Nr. 393 / 17. November 2014 SC
In der 3. Bremer Türkeiwoche vom 10. bis 16. November 2014 ging es um gesellschaftspolitische Entwicklungen, Wissenschaft und Kultur. Das öffentliche Interesse an der unter der Schirmherrschaft der Bremer Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt stehende und von Uni und Hochschule organsierte Woche war überwältigend. 21 Veranstaltungen beschäftigten sich mit aktuellen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft der Türkei. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutierten mit der Bremer Öffentlichkeit über ihre Forschungsergebnisse. Lebendige Einblicke in die aktuelle türkische Kulturszene erlaubten Filme, Lesungen und Konzerte.
Besonders groß war das Interesse an den Diskussionen über die Gefährdung der Medienfreiheit und der Frauenrechte in aktuellen politischen Entscheidungen der türkischen Regierung und den dagegen gerichteten zivilgesellschaftlichen Widerstand sozialer Bewegungen in der Türkei. Dabei wurde auch die bereits über 100jährige Tradition der Frauenbewegung in der Türkei ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.
Überfüllte Lesung der regimekritischen türkischen Autorin Ece Temelkuran
Die Themen Frauen, Medien und Demokratie waren auch Gegenstand der Diskussion, die der Autorinnenlesung der international bekannten, regimekritischen türkischen Autorin Ece Temelkuran im Haus der Wissenschaft zu ihrem gerade in Deutsch erschienenen Roman „Was nützt mir die Revolution, wenn ich nicht tanzen kann“ folgte. Temelkurans lebendige Erzählweise und die Verknüpfung von Literatur und politischer Stellungnahme begeisterte das Publikum.
Fragen zum aktuellen Stand der Demokratie in der Türkei standen auch im Mittelpunkt der Veranstaltung am Donnerstagabend im EuropaPunkt. „Wie realistisch ist noch ein EU-Beitritt der Türkei?“ lautete die Frage, über unter anderen die Europaparlament-Abgeordnete Helga Trüpel und Chefredakteur der Türkischen Redaktion der Deutschen Welle, Baha Güngör, mit dem zahlreich erschienen Publikum diskutierten.
Mit einem Konzert des Bremer Gitarrenvirtuosen Mehmet Ergin und seinem Partner an der Violine Zoltan Lantos „Tales from enchanted Gardens“ in der Kulturkirche St. Stephani am Samstagabend und einer Filmvorführung am Sonntag von „Takva-Gottesfurcht“ des türkischen Regisseurs Ömer Kiziltan, der 2008 für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert war, fand die Woche ihren kulturellen Ausklang.
Fazit der Veranstalter: Das Motto „Wissenschaft bewegt“ ist aufgegangen
Das Resümee der diesjährigen Türkeiwoche von Universität und Hochschule Bremen lautet aus Sicht der Konrektorin der Universität Bremen Yasemin Karakaşoğlu, die die Woche dieses Jahr federführend ausgerichtet hat, wie folgt: „Das Motto unserer Türkeiwoche: ´Wissenschaft bewegt: Deutsch-türkische Beziehungen´ ist aufgegangen, neue Kontakte zwischen deutschen und türkischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen konnten geknüpft, bestehende vertieft werden. Es ist wichtig, dass wir in der aktuellen politischen Lage an der Seite unserer Kolleginnen und Kollegen aus der Türkei wissenschaftliche Kontakte pflegen und unsere Forschungsergebnisse der Gesellschaft zugänglich machen.“
Weitere Informationen:
Universität Bremen / Hochschule Bremen
Prof.Dr. Yasemin Karakaşoğlu
E-Mail: kon3protect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Koordinatorin:
Nurten Kurnaz
E-Mail: nurten.kurnazprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de
Tel.: 0421/ 218 60 378