Nr. 117 / 22. April 2014 SC
Im Sommersemester lehrt und forscht Professor Tristan Mattelart von der Université Paris 8 am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung der Universität Bremen. Mattelart gehört zu den führenden Forschern Frankreichs in Fragen des grenzüberschreitenden Medienwandels und dessen Folgen für Politik, Wirtschaft, Kultur und das soziale Miteinander. Am ZeMKI wird sich Mattelart als Gastprofessor in die Forschung zu transkultureller Kommunikation und Mediatisierung einbringen. Zudem gibt er von April bis Juli vier Seminare für Studierende der Studiengänge BA Kommunikations- und Medienwissenschaft und MA Medienkultur. Finanziert wird die Gastprofessur über das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Schwerpunktprogramm „Mediatisierte Welten“, das an der Universität Bremen koordiniert wird Prof.Dr. Mattelart vertritt den Koordinator dieses Programms, Prof.Dr. Friedrich Krotz, der dadurch für Forschung freigestellt wird.
Mattelart ist Spezialist für internationale Kommunikation. Er hat sich insbesondere mit dem Problem der Medien-Piraterie, mit der Mediennutzung von Migranten und der Macht transnationaler Medien bei der Umgehung staatlicher Zensur auseinander gesetzt. Während seiner Gastprofessur lehr und forscht er dazu, mit welchen Strategien und Konsequenzen die unrechtmäßige Vervielfältigung und der Vertrieb von urheberrechtlich geschützten Werken kriminalisiert wird. Auch wird er sich eingehender mit der Frage auseinandersetzen, wie ethnische Minderheiten im familiären Kontext Medien aus ihrer alten und neuen Heimat nutzen und welche Rolle die Globalisierung auf den Wandel der Berichterstattung und von Mediensystemen insgesamt noch haben wird. Am 17. Juli hält Mattelart einen Vortrag im ZeMKI-Forschungskolloquium (18-20 Uhr, Linzer Str. 4).
Als fachbereichsübergreifendes Forschungsinstitut der Universität Bremen befasst sich das ZeMKI mit Fragen des Medien- und Kommunikationswandels an der Schnittstelle von Kultur- und Sozialwissenschaften einerseits und Technikwissenschaften andererseits. Das Besondere ist dabei die interdisziplinäre Ausrichtung des Forschungsinstituts: An ihm sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Kommunikations- und Medienwissenschaft, der Kulturwissenschaft, des Informationsmanagements und der Medienpädagogik beteiligt. Am ZeMKI wird das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Schwerpunktproramm „Mediatisierte Welten“ koordiniert. Das ZeMKI ist zudem an dem Forschungsnetzwerk „Kommunikative Figurationen“ der Universitäten Bremen und Hamburg beteiligt. Der Bremer Teil dieses Netzwerks ist eine profilbildende Forschungsgruppe der Universität Bremen und wird als „Creative Unit“ im Rahmen ihres Zukunftskonzepts „Ambitious and Agile“ als Teil der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert.
Weiter Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI)
Dr. Leif Kramp
Tel.: 0421-218-67652
E-Mail: krampprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de