Nr. 204 / 18. Juni 2014 MM
Internetseiten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bestehen meist aus Texten und Fotos. Nicht die des US-Forschers Neil Cohn: Seine Website ist ein einziger Comic. Kein Wunder, denn der Psychologe der University of California (San Diego) erforscht seit mehr als zehn Jahren, wie unser Gehirn Bilder zu einer Geschichte zusammensetzt. Der Comic-Autor gilt als Vorreiter in diesem Bereich: Er hat sich mit dieser Ausdrucksform bereits wissenschaftlich auseinandergesetzt, als sie noch als Kinderlektüre abgetan wurde. Heute ist Cohn internationaler Experte auf diesem Gebiet. Auf Einladung von Professor John Bateman und Dr. Janina Wildfeuer vom Bremer Institut für transmediale Textualitätsforschung (BITT) am Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften gibt es im Juni zwei öffentliche englischsprachige Veranstaltungen mit Neil Cohn. Ermöglicht wird der Besuch durch das Gastdozentenprogramm des International Office der Uni.
Workshop im Uni-Gästehaus, Vortrag im Cartesium auf dem Campus
Am Montag, 23. Juni 2014, haben alle interessierten Studierenden und Wissenschaftler die Möglichkeit, mit dem US-Forscher im Rahmen eines eintägigen Workshops über seine Comic-Forschungen zu diskutieren (Anmeldung erforderlich). Die Veranstaltung findet von 10 bis 18 Uhr im Gästehaus der Universität Bremen statt (Auf dem Teerhof 58, 28199 Bremen). Weitere Informationen unter www.fb10.uni-bremen.de/bitt/vortrage-vortragsreihen/workshop-mit-neil-cohn-im-juni-2014/
Am Mittwoch, 25. Juni 2014, wird er von 16 bis 19 Uhr einen öffentlichen Vortrag in der Rotunde im Cartesium auf dem Uni-Campus halten (Enrique-Schmidt-Straße). Interessierte sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter: http://www.fb10.uni-bremen.de/bitt/vortrage-vortragsreihen/vorlesungsreihe-neueste-paradigmen-der-filmwissenschaft/
Worum geht es inhaltlich?
In beiden Veranstaltungen wird Neil Cohn einen Einblick in die visuelle Comicsprache geben. Dabei stellt er auch sein kürzlich erschienenes Buch zur „Visual Language of Comics“ vor und wird narrative Strukturen des Comics und Films vergleichen. Im Workshop gibt es für Studierende und Wissenschaftler zudem die Möglichkeit, eigene Forschungsarbeiten in diesem Bereich vorzustellen bzw. mit in die Diskussion einzubauen. Der Vortrag mit dem Titel „The narrative grammar of comics, film, and discourse“ findet im Rahmen der öffentlichen Vorlesungsreihe „Neueste Paradigmen der Filmwissenschaft” statt.
Bremer Wissenschaftler erforschen ebenfalls Comics
„Neil Cohn arbeitet im Bereich der kognitiven Linguistik und erforscht, wie die visuelle Sprache von Comics verstanden und verarbeitet wird“, erklärt Dr. Janina Wildfeuer. Dabei geht es unter anderem auch um so genannte Eye-Tracking-Experimente (übersetzt: Blickregistrierung), die nachweisen, wie Comicleser auf die Struktur von Comicseiten reagieren und diese lesen beziehungsweise rezipieren. „Da wir ebenfalls in diesem Bereich forschen, haben wir ihn eingeladen und freuen uns über einen intensiven Austausch“, so Wildfeuer.
Website von Neil Cohn: http://www.visuallanguagelab.com
Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle erhalten Sie ein Foto des US-Comic-Forschers Neil Cohn. Kontakt per Telefon: 0421 218 60150 oder E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de . Medienvertreter sind zum Workshop und Vortrag herzlich eingeladen.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften
Bremer Institut für transmediale Textualitätsforschung (BITT)
Dr. Janina Wildfeuer
Telefon: 0421 218-68 287
E-Mail: wildfeuerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de