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Manche mögen´s heiß: Forscher verkürzen Prozessketten von Schmiedebauteilen

Heute findet das Abschlusskolloquium des Projekts „EcoForge - Energieeffiziente Produktion von Hochleistungsbauteilen” an der Universität Bremen statt

Nr. 219 / 25. Juni 2014 SC

Bei der Massivumformung – der Herstellung von hochbelasteten Bauteilen zum Beispiel für die Fahrzeugtechnik – hat der deutsche Mittelstand international die Nase vorn. Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi, heute Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) 2010 das über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. (AiF) geförderte Gemeinschaftsvorhaben „EcoForge - Ressourceneffiziente Prozessketten für Hochleistungsbauteile“ gestartet. Heute, gut dreieinhalb Jahre später, wird dieses Forschungsvorhaben abgeschlossen. Das Ergebnis: Eine signifikante Verkürzung der Prozesskette zur Herstellung von Schmiedebauteilen.

„Gerade in der Zeit der Energiewende kommt der Energieeffizienz von Fertigungsprozessen besondere Bedeutung zu. Prozessintegration und Kombinationsprozesse in industriellen Fertigungsketten etwa für Schmiedeprozesse sind hierbei Schlüsselfaktoren für die energieeffiziente Produktion von morgen und wurden im Rahmen der Leitinitiative EcoForge vorangetrieben“, sagt Professor Udo Fritsching, wissenschaftlicher Koordinator des Vorhabens.

Bei der umformtechnischen Herstellung hochbeanspruchter Komponenten beispielsweise für die Fahrzeugtechnik und den allgemeinen Maschinenbau werden Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften weitgehend durch energie- und kostenintensive Wärmebehandlungen eingestellt. In diesen Prozessketten liegen immense Einspar- und Verbesserungspotenziale, da die Bauteile dabei mehrfach stark erhitzt und wieder abgekühlt werden. Wesentlicher innovativer Bestandteil des EcoForge-Vorhabens war daher die Integration des Wärmebehandlungs- bzw. Quenchprozesses in die Bauteilfertigung der Schmiedelinie, um so definierte Bauteileigenschaften (Härte, Eigenspannungen etc.) direkt aus der Schmiedewärme einstellen zu können. Dafür wird das Bauteil unmittelbar nach dem Schmiedeprozess sensorgesteuert mittels eines an die Bauteilgeometrie angepassten Sprayfelds nur soweit abgeschreckt, wie nötig.

Am Gemeinschaftsvorhaben EcoForge beteiligt waren das Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH Aachen, das Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen und das Institut für Werkstoffkunde der Leibniz Universität Hannover, das Institut für Umformtechnik der Universität Stuttgart sowie das Institut für Werkstofftechnik Bremen. Im heutigen Abschlusskolloquium werden sämtliche Ergebnisse und die Potenziale zum Praxistransfer vorgestellt. Alle Dokumentationen zum Vorhaben finden sich auf der Website www.ecoforge.de .

Achtung Redaktionen: Das Bild zur Pressemitteilung finden Sie zum Download unter:
https://www3.zfn.uni-bremen.de/server/content/teraload/uploads/Yv3SZJA8pUzDzaYl/EcoForge.JPG 
Bildunterschrift: Glühende Schmiedebauteile.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Produktionstechnik & Institut für Werkstofftechnik (IWT)
Prof.Dr.-Ing. habil. Udo Fritsching
E-Mail: fritschingprotect me ?!iwt.uni-bremenprotect me ?!.de
Tel.: 0421 218 51250
http://www.ecoforge.de/

Isabell Harder M. A. (Öffentlichkeitsarbeit)
E-Mail harderprotect me ?!iwt-bremenprotect me ?!.de
Tel.: 0421 218 511 88