Tenure-Track: Dieser englischsprachige Begriff lässt sich mit „Verfahren zur Festanstellung“ übersetzen. Bezogen auf die akademische Laufbahn an Universitäten und Hochschulen bezeichnet er die Möglichkeit, nach einer zeitlich begrenzten Bewährungszeit eine Professur auf Lebenszeit zu erhalten. Damit unterscheidet sich das Verfahren grundsätzlich von den bislang praktizierten Berufungsverfahren auf eine Professur. Ziel ist es, für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer frühen Phase ihrer Karriere den Weg zur Professur sicherer und planbarer zu machen.
„Nachwuchsförderung mit Vorbildcharakter“
„Wir freuen uns, dass wir nach dem Erfolg in der ersten Bewilligungsrunde 2017 – damals bekamen wir mit sieben Tenure-Track-Professuren die für das Bundesland Bremen maximal möglich gewesene Anzahl zugesprochen – nun mit weiteren sieben Professuren dabei sind und damit erneut das Maximum erreicht haben“, sagt Bremens Universitätsrektor Professor Bernd Scholz-Reiter. „Durch unser Modell der Juniorprofessur mit ,Bremer Perspektive‘ hatten wir schon vor vielen Jahren den Weg eingeschlagen, jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen alternativen Weg in Richtung einer Professur aufzuzeigen. Die Erfahrungen, die wir dabei gesammelt haben, haben wir nun bei der nachhaltigen Einführung und Ausgestaltung der echten Tenure-Track-Professur genutzt. Dass unsere Nachwuchsförderung hier durchaus Vorbildcharakter hat, zeigt nun die neuere Berücksichtigung der Universität Bremen durch die Bewilligungskommission.“
Auch die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, zeigt sich hoch erfreut: „Nicht nur die Bremer Universität hat mit diesen sieben Tenure-Track-Professuren ihren Vorbildcharakter in der Nachwuchsförderung bewiesen. Der Forschungs- und Wissenschaftsstandort Bremen wird damit auch sieben junge Akademikerinnen und Akademiker auf ihrem Weg zu einer Professur gewinnen. Ihre Lehre und Forschung wird nicht nur die Universität weiter stärken, sondern auch die Attraktivität des Studienstandortes Bremen.“
Bund und Länder lassen sich den neuen und eigenständigen Karriereweg viel kosten. Über die Programmlaufzeit von 2017 bis 2032 stellt der Bund in den beiden Bewilligungsrunden insgesamt bis zu eine Milliarde Euro bereit; die Länder sichern die Gesamtfinanzierung ab. Nachdem in der ersten Bewilligungsrunde seit 2017 468 Professuren an 34 Universitäten gefördert wurden, werden nun bis 2032 insgesamt 1.000 Tenure-Track-Professuren geschaffen.
Das Tenure-Track-Verfahren an der Uni Bremen
Tenure-Track-Professuren werden immer mit einer Zusage auf eine Lebenszeitprofessur nach positiver Evaluation ausgeschrieben. Die Berufungsverfahren erfolgen transparent und qualitätsgesichert mit Beteiligung von externer und internationaler Expertise. Tenure-Track-Professorinnen und -Professoren führen Berufungs- und Ausstattungsverhandlungen und sind mit allen Rechten und Pflichten einer Professur ausgestattet. Damit die Evaluation transparent erfolgt, werden in einer Evaluationsvereinbarung Kriterien und Erwartungen fest verabredet. Eine ständige Kommission für Tenure-Track-Verfahren – das Tenure-Board – entwickelt allgemeine Kriterien für die Evaluationsvereinbarung und spricht Empfehlungen zur Ausgestaltung und Verbesserung der Verfahren aus. Außerdem begleitet das Tenure-Board jedes Evaluationsverfahren und beschließt eine Entfristung. Universitätsweit werden damit einheitliche Qualitätsstandards sowie Transparenz und Verfahrenssicherheit der Evaluationen gewährleistet.
Weitere Informationen:
www.bmbf.de/de/wissenschaftlicher-nachwuchs-144.html
www.uni-bremen.de/de/universitaet/wissenschaftliche-karriere/tenure-track-juniorprofessuren
www.uni-bremen.de
Fragen beantwortet:
Rektor Prof. Dr. Bernd Scholz-Reiter
Universität Bremen
Tel.: +49 421 218-60011
E-Mail: rektorprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de