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Gut für die Zähne: Innovative, schadenstolerantere Stahlwerkstoffe ausgezeichnet

Projekt HiPerComp erhält Stahl-Innovationspreis 2015 / Deutsche Stahlindustrie zeichnet Forschungskooperation der Universitäten in Bremen, Aachen, München und Kaiserslautern aus

Nr. 158 / 10. Juni 2015 SC

Ob Auto oder Traktor: Das Herz unserer motorisierten Helfer bilden immer Bauteile, wie Zahnräder, die aufgrund ihrer hohen Belastung aus Stahl gefertigt werden. In der Forschung und Entwicklung von Stahlwerkstoffen wurde daher bisher besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Festigkeit des Materials zu erhöhen. Das ging jedoch auf Kosten der Schadenstoleranz. Kleinste, bei der Stahlherstellung unvermeidliche Schlackeeinschlüsse, sorgten für Probleme und Bauteilschäden. Nun wurde mit dem Gemeinschaftsprojekt HiPerComp ein neuer Ansatz mit dem Stahl-Innovationspreis der Wirtschaftsvereinigung Stahl, dem Wirtschaftsverband der Deutschen Stahlhersteller, ausgezeichnet, der genau hier Lösungen gefunden hat: Entwickelt wurden Stahlwerkstoffe, die hoch beanspruchbar und trotzdem deutlich unempfindlicher gegen Einschlüsse sind – und das ist nicht nur gut für die Zähne von Zahnrädern, sondern auch für Lager, Antriebswelle und Co. „Schäden an Bauteilen sind für uns alle als Nutzer, z. B. als Autofahrer, aber auch als Hersteller mit Ärger und Kosten verbunden. Schadenstolerante Werkstoffe helfen die Zuverlässigkeit zu erhöhen, die Ausfallraten zu reduzieren und letztlich Kosten zu senken. Der moderne Werkstoff Stahl besitzt hier ein beträchtliches Innovationspotenzial“, sagt Hans-Werner Zoch, einer der federführenden Wissenschaftler im Projekt HiPerComp, Professor für Werkstofftechnik der Universität Bremen und Geschäftsführer der Stiftung Institut für Werkstofftechnik Bremen.

„High Performance Components – Innovative Konzepte zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit hochbeanspruchter Bauteile“: So lautet der volle Titel des in der Kategorie „Stahl in Forschung und Entwicklung“ ausgezeichneten Gemeinschaftsvorhabens. Ziel des Projekts HiPerComp war die verbesserte Auslegung sowie die Entwicklung neuer Legierungs- und Wärmebehandlungskonzepte für antriebstechnische Bauteile. Gemeinsam mit der Forschungsstelle für Zahnräder und Getriebebau (FZG) der Technischen Universität München, dem Institut für Eisenhüttenkunde (IEHK) der RWTH Aachen und dem Lehrstuhl für Werkstoffkunde (WKK) der Technischen Universität Kaiserslautern arbeitete das Institut für Werkstofftechnik (IWT) an der Universität Bremen an der Steigerung des Leistungsvermögens und der Zuverlässigkeit hochbeanspruchter Bauteile. Gefördert wurde das Projekt von 2010 bis 2015 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. (AiF). Zahlreiche namhafte Industrieunternehmen begleiteten im Lenkungsgremium das Vorhaben, das von den AiF-Mitgliedsvereinigungen Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e. V. (AWT), der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e. V. (FVA) und der Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V. (FOSTA) getragen wurde.

Der Stahl-Innovationspreis wird alle drei Jahre durch die Wirtschaftsvereinigung Stahl in den Kategorien „Produkte aus Stahl”, „Stahl in Forschung und Entwicklung”, „Stahl im Bauwesen” und „Stahl-Design” vergeben. In dieser Wettbewerbsrunde gingen insgesamt 578 Bewerbungen aus den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen, Design und Forschung ein. Der Preis wurde am 9. Juni 2015 in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin von der Bundesforschungsministerin Prof.Dr. Johanna Wanka verliehen.

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Weitere Informationen:

Universität Bremen / Stiftung Institut für Werkstofftechnik Bremen
Isabell Harder M. A.
Wissenschaftskommunikation
Tel.: 0421 218-51188
E-Mail: harderprotect me ?!iwt-bremenprotect me ?!.de