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CarbonSat-Konzept der Universität Bremen wird von OHB realisiert

Die neuen Copernicus CO2 Monitoring (CO2M)-Satelliten basieren auf dem CarbonSat-Konzept des Instituts für Umweltphysik (IUP) der Universität Bremen. Die Europäische Weltraumagentur ESA hat nun für den Bau neuer CO2M-Treibhausgas-Satelliten das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB ausgewählt.

Das vom Institut für Umweltphysik entwickelte CarbonSat-Satellitenkonzept basiert auf der Aufnahme räumlich hochaufgelöster Bilder der atmosphärischen Konzentrationen der Treibhausgase CO2 und Methan. Mit diesen Bildern können unter anderem die Abgasfahnen lokalisierter starker CO2-Quellen wie Kraftwerke, Industrieanlagen und Städte sichtbar gemacht und daraus deren Emissionen abgeleitet werden.

Nach einem aufwändigen Vergabeverfahren hat die ESA nun entschieden, den Bau der Treibhausgas-Satelliten CO2M im Rahmen des europäischen COPERNICUS Programms an OHB zu vergeben. Geplant ist eine Konstellation von mehreren CO2M-Satelliten, die ab 2025 in die Umlaufbahn gebracht werden sollen.

„Die ersten Ideen zu CarbonSat haben wir im Jahr 2009 zusammen mit OHB durch Unterstützung der Bremer Wirtschaftsförderung WFB entwickelt. Die Entscheidung der ESA, OHB mit dem Bau von CO2M zu beauftragen, ist ein toller Erfolg für den Wissenschafts- und Raumfahrtstandort Bremen“, freut sich Dr. Heinrich Bovensmann vom IUP. Er war von 2010 bis 2015 wissenschaftlicher Leiter von CarbonSat.

Weltweites Interesse an besseren Messergebnissen

Nach der Fertigstellung des CO2M-Systems wird Europa über eine einzigartige und unabhängige wissenschafts- und politikrelevante Informationsquelle verfügen. Die Wissenschaftler des Instituts für Umweltphysik engagieren sich weiterhin beim Aufbau des Systems, so beispielsweise mit der Entwicklung von innovativen Datenanalysemethoden und flugzeuggestützten Treibhausgasmessungen.

„Wir arbeiten mit existierenden Satelliten, aber diese sind nicht für diese Anwendung optimiert. Mit CO2M werden sich bezüglich CO2-Emissionen viele Fragen beantworten lassen, die mit derzeitigen Satelliten nicht beantwortet werden können. Es gibt weltweit ein großes Interesse an entsprechenden Informationen. Bisher musste ich bei entsprechenden Anfragen meist passen. Das wird in Zukunft dank CO2M viel besser sein,“ sagt Dr. Michael Buchwitz vom IUP. Er berät als Mitglied eines internationalen Expertenteams die Europäische Weltraumagentur ESA und die Europäische Kommission bei der Realisierung des Konzeptes.

Das CO2M-Konzept basiert auf den Erkenntnissen des ebenfalls in Bremen unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor John P. Burrows entwickelten Satellitensensors SCIAMACHY, der erstmals Kohlendioxid- und Methan Emissionen von Weltraum aus bestimmt hat, sowie dem erfolgreichen Einsatz von Flugzeugmessgeräten, wie z.B. den Methane Airborne Mapper (MaMap). Das CarbonSat-Messkonzept wurde vor mehr als zehn Jahren mit Mitteln der Bremer Wirtschaftsförderung (Land Bremen), der Universität Bremen und der DLR Raumfahrt-Agentur gefördert.

Wichtige Daten zu Treibhausgasemissionen

 „Die CO2M Satelliten werden wichtige globale Daten zu Treibhausgasemissionen liefern, die von der wissenschaftlichen Gemeinschaft und politischen Entscheidungsträgern benötigt werden, um die Quellen von Treibhausgasen von lokalen bis auf globale Skalen zu quantifizieren. Das Ziel ist anthropogene Emissionen von Treibhausgasen zu erkennen und anschließend reduzieren und dadurch den Klimawandel zu begrenzen – Nachhaltigkeit mittels Erdbeobachtung,made in Bremen‘der ‚City of Space‘“ freut sich Professor John P. Burrows FRS.

Weitere Informationen:

Hintergrund-Information des DLR: https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2020/03/20200701_vergabe-auftraege-copernicus-hpcm.html

Hintergrundinformation international:
https://spacenews.com/esa-selects-prime-contractors-for-six-new-copernicus-missions/

Hintergrundinformation zu IUP-UB:
www.iup.uni-bremen.de/carbon_ghg
(WWW-Link: SatellitenTreibhausgasmessungen @ Universität Bremen)

www.iup.uni-bremen.de/carbonsat/
(CarbonSat @ Universität Bremen)

www.iup.uni-bremen.de/optronics/projects/methaneairbornemappermamap/index.htm
(MAMAP @ Universität Bremen)


Fragen beantworten:

Dr. Heinrich Bovensmann
Tel.: +49 (0)421 218-62102
E-Mail: heinrich.bovensmann@uni-bremen.de

Dr. Michael Buchwitz
Telefon: +49 (0)421 218-62086
E-Mail: buchwitz@uni-bremen.de

Professor John P. Burrows FRS
Telefon: +49 (0)421 218-62100
E-Mail: burrows@iup.physik.uni-bremen.de

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Satellit
Schematische Darstellung von CO2M. Illustration: OHB