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Forschung über Nano-Kompetenz in der Gesellschaft

Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien der Universität Bremen schreibt acht Stipendien für ein Promotionskolleg aus

Nr. 137 / 7. Mai 2014 KG

Das Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT) der Universität Bremen koordiniert erneut ein Promotionskolleg zum Thema Nanotechnologie. Stipendien für acht herausragende Absolventinnen und Absolventen werden für die Dauer von maximal drei Jahren von der Hans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes finanziert. An dem Promotionskolleg „NanoCompetence in der Gesellschaft: Forschung-Vermittlung-Gestaltung“ beteiligen sich sieben Arbeitsgruppen der Universität Bremen aus den Fachbereichen Biologie/Chemie, Produktionstechnik und Kulturwissenschaften und eine an der westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Umweltrecht). Die Nanotechnologie gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts und durchdringt zunehmend alle Bereiche von Alltagsprodukten über Industrieanwendungen bis hin zu High-Tech-Applikationen. Die winzig kleinen, für das menschliche Auge unsichtbaren, Teilchen können zu einem hohen sozialen Nutzen (Arzneimittel, Medizintechnik, Wasseraufbereitung) und ebenso zur Einsparung von Energie und Ressourcen beitragen. Andererseits kann der vermehrte Eintrag von Nanomaterialien in die Umwelt zu dauerhaften Schäden führen. Für einen zukünftigen sinnvollen und sicheren Umgang mit der Nanotechnologie sind die heute geltenden politischen, ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und Instrumente nur bedingt geeignet.

In dem paritätisch aus Gesellschafts- und Naturwissenschaftlern zusammengesetzten Kolleg werden Chancen und Risiken ausgewählter Nanomaterialien auf ihr Potenzial zur Belastung oder Entlastung der Umwelt hin untersucht und an praxistauglichen Fallbeispielen bewertet. Ein zweiter Themenschwerpunkt ist die Verbesserung der Wissenskommunikation über Chancen und Risiken der Nanotechnologie in der Öffentlichkeit. Die Doktorandinnen und Doktoranden werden im Kolleg, das die Ökologie-Professorin Juliane Filser leitet, jeweils in Tandems arbeiten. Als Modellsubstanzen wurden metalloxidische Nanopartikel ausgewählt. Sie gehören zu den am meisten produzierten und am häufigsten eingesetzten Nanomaterialien. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten werden acht verschiedene Themen bearbeiten. Sie reichen von der toxikologischen Risikoabschätzung über Nanotechnologie als komplexes Entscheidungsproblem bis hin zur Entwicklung und empirischen Überprüfung eines Modells zur Wissenskommunikation für die Vermittlung von Nanotechnologie. Bis zum 30. Mai 2014 können sich herausragende Absolventinnen und Absolventen aus Umwelt- Natur und Gesellschaftswissenschaften, die interdisziplinär forschen möchten, bewerben. Das Kolleg nimmt seine Arbeit zu Beginn des Jahres 2015 auf.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Biologie/Chemie
Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT)
Prof. Dr. Juliane Filser
Tel.: 0421 218 63470
E-Mail: filserprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.uft.oekologie.uni-bremen.de
www.boeckler.de