Nr. 238 / 7. Juli 2014 SC
Bremen war weit entfernt von den Fronten des Ersten Weltkrieges. Und doch war der Krieg auch hier allgegenwärtig. Wie veränderte er die Stadt? Welche Rolle spielte die lokale Presse für die „Heimatfront“ Bremen? Was sagt sie uns heute über den damaligen Alltag der Bevölkerung?
Diesen Fragen geht die Ausstellung „Bremen und seine Presse im Ersten Weltkrieg“ nach, die zum hundertsten Jahrestag des Kriegsbeginns von der Bremischen Bürgerschaft in Zusammenarbeit mit dem Institut „Deutsche Presseforschung“ und dem Projekt „Aus den Akten auf die Bühne“ des Instituts für Geschichtswissenschaft (beide Universität Bremen) sowie der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen veranstaltet wird. 15 Stationen zeigen Ausschnitte des öffentlichen Lebens in Bremen vom Beginn des Krieges Anfang August 1914 bis zum Waffenstillstand im November 1918. Zeitungsmeldungen, Bilder, Tagebucheinträge, Briefe und Schüleraufsätze berichten von Ereignissen und Stimmungen in der Stadt, von nationaler Euphorie und Siegeszuversicht, von Friedenssehnsucht, Hunger, Erschöpfung und Protest, und von einer Presse zwischen Propaganda und Kritik. Stimmen der Zeit aus persönlichen Dokumenten werden für die Besucher hörbar, Gegenstände des Alltags an der „Heimatfront“ sichtbar. In Bremen griff der Krieg, so zeigt sich, in das öffentliche Leben und in das Schicksal jedes Einzelnen ein – seit seinem Beginn und weit über sein Ende hinaus.
Die inhaltliche Vorbereitung leisteten Studierende und Examinierte des Projektes „Aus den Akten auf die Bühne“ unter der Leitung von Dr. Eva Schöck-Quinteros und Mitarbeiter des Institutes „Deutsche Presseforschung“, welches die Ausstellung kuratiert (Prof.Dr. Michael Nagel). Verschiedene Institutionen gewährten hilfreiche Unterstützung: Die Militärgeschichtliche Sammlung Bremen, das Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte (Focke-Museum), das Staatsarchiv Bremen, die Senatorin für Finanzen in Bremen, die Bremer Handelskammer (Haus Schütting) und das Deutsche Schifffahrtsmuseum Bremerhaven, außerdem Bremerinnen und Bremer, die freundlicherweise Exponate und Dokumente zur Verfügung stellten. Für großzügige finanzielle und tätige Förderung danken die Veranstalter der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, der Hans Böckler Stiftung, der Hapag-Lloyd AG und Hellmann Worldwide Logistics.
Die Ausstellung „Bremen und seine Presse im Ersten Weltkrieg“ wird am 13. Juli 2014 um 11.30 Uhr in der Bremischen Bürgerschaft eröffnet und geht bis zum 19. September. Sie ist an jedem Wochentag von 10-17 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Eintritt ist frei. Führungen für Schulklassen oder Gruppen sind nach Absprache (bitte E-Mail an nagelprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de oder jasminsommerprotect me ?!arcorprotect me ?!.de ) möglich. Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm begleitet.
Das Programm der Rahmenveranstaltungen:
Internationaler Buchtstraßenchor Bremen
Lieder zum Krieg
Mi, 23. Juli 2014., 19.00 Uhr
Hans Wolf Jäger
Zwischen Faszination und Verdammung. Deutsche Dichtung im Ersten Weltkrieg
Mo, 28. Juli 2014., 19.00 Uhr
Karl Holl
Ludwig Quidde und die bürgerliche Friedensbewegung [Arbeitstitel]
Mo, 8.9., 18.00 Uhr
Heinz-Gerd Hofschen
"August 1914 - Kriegsbefürworter und Kriegsgegner in Bremen"
Do, 11. September 2014, 18.00 Uhr
Eva Hausdorf
„Meine Kunst kriegt hier zu fressen“. Der Erste Weltkrieg als Zäsur und Initialzündung bei Max Beckmann und Otto Dix
Mo, 15. September, 18.00 Uhr
Publikationen:
1. Eva Schöck-Quinteros, Sigrid Dauks, Maria Hermes, Imke Schwarzrock (Hg.): Eine Stadt im Krieg. Bremen 1914 bis 1918 (=Aus den Akten auf die Bühne, Bd. 6.1), Bremen 2013
2. Holger Böning, Michael Nagel: Erster Weltkrieg und Bremer Presse. Impressionen und Schlaglichter auf das Kriegserleben in der Hansestadt, Bremen 2014
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Institut „Deutsche Presseforschung“
Prof.Dr. Michael Nagel
Tel. 0421 218 67681
E-Mail: nagelprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Freie Hansestadt Bremen
Bremische Bürgerschaft (Landtag)
Horst Monsees
Leiter Präsidentenbüro / Sprecher der Bürgerschaft
Am Markt 20, 28195 Bremen
Tel.: +49 421 361- 12470 oder Mobil: +49 173 2303360
E-Mail: horst.monseesprotect me ?!buergerschaft.bremenprotect me ?!.de