Aktuelles

Hirnforschung: Wichtiger Schritt hin zum Brain-Computer Interface

Hirnstamminfarkte, Querschnittslähmungen oder Amyotrophe Lateralsklerose: Schwere Erkrankungen des zentralen Nervensystems können zur kompletten Hilflosigkeit der Betroffenen führen. Einigen Patienten ist es nicht mehr möglich, auch nur einen Teil ihres Körpers zu kontrollieren, um mit der Umwelt Kontakt aufzunehmen. Um das Leiden dieser Menschen zu lindern, arbeitet die Hirnforschung weltweit seit vielen Jahren an der Entwicklung von sogenannten Brain-Computer Interfaces (BCIs). Diese Systeme sollen die Gedanken von Menschen in Steuersignale für Computer umwandeln. So soll der Patient in die Lage versetzt werden, mit der Familie, den Pflegern und der Umgebung zu kommunizieren. Jetzt ist Wissenschaftlern vom Zentrum für Kognitionswissenschaften der Universität Bremen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum BCI gelungen. In langjährigen Versuchen mit Makaken konnten sie nachweisen, dass sich das Sehsystem eignet, ein zuverlässiges und erstaunlich schnelles Brain-Computer Interface zu konstruieren. Die international renommierte Fachzeitschrift Journal of Neuroscience hat in der ersten April-Ausgabe 2013 die Forschungsergebnisse der Bremer Wissenschaftler um Andreas Kreiter und Klaus Pawelzik veröffentlicht.

Forschungsansätze für Brain-Computer Interfaces

Die aktuelle Forschung verfolgt zwei Ansätze für BCIs: nicht-invasive und invasive Systeme. Nicht-invasive Systeme messen die Aktivität des Gehirns außerhalb des Kopfes. Ihr Nachteil ist, dass der Informationsgehalt der so gemessenen Hirnaktivität sehr begrenzt ist. Invasive Systeme gehen dichter an den Ursprung der elektrischen Signale des Gehirns und sollen damit eine präzisere Messung der Aktivitätsmuster mit höherem Informationsgehalt ermöglichen. In ersten Versuchen werden hierbei Elektroden direkt in das Gehirn von Rhesusaffen und Menschen implantiert. Typischerweise werden hierfür Elektroden in den motorischen Kortex eingesetzt. Welche Möglichkeiten bestehen wenn sich dieser Ansatz nicht eignet?

Vom Sehen zum mental gesteuerten Computer

Eine neue Alternative wurde im Zentrum für Kognitionsforschung der Universität Bremen erarbeitet. Die Wissenschaftler untersuchen ob sich mit Hilfe von implantierten Oberflächenelektroden über dem Sehsystem ein dauerhaftes BCI konstruieren lässt. Hierzu wurden Makaken darauf trainiert, ihre visuelle Aufmerksamkeit ohne Bewegung der Augen in ihrem Blickfeld zwischen zwei gezeigten Objekten zu verlagern. Die Gehirn-Aktivitäten der Tiere wurden mit auf dem Gehirn aufliegenden Elektroden über viele Jahre und ohne gesundheitlichen Schaden zuverlässig gemessen. Bei der Auswertung der Messdaten stellte sich heraus, dass schon ein kurzer Abschnitt (weniger als eine Sekunde) der gemessenen Signale ausreicht um festzustellen, auf welches der beiden Objekte die Tiere ihre Aufmerksamkeit gerichtet hatten. Damit ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass es grundsätzlich möglich ist, elektrische Signale von visueller Aufmerksamkeit, die an der Oberfläche des Gehirns gemessen wurden, in eindeutige Computersignale zu übersetzen. Durch die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Universität Bremen geförderten Arbeiten ist damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zur Neuroprothetik gelungen.

In weiteren Untersuchungen wollen die Hirnforscher der Universität Bremen nun klären, wie diese Gehirnsignale für das Schreiben von Texten oder das Steuern eines Rollstuhls eingesetzt werden können.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Zentrum für Kognitionswissenschaft
Dr. David Rotermund
Tel. 0421 218 62003
E-Mail: davrotprotect me ?!neuro.uni-bremenprotect me ?!.de
www.jneurosci.org/content/33/14/6001.abstract

Grafisch Darstellung einer Synapse mit Nervenbahnen auf der Reize rot markiert sind.
Das zentrale Nervensystem des Menschen ist komplex. Brain-Computer Interfaces sollen die Gedanken von Menschen in Steuersignale für Computer umwandeln, um gelähmten Menschen eine Kommunikation zu ermöglichen. (Bild: Fotolia)

Veranstaltungen

12. Mai
MindTalks - AI for Neuroscience
IW 3, Am Biologischen Garten 2, Raum 0330
16:15 Uhr 17:30 Uhr
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12. Mai
Emotionen und Politik im Russischen Reich: Das Engagement von Konstantin Pobedonoszew in der Ära nach den Großen Reformen, ca. 1860-1905
IW3, 0330
18:00 Uhr 20:00 Uhr
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12. Mai
Neuester Sprachpurismus: Über politisch korrekte Sprache
Hanse-Wissenschaftskolleg, Lehmkuhlenbusch 4, 27753 Delmenhorst
19:30 Uhr 21:00 Uhr
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13. Mai
Mittagskonzert: Cinnamon Moon: von Barock bis Pop – Lieder modern interpretiert 
Theatersaal der Universität
12:30 Uhr 12:55 Uhr
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Studium

Studierende gehen am Gebäude MZH entlang. Ein junger Mann und eine junge Frau im Vordergrund lächeln in die Kamera

An der Universität Bremen studieren.

