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Mehr als je zuvor: 140 Flüchtlinge beginnen als Gäste ein Studium in Bremen

Universität hat das Programm IN-Touch im Sommer 2014 initiiert / Hochschule Bremen bei der vierten Runde erstmals dabei / Studierende helfen als Mentoren

Nr. 240 / 16. September 2015 KG

140 Flüchtlinge, doppelt so viele wie in drei vorausgegangenen Semestern, haben als Gasthörer ihr Studium an der Universität Bremen begonnen. Bei dieser vierten Runde ist erstmals auch die Hochschule Bremen mit im Boot, sie nimmt 40 Flüchtlinge auf. „Sie haben Furchtbares erlebt und auch ihre akademische Heimat verloren“, sagte Yasemin Karakaşoğlu, Konrektorin für Internationalität und Diversität, in ihrer warmherzigen Begrüßung. „Wir laden Sie zu Lehrveranstaltungen und Workshops ein.“ Ziel sei es, die Flüchtlinge als reguläre Studierende an der Universität zu halten. Momentan erlaubten die gesetzlichen Grundlagen das aber noch nicht. Am Ende des Semesters bekommen die Flüchtlinge keine Credit Points, sondern erst einmal ein Zertifikat. „Seien Sie sicher, dass alle Hochschulen bundesweit gemeinsam nach einer besseren Lösung suchen“, sagte die Konrektorin.

Die Flüchtlinge kommen mehrheitlich aus Syrien, aus dem Irak, aus Pakistan und aus afrikanischen Ländern. Sie können an der Universität englischsprachige Vorlesungen und Seminare auswählen, die Bibliothek und die Computerräume nutzen und Einblicke in die Abläufe auf dem Campus gewinnen. „Die Forschungsansätze und die Lehrmethoden können sich durchaus davon unterscheiden, was Sie in Ihren Heimaltländern gewohnt waren“, sagte Professorin Karakaşoğlu. Sie forderte die Gäste ausdrücklich auf, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einzubringen. „Sie sind für uns eine Bereicherung“, sagte sie. Viel Beifall gab es für die Studierenden, die ehrenamtlich den Gästen zur Seite stehen wollen.

Unter den Flüchtlingen ist auch eine Gruppe junger Menschen, die auf dem Campus in einem Zelt untergebracht sind. Tarek Ghabra hat in seiner Heimat Syrien englische Literatur studiert. „Wir sind sehr, sehr dankbar für das Angebot, hier aufgenommen zu werden“, sagt er und spricht für die ganze Gruppe. „Es ist für uns eine große Chance.“

Jens Kemper, der IN-Touch an der Universität Bremen koordiniert, erläuterte bei der Auftaktveranstaltung die Abläufe, darunter eine Bibliotheksführung und Treffen mit Studierenden. „Es wird nicht leicht“, sagte er, „aber Sie schaffen das.“ Die Universität überlegt derzeit, auch ein arabischsprachiges Seminar im Bereich General Studies anzubieten.

Achtung Redaktionen: Fotos von der Auftaktveranstaltung können bei der Pressestelle der Universität angefordert werden. Telefon: 0421 218 60 150; E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Weitere Informationen:
Universität Bremen
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Jens Kemper
Tel.: 0421 218 60365
E-Mail: jkemperprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de