Nr. 361 / 25. November 2010 RO
In der Geschichte Europas haben sich ökonomische Krisen stets auf die Regulierung und die Steuerung von Migrationen ausgewirkt. Tendenziell scheint es so zu sein, dass sich die Wirtschaftskrisen vorrangig nachteilig in der sozioökonomischen Positionierung von Migranten niederschlagen – jedoch ist dies nicht zwangsläufig so. Mit dieser komplexen Thematik „Migration und Krise“ beschäftigt sich am 9. und 10. Dezember 2010 die internationale Konferenz „Rethinking Migration in Economic Crisis in Europe“, die im Haus der Kulturen der Welt in Berlin statt findet. Veranstalter sind der Profilverbund Migremus der Universität Bremen in Kooperation mit dem Netzwerk Migration e.V. Berlin. Der Profilverbund „Migremus“ bündelt zahlreiche in verschiedenen Fachbereichen an der Universität Bremen zum Wissensfeld „Migration“ forschende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, unter einem gemeinsamen Dach.
Die Tagung nimmt die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise in Europa in den Blick und konzentriert sich auf Einwanderungspolitiken, auf die Situation der Migranten, Flüchtlinge und der irregulären Migranten sowie auf Fragen des sozialen Zusammenhalts innerhalb der europäischen Stadtgesellschaften. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Was gilt es heute – nach dem Schock, den die Weltwirtschaftskrise weltweit hervorrief – hinsichtlich Migrationneu zu denken? Wie verändert die Krise die Sicht auf Migration und auf Migranten? Was ändert sich für die Migranten selbst? Welche regionalen Besonderheiten gibt es und mit welchen Maßnahmen reagieren die verschiedenen Staaten? Mit welchen Politiken wiederum reagieren europäische Regierungen auf die Krise und welche Lösungsansätze werden entwickelt?
Die Tagung mit elf Beiträgen aus neun Ländern beleuchtet diese Zusammenhänge in historischer, europäisch vergleichender und stadträumlicher Perspektive. Der Profilverbund Migremus präsentiert sich mit dieser Veranstaltung erstmals in einer überregionalen Kooperation. Die Konferenz wird finanziell von der Bundeszentrale für politische Bildung getragen. Als Referenten konnten zahlreiche renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewonnen werden, darunter Dirk Hoerder (Universität Arizona), Wolfgang Benz (Berlin), Christiane Kuptsch (ILO, Genf) und Frank Moulaert (Universität Leuven). Die Teilnahme ist kostenlos. Konferenzsprachen sind Englisch und Deutsch. Finanziell unterstützt wird die Konferenz von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Europäischen Kommission. Eine Anmeldung ist ab sofort unter http://www.network-migration.org/rethinking-migration-2010/rm_kontakt.php möglich.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften
Institut für Geographie – Humangeographie
Prof. Dr. Felicitas Hillmann
Telefon: 0421-218-67130 oder -67043
E-Mail hillmannprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
http://www.migremus.uni-bremen.de/
Netzwerk Migration in Europa e.V.
Dr. Anne von Oswald
Tel.: 030/21280792
E-Mail: oswaldprotect me ?!network-migrationprotect me ?!.org
www.network-migration.org