Nr. 017 / 19. Januar 2011 RO
Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit in Deutschland wird weltweit als vorbildlich angesehen. Dieses positive Bild hängt mit dem intensiven Bemühen der vergangenen Jahrzehnte zusammen, den nationalsozialistischen Massenverbrechen einen angemessenen Platz in der kollektiven Erinnerung einzuräumen. Dabei erweist sich die Figur des „Gefühlten Opfers“ als ein zentrales Grundmuster, das unser Gedenken an den Holocaust nachhaltig prägt. Welche Konsequenzen hat es für das kollektive Erinnern, wenn wir uns überwiegend mit den Opfern und ihren Verfolgungserfahrungen identifizieren? Vor welchen Herausforderungen steht unsere Erinnerungskultur mehr als sechzig Jahre nach Kriegsende? Brauchen wir andere Formen des historischen Erinnerns in einer globalisierten Welt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Dr. Ulrike Jureit in ihrem Vortrag "Gefühlte Opfer. Formen und Muster historischen Erinnerns" am 27. Januar 2011 anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in der Universität Bremen. Der Vortrag findet um 16:00 Uhr im Hörsaalgebäude GW 1 (gegenüber Universum) statt. Die Bremer Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen.
Ulrike Jureit ist Historikerin und forscht seit 2000 am Hamburger Institut für Sozialforschung zur Sozial- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem die Generationenforschung, politische Kollektivität sowie die Gedächtnis- und Erinnerungskultur.
Achtung Redaktionen: Sie sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung "Gefühlte Opfer.“ am 27. Januar 2011, 16 Uhr, Hörsaalgebäude GW1, teilzunehmen.