Das einjährige Projekt adamo (Ganzheitliches adaptives Interaktionssystem für die intermodale Mobilität) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Förderschwerpunkt „Mensch-Technik-Interaktion“ des Programms „Technik zum Menschen bringen“ finanziert. Assoziierter Partner in dem Vorhaben ist die Bahnhofsmission Bremen. Schon zum Jahresende sollen die Forschungsergebnisse vorliegen.
Keine Utopie, sondern bereits heute im Testbetrieb unterwegs und morgen schon Realität
Die meisten halten es noch für Utopie, dabei hat die Zukunft längst begonnen. Zum Beispiel am Frankfurter Flughafen fahren autonome Shuttle-Busse zur Personenbeförderung im Testbetrieb, und seit 2017 verkehrt in Berlin der erste autonome Mini-Linienbus über den Euref-Campus, das Gelände am Schöneberger Gasometer mit gut 100 Firmen und mehr als 2 500 Beschäftigten.
Bereits seit Längerem sind in Fabriken und in Lagern von Logistik-Unternehmen selbststeuernde Versorgungsfahrzeuge unterwegs. Unter anderem auf seine Forschungen hierzu baut das BIBA im Projekt adamo auf. „Was in Produktion und Logistik schon erfolgreich eingesetzt wird, kann auch körperlich beeinträchtigten Menschen zu mehr Lebensqualität verhelfen und sie bei ihren Reisen unterstützen“, sagt Aaron Heuermann, Leiter des Projektes adamo. „Das ist technisch alsbald realisierbar“, ist er überzeugt.
Kluge Kleinstfahrzeuge sollen individuelle Hilfe beim Umsteigen leisten
„In dem Projekt soll ein Mobilitätskonzept für die intermodale Mobilität von Senioren und anderen Personen mit körperlichen Einschränkungen erstellt werden“, erklärt Heuermann. Wählen und verknüpfen wir verschiedene Verkehrsmittel während einer Reise miteinander und steigen nacheinander in andere Verkehrsmittel um, reisen wir „intermodal“. Hauptgegenstand des Projektes sind autonome Kleinstfahrzeuge als intelligente Helfer bei Umstiegen zwischen Haltepunkten der Verkehrsmittel – mit Ein-und Ausstiegs- oder Gehhilfen und dem Personen- sowie Gepäcktransport.
Mithilfe intelligenter Steuerung autonom in konfliktären Verkehrsräumen unterwegs
„Die kleinen, klugen Fahrzeuge sollen sich in sogenannten ‚konfliktären Verkehrsräumen‘ teil- sowie vollautonom bewegen, verschiedene Verkehrsmittel intelligent miteinander verbinden, die Übergänge zwischen ihnen unterstützen können und nicht separat neben ihnen stehen“, erklärt Heuermann. Hierfür ist eine Kommunikation und Interaktion des Systems mit und zwischen allen die Reise betreffenden Fahrzeugen und der Infrastruktur wie Haltestellen und Aufzüge geplant. Zudem sollen eine intelligente selbstlernende Fahrzeugsteuerung und Benutzungsschnittstellen konzipiert werden, die sich an die individuellen Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer anpassen.
Die Herausforderung Mensch-Technik-Interaktion
Eine der Herausforderungen liegt in der Mensch-Technik-Interaktion. „Sie hat einen hohen Stellenwert in diesem Projekt und ist entscheidend für die Akzeptanz der Roboterfahrzeuge“, sagt Heuermann. „Wir konzipieren altersgerechte, bedienerfreundliche Benutzerschnittstellen. Die Bedienung soll so einfach wie möglich und intuitiv erfolgen können – wahlweise und nach den Möglichkeiten der Nutzerinnen und Nutzer per Gesten, Sprache oder über einen Touchscreen wie beim Smartphone.“
Aufruf zur Teilnahme an der Online-Umfrage „Mobilitätsverhalten beim Umsteigen“ des BIBA
Die Forschungen sollen durch eine Datenerhebung gestützt werden. Dafür bittet das BIBA um die Teilnahme an einer Umfrage zum Mobilitätsverhalten unter https://adamo.ikap.biba.uni-bremen.de.
Sabine Nollmann
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Fragen beantwortet:
Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Thoben (Institutsleiter)
BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik
Telefon: 0421/218-50006
E-Mail: thoprotect me ?!biba.uni-bremenprotect me ?!.de
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https://adamo.ikap.biba.uni-bremen.de