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Studierende der Sozialwissenschaften wollen ihr Wissen in der Praxis testen

Kommunale, öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen im Raum Bremen als Partner gesucht /Bewerbungsfrist bis zum 9. Juli

Nr. 156 / 16. Mai 2014 KG

Studierende des Fachbereichs Sozialwissenschaften suchen wieder nach praxisnahen Herausforderungen. Sie haben das vierte Fachsemester absolviert und freuen sich darauf, ihre theoretischen Fach- und Methodenkenntnisse sinnstiftend anzuwenden und zu vertiefen. Für diesen Zweck wurde das „Praxisprojekt Gemeinwohl“ als Service Learning Angebot konzipiert. Es startet  am 15. Oktober 2014. Aufgerufen sind kommunale, öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen in Bremen, sich mit einer anspruchsvollen Aufgabenstellung als Praxispartner zu bewerben. Die Studierenden können Zielstellungen und Klientel einer Einrichtung wissenschaftlich analysieren. Sie können fundierte Umfragen und qualitative Interviews durchführen, Fragebögen oder einen Interviewleitfaden erstellen, Daten auswerten und Konzepte erarbeiten, um nur einige Beispiele zu nennen.

Das „Praxisprojekt Gemeinwohl“

Das Praxisprojekt Gemeinwohl wurde von Studierenden initiiert. Die Initiatorinnen hatten die Idee, die im Studium erworbene Expertise als studentische Dienstleistung anzubieten. Profitieren sollten die gemeinwohlorientierten Einrichtungen und Organisationen in Bremen. Das Service Learning Angebot wurde erstmals im Wintersemester 2013/2014 realisiert. Es wurden drei sechsköpfige Beratungsagenturen gegründet, die sich mit großem Eifer einer ganz neuen Erfahrung gestellt haben. Die empirischen Erhebungen wurden methodisch sauber geplant, durchgeführt und fristgerecht abgeschlossen. Im Verlauf des Projektes sind die Studierenden zu echten Experten geworden. Fachlich unterstützt wurden sie im wöchentlichen Begleitseminar vom Fachdozenten René Böhme, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeit und Wirtschaft (IAW) tätig ist. Die Projektarbeit dauerte 17 Wochen. Das herausragende Engagement der studentischen Teams wurde als Studienleistung erkannt. Die Praxispartner erhielten einen ausgearbeiteten Bericht, und die Arbeitsergebnisse wurden vor Ort eindrucksvoll präsentiert.

Resümee der Praxispartner aus dem Wintersemester 2013/2014

Der Seniorenverein „Aktive Menschen Bremen e.V.“ war begeistert von der Möglichkeit, mit der studentischen Beratungsagentur „Creating Bridges“ zusammenzuarbeiten. Vereinsvorsitzender Huber Resch resümierte: „Jetzt wissen wir, wie wir bei der Zielgruppe 60 plus besser ankommen. Die Zielgruppenanalyse der Studierenden unterstützt uns bei der inhaltlichen und organisatorischen  Neuausrichtung unserer Begegnungsstätten. Angebote für das Wohlbefinden durch Bewegung und gemeinschaftliche Aktivitäten werden wir jetzt stärker ausbauen.“

Die Agentur „LösungsRaum“ hatte im Schweizer Viertel in Bremen-Osterholz Mieterinnen und Mieter einer in der Kritik stehenden bremischen Wohnungsbaugesellschaft zu ihren Wohn- und Lebensverhältnissen befragt. Dazu sagt Quartiersmanager Aykut Tasan: „Die Ergebnisse sind beeindruckend. Meine persönlichen Erfahrungen wurden nun wissenschaftlich fundiert bestätigt. Jetzt kann ich mich gezielt für die betroffenen Bewohner des Schweizer Viertels einsetzen.“

In Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Schule Bremen (LIS) war die Beratungsagentur „e:pro“ ebenfalls  erfolgreich. Inge Grothus, stellvertretende Direktorin, sagte: „Interkulturelle Kompetenz ist in Schulen ein Querschnittsthema, das alle angeht. Das LIS wird sich dieser Herausforderung stellen. Den bisherigen Erfolg des Kompetenzzentrums Interkulturelle Bildung zu ermitteln, ist zwar nur ansatzweise gelungen, aber die Bedeutung der Interkulturalität in der Lehrerausbildung und im alltäglichen Schulbetrieb kann nicht mehr geleugnet werden.“

Wünsche an die Partner aus der Praxis

Das nächste „Praxisprojekt Gemeinwohl“ beginnt am 15. Oktober und endet spätestens am 27. Februar 2015 mit einer Abschlusspräsentation beim Praxispartner. Grundlage für die Zusammenarbeit ist eine interessante Aufgabenstellung. Die Studierenden der Fächer Soziologie, Politikwissenschaft, Geographie, Geschichte und Integrierte Europastudien erwarten einen Blick in konkrete Handlungsfelder gemeinwohlorientierter Einrichtungen und Organisationen. Die Praxispartner müssen für Kontakte und Gespräche vor Ort mit Bus und Bahn von der Universität aus innerhalb einer Stunde erreichbar sein. Für eine gute Kommunikation benennen die studentischen Beratungsagenturen und die Praxispartner jeweils eine feste Ansprechperson. Das „Praxisprojekt Gemeinwohl“ ist kein Praktikum. Die Studierenden bearbeiten die Aufgaben zusätzlich zu ihrem regulären Studium. Die studentischen Teams erhalten im Projektverlauf die bestmögliche Unterstützung von allen Beteiligten, um die Aufgabenstellungen bewältigen zu können. Anspruch ist, dass die Arbeitsergebnisse von den Einrichtungen genutzt und umgesetzt werden können. Eine kritische Begutachtung der Ergebnisse ist erwünscht.

Bewerbung für das Wintersemester 2014/2015

Bewerben können sich kommunale, öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen in Bremen. Wer mit Studierenden konstruktiv auf einem hohen Niveau zusammenarbeiten möchte, kann sich bis zum 9. Juli 2014 bewerben. Für weitere Auskünfte steht Birgit Ennen, Leiterin des Zentrums Studium und Praxis im Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Bremen, unter der Telefonnummer 0421-218-67309 oder bennenprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften
Zentrum Studium und Praxis
Birgit Ennen
Tel.: 0421 218 67309
E-Mail: bennenprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de