneingangsphase im 1. und 2. Semester. Sie konstatieren aber auch, dass die Studieneingangsphase nicht nur die Universität Bremen vor Herausforderungen stellt. Außerdem halten die externen Gutachter die Beratung in interdisziplinären Studiengängen für ausbaufähig, was insbesondere  für das Lehramtsstudium gelte. Darüber hinaus wurde angeregt, die didaktische Weiterbildung für alle Lehrenden noch stärker auszubauen und vor allem die vielen guten Beispiele, die es beispielsweise auch im Bereich des eLearing/Blended Learning gibt, für alle Uniangehörigen sichtbarer zu machen. Unterstrichen wurde besonders die Bedeutung der Studienzentren für Studienberatung aber auch QM in den Fachbereichen. Das Zentrum für Lehrerbildung erhielt für seine gelebte Aushandelskultur zwischen den Fächern viel Lob, allerdings gebe es hier bei der Berücksichtigung studentischer Interessen Luft nach oben.

Das Rektorat dankte für die Anregungen der Gutachterkommission und schaut zuversichtlich auf die Entscheidung des Schweizer Akkreditierungsrates, das QM-System der Uni Bremen Ende des Jahres zu akkreditieren. Dann kann die Uni Bremen die Qualitätssicherung ihrer Studienprogramme selbst übernehmen.

Was heißt eigentlich Systemakkreditierung?

Seit der Bologna-Reform sind die Universitäten in Deutschland verpflichtet, ihre Bachelor- und Masterstudiengänge regelmäßig von externen Agenturen und Gutachtern überprüfen zu lassen. Ziel ist es, die Qualität in der Lehre zu sichern. Das Problem dabei: Seit einigen Jahren werden diese Verfahren immer kleinteiliger und komplizierter. Für die Fachbereiche ist es ein hoher, vor allem bürokratischer, Aufwand. Das ursprüngliche Ziel der kollegialen Beratung durch Peers gerät aus dem Blick. Die Universität Bremen geht deshalb einen neuen Weg: Die Fachbereiche sollen die Qualitätssicherung ihrer Studiengänge selbst organisieren und externe Gutachter beauftragen dürfen. Voraussetzung für diese so genannte Systemakkreditierung ist, dass die Uni ein Qualitätssicherungssystem für ihr Lehrangebot vorweist. Genau das ist in diesem Jahr zweimal begutachtet worden.

Sechs Personen am Tisch
Das Gutachterteam bei der Endbesprechung am 30. Juni 2016 im Cartesium.
Vier Frauen und ein Mann am Tisch
Richard Hagelauer, Alt-Rektor der Johannes Kepler Universität Linz, berichtet über die Kommissionseindrücke am Ende der Begehung.
Ein Mann mit zwei Frauen im Gespräch
Uta Wilkens, ehemalige Prorektorin für Lehre, Weiterbildung und Internationales Ruhr-Universität Bochum, im Gespräch mit Konrektor Thomas Hoffmeister und Katharina Pechtold von der Uni Bremen.