Nr. 317 / 28. Oktober 2011 SC
Die Integration und Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit wird gemeinhin als wünschenswert erachtet – jedoch selten erreicht. Mit dem Wissenschaftsvermittlungsprojekt ‚Crossmediale Präsenz‘ beschreiten interdisziplinäre Forschungsteams der Universitäten Hamburg-Harburg, Bremen, Münster und Klagenfurt innovative Wege des Transfers von Forschungsergebnissen in die interessierte Öffentlichkeit. In dem Verbundprojekt SKUDI beschäftigen sich die Forscherinnen und Forscher maßgeblich mit Fragen dazu, inwieweit sich in der gegenwärtigen digitalen Kultur neue Muster des Lernens, der Kommunikation-, des Beziehungsmanagements- und der Arbeit entwickeln und darüber hinaus, inwiefern in diesen Mustern zugleich neue Formen von Persönlichkeitsentwicklung angelegt sind.
Die Öffentlichkeitsinitiative richtet sich an Laien, die sich für die digitale Kultur interessieren, mediale und politische Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie alle anderen, die neugierig auf innovative Formen der Wissenschaftsvermittlung sind. Ziel des Projekts ist es, das Verstehen wissenschaftlicher Ergebnisse zu fördern und den öffentlichen Diskurs anzuregen.
Mit diesem Ziel werden informative als auch künstlerische Veranstaltungen, Produkte und Aktionen entwickelt. Das Herzstück der Öffentlichkeitsinitiative bildet ein ‚Crossmediales Produkt‘, eine interaktive Website, in die ein durch Computer-Animationen unterstützter Film eingebettet ist. Im Rahmen des ‚Crossmedialen Produkts‘ können Forschungsergebnisse pointiert und kreativ präsentiert werden, aber auch die Diskussion über und Verbreitung von wissenschaftlichen Themen können forciert werden. Darüber hinaus werden in Deutschland und Österreich öffentliche und öffentlichkeitswirksame Diskussionen gestartet, sogenannte ‚Transferdialoge‘, zu denen Experten und Medienvertreter eingeladen werden, um über ihre Sicht auf aktuelle Entwicklungen der digitalen Kultur zu diskutieren und diese in einen Zusammenhang mit den Forschungsergebnissen zu setzen. Schließlich werden künstlerische Reflexionen über Fragen des Subjekts und der digitalen Kultur an den Standorten Bremen und Klagenfurt initiiert. An der Universität Klagenfurt wird der international renommierte ‚Wissenschafts-Künstler‘ Herwig Turk aus Kärnten die Forschungsfragen und -ergebnisse in eine multimediale Installation mit dem Titel ‚Networked Life‘ überführen.
An der Universität Bremen wird sich das ‚Theater der Versammlung‘ von SKUDI inspirieren lassen und sich mit den Mitteln der Performance mit den Forschungsergebnissen auseinandersetzen. Dabei soll eine ganze Performancedramaturgie entwickelt werden, die im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen, in Bremen und anderswo, aufgeführt werden kann. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projekts SKUDI werden die Performances begleitende Vorträge anbieten, um dadurch Gelegenheiten für eine breite Streuung und Diskussion der Forschungsergebnisse des Projekts zu schaffen.
Mit der Förderung der ‚Crossmedialen Präsenz‘ unterstützt die VW-Stiftung das Anliegen des SKUDI-Projekts, ihre Forschungsergebnisse auf ansprechende und verständliche Weise in die Gesellschaft zurückzuführen und neue Wege der wissenschaftlichen Vermittlung zu ebnen.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI)
Digitale Medien in der Bildung
Prof.Dr. Heidi Schelhowe
Tel. 0421-218-64370
E-Mail: schelhowprotect me ?!tziprotect me ?!.de