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Exzellenzcluster-Entscheidung am 22. Mai 2025: „Alle bitte fest die Daumen drücken“

Die Uni Bremen befindet sich mit zwei Exzellenzcluster-Bewerbungen im Rennen um Fördermittel der Exzellenzstrategie. Beide Cluster präsentierten sich kürzlich vor einer internationalen Gutachtendengruppe. Über den aktuellen Stand ist das Rektorat mit Universitätsangehörigen ins Gespräch gekommen.

„Wir sind stolz darauf, dass wir die Vollanträge einreichen und die Gutachteranhörung absolvieren durften. Es ist bereits eine große Errungenschaft, es bis dahin geschafft zu haben.“, sagte Rektorin Jutta Günther. Die endgültige Förderentscheidung fällt am 22. Mai 2025. „Alle bitte fest die Daumen drücken“, appellierte Günther. Sie lobte die Mitglieder der Cluster sowie alle Beteiligten der Universität für ihre hervorragende Arbeit und das große Engagement.

Einblick in die Bewerbungen: Materialwissenschaften und Meeresforschung

Zunächst stellte Professor Marc Avila, Sprecher der Initiative, den Cluster „The Martian Mindset: A Scarcity-Driven Engineering Paradigm“ vor. Dieser verfolge zwei Ziele: eine nachhaltige Erkundung des Weltraums zu ermöglichen sowie zur grünen Transformation auf der Erde beizutragen. Mit dem Cluster soll ein Paradigma geschaffen werden, in dem Materialien und Bauteile mit knappen Ressourcen in einer für die Nutzung hinreichenden Qualität hergestellt werden. Die Knappheit umfasst die vier Dimensionen Rohstoffe, elektrische Energie, Arbeitskraft und Information. Die Forschung erstreckt sich auf drei Bereiche: Die Entwicklung (bio-)elektrochemischer Methoden, um Materialien selbst aus minderwertigen Rohstoffen zu gewinnen. Zweitens die Gestaltung von Niedrigenergie-Prozessketten, welche die gewonnenen Materialien in eine Reihe von Bauteilen überführen. Drittens die Konzipierung neuartiger Bedienkonzepte für Produktionsanlagen, in denen kleine Teams aus Mensch und Roboter agieren. Mithilfe der Marsperspektive sollen die Grundlagen für eine hochautomatisierte und resiliente Produktion von Materialien und Bauteilen aus knappen Ressourcen gelegt werden, die frei von fossilen Brennstoffen sind.

MARUM stellt Fortsetzungsantrag gemeinsam mit Universität Oldenburg

Am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen ist bereits einer der aktuell 57 bundesweit geförderten Exzellenzcluster angesiedelt. Den Fortsetzungsantrag für den Exzellenzcluster „Der Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde“ haben die Forschenden am MARUM dieses Mal als Verbundantrag gemeinsam mit Wissenschaftler:innen der Universität Oldenburg eingereicht. Der Cluster „The Ocean Floor – Earth’s Uncharted Interface“ möchte laut Sprecher Professor Heiko Pälike erforschen, wie geologische, physikalische, chemische und biologische Prozesse im und am Ozeanboden einander beeinflussen und so auf das Klimasystem, den globalen Kohlenstoffkreislauf und die biologische Produktivität des Weltozeans wirken. Die Forschenden möchten die Prozesse besser verstehen, um den Ozeanboden in globale Stoffbilanzen einbeziehen zu können. Dafür gilt es beispielsweise zu entschlüsseln, welche Prozesse den Transport von biogenen Partikeln zum Ozeanboden und deren Umwandlung unter sich verändernden Umweltbedingungen steuern, den Transfer von Kohlenstoff und anderen Elementen zwischen Ozeanboden und Meerwasser zu bilanzieren, oder zu verstehen, wie Ökosysteme am Ozeanboden auf Umweltveränderungen reagieren.

Podiumsdiskussion: Lob und Ausblick

An einer Podiumsdiskussion nahmen neben Rektorin Jutta Günther und den Professoren Avila und Pälike auch Irene Strebl, Staatsrätin für [G(J1] Wissenschaft, sowie Julia Sievers, Dezernentin für akademische Angelegenheiten, teil. Die Moderation übernahm Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer.

Günther betonte die enorme Bedeutung der Bewerbungen für die Universität: „Die Exzellenzstrategie ist ein Beweis für das Potenzial und die langfristigen Strategien der Universität. Sie  strahlt in alle Bereiche der Uni aus.“

Sollten die Universität Bremen und die Universität Oldenburg am 22. Mai 2025 mit mindestens drei bewilligten Exzellenzclustern erfolgreich sein, könnten sich die beiden Universitäten im Verbund um den Titel „Exzellenzuniversität“ bewerben. Über diese Möglichkeit machen sich die beiden Universitäten bereits Gedanken und sehen darin eine große Chance.

Die Exzellenzstrategie auf einen Blick:

Die Exzellenzstrategie ist eine Förderung des Bundes und der Länder. Ihr Vorgängerprogramm war die Exzellenzinitiative von 2005 bis 2018, in deren Rahmen die Universität Bremen bereits einmal den Titel "Exzellenzuniversität" führen durfte. Mit der Exzellenzstrategie haben sich der Bund und die Länder zum Ziel gesetzt, die wissenschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Universitäten zu stärken. Die Förderung soll zukunftsweisende Strukturen an den Universitäten schaffen und das Netzwerk der wissenschaftlichen Zusammenarbeit stärken.

Um eine Exzellenzuniversität zu werden, benötigt eine einzelne Universität mindestens zwei Exzellenzcluster und ein Verbund von Universitäten mindestens drei. Bei Exzellenzclustern handelt es sich um große fachwissenschaftliche Forschungsverbünde mit mehreren Teilprojekten, die über einen Zeitraum von sieben Jahren gefördert werden, um mit einer Vielzahl von Wissenschaftler:innen wissenschaftliche Durchbrüche auf ihrem Gebiet zu schaffen.

An einer Podiumsdiskussion nahmen neben Rektorin Jutta Günther und den Professoren Avila und Pälike auch Irene Strebl, Staatsrätin für Wissenschaft, sowie Julia Sievers, Dezernentin für akademische Angelegenheiten, teil. Die Moderation übernahm Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer.
An der Podiumsdiskussion nahmen neben Rektorin Jutta Günther und den Professoren Avila und Pälike auch Irene Strebl, Staatsrätin für Wissenschaft, sowie Julia Sievers, Dezernentin für akademische Angelegenheiten, teil. Die Moderation übernahm Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer.