Nr. 147 / 13. Mai 2014 RO
Was geschieht, wenn Germanistik aus afrikanischer Perspektive betrieben wird? Welche neuen Erkenntnisse tun sich auf? Der kamerunische Postkolonialismus-Experte Professor David Simo ist einer der profiliertesten afrikanischen Germanisten. Seine Analyse Europas und der außereuropäischen Welt aus kulturwissenschaftlicher Perspektive hat die Postkolonialismus-Debatte um neue Denkansätze und Impulse bereichert. Sein internationales Renommee hat ihn zu einem gesuchten Partner für Kooperationen in aller Welt gemacht. Dem Institut für postkoloniale und transkulturelle Studien (INPUTS) ist es gelungen, diesen hochkarätigen Wissenschaftler in den Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft einzuladen: Im Sommersemester 2014 ist David Simo für sechs Wochen zu Gast an der Universität Bremen.
Simo ist Chef des Département de Langues, Littératures et Civilisations Germaniques sowie Leiter des Deutsch-Afrikanischen Wissenschaftszentrums an der Université de Yaoundé I in Kamerun. Er habilitierte sich zu „Interkulturalität und ästhetischer Erfahrung“ im Werk Hubert Fichtes. Seit vielen Jahren prägt er den Diskurs zu kolonialen und postkolonialen Studien in Kamerun und darüber hinaus. Als Vertreter der ‚Germanistik in und zwischen den Kulturen‘ gilt er als einer der profiliertesten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Auslandsgermanistik. Simo arbeitet ebenso zur Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts wie zu Gegenwartsautor/innen und machte sich mit einschlägigen Studien wie Inszenierungen des Fremden in der deutschen Literatur einen Namen.
Wie bei „Denkplatz Bremen“ seit Jahren üblich, bietet David Simo zwei öffentliche Gastvorträge und ein interdisziplinäres Seminar an. Masterstudierende können sich mit „Kolonialen und postkolonialen Subjektpositionen“ auseinandersetzen. Dabei geht es um Sprache und afrikanische Identitäten vor dem Hintergrund (post-)kolonialer Machtverhältnisse. Die öffentlichen Vorträge finden jeweils um 19:30 Uhr statt: Am 4. Juni spricht Simo im Gästehaus der Universität (Teerhof 58) über „Hubert Fichte und Michel Leiris oder die Kritik der ethnographischen Vernunft“. Der zweite Vortrag „Sex, Macht und Rasse: Zu Claire Golls Der Neger Jupiter raubt Europa“ findet am 18. Juni im Haus der Wissenschaft (Sandstraße 4/5) statt. Die Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen.
Achtung Redaktionen: Professor David Simo steht während seines Aufenthaltes (17. Mai bis 30. Juni 2014) für Interviews zur Verfügung. Der Kontakt kann über Dr. Natascha Ueckmann hergestellt werden.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft
Institut für postkoloniale und transkulturelle Studien (INPUTS)
PD Dr. Natascha Ueckmann (Geschäftsführerin von INPUTS)
Tel.: 0421 218 68421
E-Mail: ueckmannprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.fb10.uni-bremen.de/inputs/