Nr. 299 / 14. Oktober 2010 RO
Das Kuratorium der Dr. Karl und Ruth Schönwald-Stiftung hat vor kurzem Professor Stefan Görres und Dr. Martina Stöver den Schönwald Preis 2010 für hervorragende wissenschaftliche Arbeit verliehen. Der Preis ist mit 35.000,00 Euro dotiert. Die Mittel sind zur Durchführung des Forschungsprojektes: „Demenzsensible nicht-medikamentöse Konzepte in Pflegeschulen: Bundesweite Vollerhebung der Vermittlung pflegerischer Kompetenzen in der Ausbildung, die zur nachhaltigen Verbesserung von Menschen mit Demenz in Akutkliniken beitragen“ vorgesehen. Der Schönwald-Preis wird zum ersten Mal vergeben. Der Stiftungszweck ist die Forschung insbesondere im Bereich der Alzheimer-Krankheit.
Zum Hintergrund
Mit steigendem Alter erhöht sich das Risiko, dass Patientinnen und Patienten neben ihrer akuten Erkrankung eine Demenz aufweisen. Seitens der Krankenhausmitarbeiter sind bei der Versorgung von Menschen mit Demenz eine ganze Reihe von fachlichen, sozialen und emotionalen Kompetenzen gefragt. Gemessen daran fehlt es an einem spezifischen Fachwissen quer durch alle Berufsgruppen. Vor allem die Pflegenden fühlen sich im Umgang mit von Demenz betroffenen Patienten des Öfteren überfordert. Um eine frühzeitige Auseinandersetzung der Pflegenden mit der Versorgung an Demenz erkrankter Menschen im Krankenhaus zu gewährleisten, müssen diesen Kompetenzen bereits in der Ausbildung vermittelt werden.
Bislang ist allerdings wenig bekannt darüber, inwieweit in den Ausbildungsstätten demenzsensible Konzepte überhaupt vermittelt werden. Dieser Forschungsbedarf soll mit dem Projekt aufgegriffen werden. Hierzu wird eine bundesweite Erhebung an den Schulen der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Altenpflege bei etwa 1200 Schulleitungen durchgeführt. Da die Pflegeauszubildenden als zukünftig professionell Pflegende eine Schlüsselrolle für die Umsetzung und Verbreitung demenzsensibler Konzepte im Krankenhaus einnehmen, erfolgt parallel zu der Befragung der Pflegeschulen eine Online-Erhebung von 1.000 Pflegeauszubildenden. Anhand der Ergebnisse werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Pflegeschulen erarbeitet und zurückgekoppelt.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Prof. Dr. Stefan Görres
Telefon: 0421 218-68900
E-Mail: sgoerresprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Dr. Martina Stöver
Telefon: 0421 218-68908, E-Mail: stoeverprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de