Ob der Campus der kurzen Wege, das vielseitige Studienangebot oder die grüne Fahrradstadt – ein Studium an der Universität Bremen hat viel zu bieten.

An der Universität Bremen kann aus einem vielfältigen Studienangebot gewählt werden:

  • mehr als 100 Bachelor- und Masterstudiengänge
  • das juristische Staatsexamen
  • internationale und weiterbildende Studienangebote

Profil

Die Uni Bremen zählt zu den mittelgroßen Hochschulen Deutschlands. In ihrem Leitbild legt sie insbesondere Wert auf:

Studienberatung

Für Informationen rund ums Studium gibt es folgende Anlaufstellen:

Bewerbung

Umfassende und detaillierte Informationen zur Bewerbung und Einschreibung stellen wir für folgende Bereiche zur Verfügung:

Rund um die Forschung

Reagenzgläser mit verschiedenfarbigen Flüssigkeiten.

Drittmittelstark

Eine besondere Stärke der Universität Bremen ist der große Erfolg bei der Einwerbung von Drittmitteln, sowohl in der Einzel- als auch in der Verbundforschung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist dabei der größte Drittmittelgeber: Neben dem Exzellenzcluster MARUM ist die Universität Bremen aktuell an sieben Sonderforschungsbereichen beteiligt, sowie an mehreren Forschergruppen und Schwerpunktprogrammen.

Zwei Personen bei der gemeinsamen Arbeit im Labor.

Talente strategisch fördern

Gezielte Nachwuchsförderung, das Heben von Potentialen und frühe Selbständigkeit sind Leitziele der Universität Bremen. In sechs DFG-Graduiertenkollegs, zahlreichen Nachwuchsgruppen und durch Doktoranden- programme in Kooperation u.a. mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen fördern wir unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Zwei Lehrende arbeiten vor Zuhörern an einem Flipchart.

Praxis und Weiterbildung

Die Universität Bremen ist ein Ort des lebenslangen Lernens. Mit unseren Angeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung ermöglichen wir es Ihnen, Wissen auf dem aktuellen Stand der Forschung zu erwerben. Entdecken Sie das breite Spektrum unserer Angebote und profitieren Sie von der Verbindung aus praxisorientiertem Lernen und Innovation.

Facetten der Universität Bremen

Diversität

Die Vielfalt unserer Studierenden und Mitarbeitenden ist zugleich Rahmen als auch Voraussetzung für eine hohe Qualität in Forschung und Lehre. Als Querschnittsthema und zentrales Profilmerkmal berücksichtigen wir Diversität in Lehr- und Lernformen, in der Struktur von Studienprogrammen sowie in den Inhalten von Forschung und Lehre. Auch für die Zusammensetzung von Teams und die Gestaltung von Beratungsangeboten ist uns eine Diversitätsorientierung und die Erhöhung von Chancengleichheit wichtig.

International

Internationalität ist ein strategisches Profilmerkmal der Universität Bremen. Als internationale Universität verstehen wir Internationalisierung als einen sich in alle Bereiche der Universität erstreckenden Prozess – ob in Forschung, Studium oder Verwaltung. Menschen aus mehr als 100 Nationen bereichern das Campusleben. Weltweit sind wir vernetzt und arbeiten gemeinsam mit unseren Partnern an wissenschaftlichen Erfolgen und globalen Herausforderungen.

Nachhaltigkeit

Die Universität Bremen setzt sich seit Jahren für eine nachhaltige Entwicklung ein. In den Bereichen Forschung, Lehre, Betrieb, Governance und Transfer gibt es zahlreiche Strukturen und Projekte, die die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterstützten. Hierzu zählen das ausgezeichnete Umweltmanagement (nach EMAS), die Förderung der sozialen Nachhaltigkeit sowie mehrere Forschungseinrichtungen mit Nachhaltigkeitsbezug.

Kennen Sie schon...?

Auf dem Campus gibt es viel zu entdecken. Was verbirgt sich hinter den vielen Türen? Die Redaktion des Onlinemagazins up2date. der Universität Bremen hat für Neugierige angeklopft. Willkommen zur etwas anderen Campusführung.

Elisabeth Hollerweger hält ein Buch.

Kennen Sie schon… die Bilderbuchbibliothek?

Im GW2 befindet sich ein besonderer Bücherschatz: Rund 2000 Bilderbücher sind im Institut für Bilderbuchforschung zu finden.

Die Fassade des Gästehauses der Universität.

Kennen Sie schon… das Gästehaus der Universität Bremen?

Nicht nur auf dem Campus in Horn-Lehe gibt es einiges zu entdecken. Ein Kleinod der Universität steht in der Bremer Innenstadt: das Gästehaus Teerhof 58. Willkommen im heimeligen Teil der Universität.

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