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„Grenzenlos“: Mobiles Arbeiten im Zug, im Hotel oder zu Hause

Uni-Forschungsprojekt sucht berufstätige Menschen mit Kindern für Interviews über die Themen mobile Arbeit, Freizeit und Familie

Nr. 334 / 1. Dezember 2015 RO


Ohne Notebook, Tablet und Smartphone geht nichts mehr - nicht nur privat, sondern auch in vielen Berufen. Doch kleine Bildschirme, winzige Tastaturen und verkrampfte Körperhaltungen machen das Arbeiten schwer, ganz zu schweigen vom Stressfaktor der ständigen Erreichbarkeit. Mobiles Arbeiten findet an unterschiedlichen Orten statt: Bahnhöfe, Flughäfen, Raststätten und der eigene Balkon werden zu Arbeitsplätzen. Dadurch werden aber die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeitszeit aufgehoben. Die extreme Flexibilität führt unweigerlich zu Stress und psychischen Belastungen. Die Work-Life-Balance ist schwer aufrecht zu erhalten. Wie sehen diejenigen, die diesen Belastungen ausgesetzt sind, ihre eigene Situation? Dieser Frage geht ein soziotechnisches Forschungsprojekt der Universität Bremen nach. Gesucht werden berufstätige Frauen und Männer mit kleinen Kindern für qualitative Interviews. Zusätzlich zu den Befragungen werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebeten, sich über einen Zeitraum von rund vier Wochen selbst zu beobachten.

Ausgeglichene Work-Life Balance

Insgesamt 14 Studierende suchen für das Bachelor-Projekt Eltern, um deren individuelle Work-Life-Balance zu analysieren; auch alleinerziehende Personen sind willkommen. Die Kinder sollten im Alter von ein bis 14 Jahren sein. In den Interviews wird nach Einschätzungen und (Selbst-)Wahrnehmungen zu folgenden Aspekten gefragt: Wann „schalten sie ab“? Was tun mit arbeitsbezogenen Mails, die abends oder am Wochenende eintreffen? Was erwarten sie von sich selbst und von den Anderen? Macht diese „Entgrenzung“ von Arbeit und Leben krank? Wie lässt sich eine ausgeglichene Work-Life Balance erreichen? Haben sie eine Art „Grenzmanagement“ entwickelt? Haben sie hierfür ein bestimmtes System verwendet?

Lösungsvorschläge entwickeln

Das Forschungsprojekt ist in der Angewandten Informatik angesiedelt und wird von Professorin Susanne Maaß vom Fachbereich Mathematik/Informatik der Uni Bremen geleitet. Ziel des Projekts ist es, die typischen „Reibungspunkte“ und Abgrenzungsprobleme der Betroffenen zu identifizieren und –mithilfe neuer Softwareprogramme, Lösungsvorschläge zu entwickeln. Interessierte, die bei der Befragung mitwirken möchten, melden sich ab sofort bei Fabian Hüsig, Tel. 0421 4760 6838 oder E-Mail fhuesigprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de. Die Interviews werden anonymisiert ausgewertet; der Ort für die Gespräche wird individuell verabredet.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Mathematik/Informatik
Fabian Hüsig
Tel.: 0421 47606838
Mobil 0176 - 61833101
E-Mail fhuesigprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Tim Kratky
Tel.: 015772866234
E-Mail tkratkyprotect me ?!tziprotect me ?!.de