Nr. 027 / 28. Januar 2016 SC
Die europäische „Joint Action on Health Workforce Planning and Forecasting“ bildet die zentrale Plattform zum Austausch von Daten, Erfahrungen und Konzepten zur Personalplanung im Gesundheitswesen zwischen den europäischen Mitgliedsstaaten. Das 2013 ins Leben gerufene Steuerungsgremium der Joint Action traf sich bislang mindestens halbjährlich in unterschiedlichen europäischen Städten. Dieses Mal sind sie in Bremen zu Gast und das Team von Professor Heinz Rothgang, Gesundheitsökonom der Universität Bremen und deutscher Vertreter in der Joint Action, richtet eine Tagung im Haus der Wissenschaft sowie ein Arbeitstreffen in den Räumen des SOCIUM Forschungszentrums Ungleichheit & Sozialpolitik aus.
Auf der halbtägigen Fachtagung stellte die Bremer Projektgruppe die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie bezüglich der Bedarfsplanung im Gesundheitswesen vor und diskutierte sie im Kontext der europäischen Entwicklungen im Gesundheitswesen. In der Studie prüfte die Arbeitsgruppe aus dem SOCIUM in Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Ärzteschaft, Pflegeberufen, Apothekerkammern, Hebammen, Gesundheitsbehörden der Länder sowie Krankenkassen den Nutzen eines europäischen Handbuchs zu Methoden der Bedarfsplanung. Die Studie ergab, dass zwar die direkte Übertragbarkeit von Praxisbeispielen ihre Grenzen hat. Jedoch sind deutsche Interessensvertreterinnen und -vertreter am europäischen Austausch interessiert, um Anregungen über kreative Lösungen für Probleme der Bedarfsplanung zu erhalten.
Außerdem berichtete Paolo Michelutti aus Italien, Projektleiter der Partnerstudien in Italien und Portugal, über die Joint Action on Health Workforce Planning and Forecasting“ und die nächsten Schritte bei der Veröffentlichung des Handbuchs im Internet. Als Keynote-Referent berichtete Leon van Berkel von der Europäischen Kommission über aktuelle Programme der EU im Themenfeld Gesundheitsfachberufe. Van Berkel stellte unter anderem eine europäische Studie zu Strategien der langfristigen Ausbildung von Arbeitskräften für den Gesundheitssektor vor.
Weitere Information:
Universität Bremen
SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit & Sozialpolitik
Abteilung Gesundheit, Pflege und Alterssicherung
Prof.Dr. Heinz Rothgang
Dr. Melanie Böckmann
Tel.: 0421 218-58556/58545
E-Mail: euhwprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de