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Wissenschaft braucht Vielfalt: Neujahrsempfang der „unifreunde“ im Rathaus

Universitäten tragen besondere gesellschaftliche Verantwortung. Das sagte Rektorin Jutta Günther beim Neujahrsempfang der „unifreunde“ im Rathaus. Sie sprach am Montag vor rund 300 Gästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Auch neuberufene Professor:innen wurden begrüßt.

In ihrer Rede zog Rektorin Jutta Günther eine Erfolgsbilanz der Universität. In einem kurzen Überblick auf die Erfolge des vergangenen Jahres ließ sie einige Highlights der Universität Bremen Revue passieren: So waren Forschende des Instituts für Umweltphysik an einer Weiterentwicklung von Erdbeobachtungssatelliten der ESA beteiligt. Im Projekt TCALL wird eine Lehreinrichtung für Pflegende aufgebaut, ein Leuchtturmprojekt, das die Qualität der Pflege erhöht. Eine besondere Erfolgsserie konnte die Universität Bremen auch in der prestigereichen Förderlinie der Europäischen Kommission, der European Grants verzeichnen. Sie erhielt im vergangenen Jahr sechs ERC Grants und war in allen Förderlinien des ERC Wettbewerbs erfolgreich.

Gesellschaftliche Verantwortung der Universität

In ihrer Rede ging Rektorin Jutta Günther auch auf die aktuellen Krisen ein. Sie verwies dabei auf die wachsende Bedeutung der gesellschaftlichen Verantwortung der Universität. So machten es weltweite Krisen und ein Rechtsruck in Deutschland notwendiger denn je, sich als Universität klar zu positionieren.
Die jüngsten Enthüllungen antidemokratischer und menschenfeindlicher Bestrebungen hätten die Universität alarmiert. „Das, was am extremen Rand der Gesellschaft geplant wird, ist eine Bedrohung für Menschen in meiner Universität und eine Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit.“ Diesen Bestrebungen seien die Bremischen Wissenschaftseinrichtungen mit einer gemeinsamen öffentlichen Erklärung unter der Überschrift „Demokratie. Vielfalt. Weltoffenheit.“ entschieden entgegengetreten.

Angesichts der Kriege und Notlagen in der Welt betonte die Rektorin, dass man sich Teilnahmslosigkeit genauso wenig leisten könne, wie einen Mangel an Mitgefühl und Solidarität. „Unsere Solidarität bedeutet: Die entschiedene Ablehnung von Menschenfeindlichkeit und Terrorismus. Die entschiedene Ablehnung von Antisemitismus in jeglicher Form – keine Toleranz gegenüber Angriffen auf Jüdinnen und Juden. Und unsere Solidarität bedeutet selbstverständlich auch: eine entschiedene Ablehnung von Islamfeindlichkeit und anitmuslimischem Rassismus in jeglicher Form.“
„Universitäten sind keine Inseln. Sie sind Teil der Gesellschaft. Mittendrin“, so die Rektorin. „In diesem Sinne bilden wir in Bremen eine starke Wissenschaftsgemeinschaft, mit dem Ziel, der Erkenntnis- und Wahrheitsfindung zu dienen und jungen Menschen Bildungschancen zu ermöglichen.“

25 neue Professorinnen und Professoren begrüßt

Willkommen geheißen wurden beim Neujahrsempfang auch die 20 neuberufenen Professor:innen der Universität Bremen sowie die fünf neuberufenen Professor:innen der Constructor University.
Der traditionelle Neujahrsempfang für die Universität Bremen und die Constructor University (ehemals Jacobs University) wird von den „unifreunden“ ausgerichtet. Der Verein hat das Ziel, die Wissenschaft zu fördern.

 

Stanislav Protasov, Präsident der Constructor University, Jutta Günther, Rektorin der Universität Bremen, Andreas Bovenschulte, Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, Peter Hoedemaker, Vorstandsvorsitzender der „unifreunde“, (v.l.)
Stanislav Protasov, Präsident der Constructor University, Jutta Günther, Rektorin der Universität Bremen, Andreas Bovenschulte, Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, Peter Hoedemaker, Vorstandsvorsitzender der „unifreunde“, (v.l.)