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RoboCup 2014: B-Human wird WM-Dritter und erhält Auszeichnung für den „Wertvollsten Spieler“

Nr. 272 / 28. Juli 2014 MM

Das erfolgsverwöhnte Bremer Team B-Human, vierfacher Weltmeister im Roboterfußball, musste sich beim RoboCup 2014 im brasilianischen João Pessoa der starken Konkurrenz aus Australien geschlagen geben: Das Team wurde WM-Dritter, nachdem die Kicker des gemeinsamen Projekts von Universität Bremen und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) im Halbfinale am späteren Weltmeister rUNSWift gescheitert waren. Daneben konnte B-Human in Sonderwettbewerben punkten und erhielt unter anderem die Auszeichnung „Wertvollster Spieler“.

Kein Grund zur Enttäuschung

Nach souveräner Vorrunde und Viertelfinale stand noch die Null: Bei 25 geschossenen Toren hatte der Bremer Torhüter keinen einzigen Gegentreffer kassiert. Doch die gut aufgelegte Konkurrenz aus Australien setzte der Serie mit dem 0:5 im Halbfinale ein Ende. Das Spiel um Platz 3 gewannen die Bremer dann erneut souverän mit 7:0 gegen das Team UChile und schraubten so ihre Turnierbilanz der geschossenen Tore auf 37 hoch. Für Professor Rolf Drechsler, Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems und Informatik-Professor an der Universität Bremen, ist die Bilanz denn auch kein Grund für große Enttäuschung: „Das sollte man sportlich sehen: Ein Titel kann auch einmal verloren gehen. Wir sehen das aber auch sehr optimistisch, dass das Team um Thomas Röfer wertvolle Erfahrungen im Turnier hat sammeln können und im nächsten Jahr die Chance nutzen wird, um erneut anzugreifen.“ Bereits jetzt ist klar, dass sich B-Human für die WM 2015 in China qualifiziert hat.

Das verlorene Halbfinale war in der Tat erst das zweite von 85 Spielen in der gesamten RoboCup-Geschichte von B-Human, das verlorenging. Einen ersten Erklärungsansatz lieferte Teamchef Dr. Thomas Röfer direkt nach dem Turnier: „Nachdem B-Human die Standard Platform League die letzten Jahre mit seinem programmierten Laufen so stark dominiert hat, dass mehr als die Hälfte der teilnehmenden Teams diesen Code einsetzten, hat rUNSWift ein eigenes Laufen entwickelt, das in diesem Jahr einen Reifegrad erreicht hat, der die australischen Roboter schneller laufen und drehen ließ.“ Zudem sei die australische Raumaufteilung besser gewesen, konstatierte Röfer und schickte damit seine Glückwünsche an den neuen Weltmeister.

B-Human war bei Zusatzwettbewerben erfolgreich

Die Bremer treten seit 2009 in der RoboCup Standard Platform League an. In diesem Wettbewerb spielen baugleiche Roboter gegeneinander, der Fokus des Wettbewerbs liegt auf der intelligenten Software-Entwicklung. Fünf Kicker stellen ein Team und agieren nach Anpfiff ausschließlich autonom und ohne Steuerung von außen. Daneben gibt es Zusatzwettbewerbe, die die Forscher aus aller Welt vor Herausforderungen stellen. Dazu gehörten in diesem Jahr das Auswahlmannschaftsturnier und der technische Wettbewerb. In beiden konnte „B-Human“ Erfolge feiern.

So ging der Titel „Wertvollster Spieler“ beim Turnier der Auswahlmannschaft an das Team der Bremer. In diesem Wettbewerb spielen Roboter unterschiedlicher Mannschaften in einer. Die Herausforderung: Alle Kicker sind unterschiedlich programmiert und müssen Informationen über ein vorab vereinbartes Protokoll per WLAN austauschen. „Da die Teams unterschiedlich stark sind, darf ein Roboter dabei nicht allen Informationen trauen, die ihm seine Mitspieler zuschicken, sondern muss selbst herausfinden, welche Mitspieler verlässliche Daten schicken und welche nicht“, erklärt Teamleiter Dr. Thomas Röfer. Der Roboter von B-Human bewältigte dies in seinen sechs Spielen am besten.

Bei den sogenannten „Technical Challenges“ werden die Teilnehmer vor besonders knifflige Aufgaben gestellt, die die Zukunft des Roboterfußballs bestimmen könnten. In diesem Jahr ging es dabei um das Erkennen von akustischen Signalen wie zum Beispiel der Trillerpfeife eines Schiedsrichters, das Fußballspielen ohne manuelles Einstellen der Software auf die vorhandene Umgebung vor dem Spiel und einen freien Wettbewerb („Open Challenge“). B-Human konnte zwei der drei Aufgaben für sich entscheiden und damit den Gesamtsieg verbuchen.

Über den RoboCup

Hinter dem Wettbewerb steht eine internationale Initiative zur Förderung der Forschung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik. Gemeinsames wissenschaftliches Ziel ist, bis zum Jahre 2050 ein Team von autonomen, humanoiden Robotern zu entwickeln, das in der Lage ist, den zu diesem Zeitpunkt amtierenden menschlichen Fußballweltmeister zu schlagen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in verschiedenen Ligen unterschiedliche Forschungsschwerpunkte gesetzt und die Anforderungen an die Teams kontinuierlich erhöht.

Über B-Human

B-Human ist ein Projekt des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Universität Bremen und des Forschungsbereichs „Cyber-Physical Systems“ des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI). Der Forschungsbereich wird von Professor Dr. Rolf Drechsler geleitet. Das „B-Human“-Team besteht aus Studierenden und Forschern des DFKI und der Universität Bremen.

Achtung Redaktionen: unter ftp://ftp.dfki.de/OUTGOING/Robocup2014  stehen Bilder des RoboCups 2014 zum Download bereit. Diese können Sie mit Nennung der Quelle „Universität Bremen/DFKI GmbH“ gerne verwenden.

Mögliche Bildunterschriften:
Der Torhüter von B-Human pariert den Schuss vom späteren Weltmeister aus Australien.
RoboCup 2014 in Brasilien: B-Human im Spiel gegen den späteren Weltmeister rUNSWift aus Australien.

Offizielle Webseite des RoboCup 2014: http://www.robocup2014.org
Ergebnistabelle: http://www.tzi.de/spl/bin/view/Website/Results2014
Webseite Team B-Human: http://www.b-human.de

B-Human bei Twitter: twitter.com


B-Human bei Facebook: https://www.facebook.com/teambhuman
 
Weitere Informationen:

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Dr. Thomas Röfer
DFKI Bremen, Forschungsbereich Cyber-Physical SystemsTel.: +49 (0)421 218-64200
E-Mail: Thomas.Roeferprotect me ?!dfkiprotect me ?!.de
E-Mail: Team B-Human: grp-bhumanprotect me ?!informatik.uni-bremenprotect me ?!.de
Internet: www.dfki.de/cps

Pressekontakt DFKI Bremen:
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Unternehmenskommunikation Bremen
Tel. 0421 178 45 4180
E-Mail: uk-hbprotect me ?!dfkiprotect me ?!.de
Internet: www.dfki.de

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