Detailansicht

Bewusstsein für IT-Sicherheit schaffen

Forschungsverbund IS Bremen richtet erstmals in Bremen einen Grundschutztag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik aus – bereits über 300 Anmeldungen

Nr. 083 / 28. März 2011 SC

Die erste größere Veranstaltung ist in Planung. Der neue Forschungsverbund Information Security Bremen(IS–Bremen) richtet am Mittwoch, 30. März 2011, den Grundschutztag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erstmals in der Hansestadt aus. Das Thema: Bewusstsein schaffen für Informationssicherheit in der Praxis. Ausrichter ist das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen, das auch den Forschungsverbund IS-Bremen koordiniert und ins Leben gerufen hat. Dieser ist ein Zusammenschluss von Hochschullehrern und wissenschaftlichen Mitarbeitern des TZI und des Instituts für Informatik und Automation (IIA) an der Hochschule Bremen. „Durch die starke Bündelung von wissenschaftlichen Aktivitäten und den engen Kontakt zur Industrie und IT-Branche können gezielt Forschungsprojekte akquiriert und bearbeitet werden“, benennt Koordinator Thomas Kemmerich die Motivation der Gründung.

Der IT-Grundschutztag beginnt um 10 Uhr im Großen Hörsaalgebäude, der „Keksdose“, auf dem Boulevard der Universität Bremen und endet dort um 16.30 Uhr. Zu den Themen gehören ein Vortrag von Alexander Geschonneck von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, der eine aktuelle Studie zur Computerkriminalität in der deutschen Wirtschaft vorstellt, ein Vortrag von Alex Essoh vom BSI zum Cloud Computing, einem der angesagtesten Trends im IT-Bereich und eine Live-Hacking Demonstration von Mitarbeitern des TZI. Die Presse ist herzlich eingeladen. In der Mittagspause im nahe gelegenen Café Unique gibt es zusätzlich ab voraussichtlich 13 Uhr die Möglichkeit von Interviews mit Geschonneck oder Verantwortlichen des BSI.

Weitere Informationen unter: www.is-bremen.de

Aktuelle Projekte zum Thema Informationssicherheit
Um Datenspionen das Handwerk zu legen, entwickelt das TZI mit Partnern ein IT-Frühwarnsystem mit Methoden der Künstlichen Intelligenz. Denn Angriffe auf die IT-Systeme von Unternehmen werden immer professioneller. Die Datenspionage hat längst die Dimension von organisierter Kriminalität angenommen. Neben der stärkeren Sensibilisierung von Mitarbeitern für die Gefahren geht es strukturell um die Frage, wie sich Angriffe von professionellen Datenspionen bereits im Voraus erkennen lassen. Quasi eine Alarmanlage hinter der Firewall will das TZI jetzt in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund drei Millionen Euro geförderten Projekt „FIDeS“ mit den Partnern Institut für Internet-Sicherheit, T-Systems, ZF Friedrichshafen AG, nicos AG, algorithmica technologies GmbH und mobile solution group GmbH entwickeln.

Das Thema Sicherheit wird nicht nur im Internet, sondern auch bei der Entwicklung von Software immer wichtiger. Denn Programmierfehler sind häufig Einfallstore für Würmer, Trojaner oder die Angriffe von Datenspionen. Im neuen Projekt ASKS (Architekturbasierte Sicherheitsanalyse geschäftskritischer Software-Systeme) sollen deshalb Werkzeuge entwickelt werden, die Programmierern im Hinblick auf die Sicherheit der Software unterstützen. Mit im Boot bei diesem Projekt ist das Unternehmen Axivion, das Analysetools für die Softwarequalität einbringt. Erprobt werden die neuen Werkzeuge anhand von Fallstudien zur Software der beiden weiteren Partner. Bremen Online Services entwickelt Programme im Bereich E-Government, BEO im Bereich Logistik.

Im Projekt VOGUE geht es um die Sicherheit von Handys und Smartphones bei der Einwahl in das Netzwerk eines Unternehmens. Mitarbeiter mit ihren mobilen Endgeräten sollen über die neue Anwendung auf Basis der offenen Google-Plattform Android einen sicheren, authentifizierten Zugang erhalten. Zugleich werden die Handys und Smartphones auch in Bezug auf den Sicherheitszustand ihrer Software gecheckt. Ist dieser bedenklich, kommen sie in eine Art Quarantänezone, wo automatisch die aktuellen, sicheren Versionen aufgespielt werden. Zu den Projektpartnern gehören das TZI Spin-off Otaris, das Bremer Softwarehaus DECOIT GmbH und das Fraunhofer Institut  SIT (Secure Information Technology) in Darmstadt.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
TZI Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik der Universität Bremen
Thomas Kemmerich
Tel. 0421/218-63910 oder 0170/2300573
E-Mail: kemmerprotect me ?!tziprotect me ?!.de