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Studierende der Sozialwissenschaften wollen ihr Wissen in der Praxis testen

Kommunale, öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen im Raum Bremen als Partner gesucht / Bewerbungsfrist bis zum 22. Juni 2017

Nr. 104 / 23. Mai 2017 KG

Studierende des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Universität Bremen suchen wieder nach praxisnahen Herausforderungen. Sie haben ihr viertes Semester absolviert und freuen sich darauf, ihre theoretischen Fach- und Methodenkenntnisse sinnstiftend anzuwenden und zu vertiefen. Für diesen Zweck wurde das „Praxisprojekt Gemeinwohl“ als Service Learning Angebot konzipiert. Es startet in diesem Jahr am 18. Oktober 2017. Aufgerufen sind kommunale, öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen in Bremen, sich mit einem anspruchsvollen Auftrag als Praxispartner zu bewerben. Fragestellungen können beispielsweise die Analyse von bestehenden und gewünschten Nutzer- oder Zielgruppen einer Einrichtung sein. Auch eine Evaluation von eingesetzten Verfahren und Instrumenten oder die Entwicklung von Handlungskonzepten auf Basis von Umfragen und qualitativen Interviews können angeboten werden.

Das „Praxisprojekt Gemeinwohl“

Gemeinwohlorientierte Einrichtungen und Organisationen in Bremen sollen von der studentischen Dienstleistung profitieren. Das Service Learning Angebot wurde erstmals im Wintersemester 2013/2014 eingerichtet. Seither sind elf studentische Beratungsagenturen gegründet worden, die sich mit großem Eifer einer ganz neuen Erfahrung gestellt haben. Die empirischen Erhebungen wurden methodisch sauber geplant, durchgeführt und fristgerecht abgeschlossen. Im Verlauf des Projektes sind die Studierenden zu echten Experten geworden. Fachlich unterstützt wurden sie im wöchentlichen Begleitseminar vom Fachdozenten René Böhme, der als Sozialwissenschaftler am Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw) tätig ist. Die Projektarbeit dauerte 19 Wochen. Das herausragende Engagement der studentischen Teams wurde als Studienleistung anerkannt. Die Praxispartner erhielten einen ausgearbeiteten Bericht, und die Arbeitsergebnisse wurden vor Ort, teilweise vor großem Publikum, eindrucksvoll präsentiert.

Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation

Die studentische „Forschungsgruppe Bürgerbeteiligung“ arbeitete als sozialwissenschaftliche Organisationsberatung mit der AG-Wahlbeteiligung im Bremer Osten zusammen, die ein größeres Projekt zur Steigerung der politischen Partizipation in Quartieren mit besonderem Entwicklungsbedarf durchführt. Die AG-Wahlbeteiligung besteht aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Institutionen wie dem Quartiersmanagement des Bremer Ostens, dem Ortsamtsleiter Osterholz, der Bürgerstiftung Bremen sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Die Studierenden erhielten die Aufgabe, Bürger zu befragen, inwieweit sie sich von den geplanten Maßnahmen der AG-Wahlbeteiligung begeistern lassen würden. Beispielsweise wurde gefragt, ob Interesse an der Teilnahme eines offenen „Bürger-Stammtisches“ besteht, um dort über stadtteilpolitische Themen zu diskutieren. 60 Prozent der Befragten würden sich gern daran beteiligen. Die Quartiersmanager erhielten durch die Befragungsergebnisse wichtige Hinweise, welche Maßnahmen umgesetzt werden sollten. „Ohne die Ergebnisse der studentischen Befragung könnten wir jetzt nicht so zielgerichtet vorgehen“, meint Aykut Tasan (Quartiersmanagement Schweizer Viertel).

Wünsche an die Partner aus der Praxis

Das nächste „Praxisprojekt Gemeinwohl“ beginnt am 18. Oktober 2017 und endet spätestens am 9. März 2017 mit einer Abschlusspräsentation beim Praxispartner. Grundlage für die Zusammenarbeit ist eine interessante Aufgabenstellung. Die Studierenden der Fächer Soziologie, Politikwissenschaft, Geographie und Integrierte Europastudien erwarten einen Blick in konkrete Aufgaben gemeinwohlorientierter Einrichtungen und Organisationen. Die Praxispartner müssen für Kontakte und Gespräche vor Ort mit Bus und Bahn von der Universität aus innerhalb einer Stunde erreichbar sein. Für eine gute Kommunikation benennen die studentischen Beratungsagenturen und die Praxispartner jeweils eine feste Ansprechperson. Das „Praxisprojekt Gemeinwohl“ ist kein Praktikum. Die Studierenden bearbeiten die Aufgaben zusätzlich zu ihrem regulären Studium. Anspruch ist, dass die Arbeitsergebnisse von den Einrichtungen genutzt und umgesetzt werden können. Eine kritische Begutachtung der Ergebnisse ist erwünscht.

Bewerbung für das Wintersemester 2017/2018

Bewerben können sich kommunale, öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen in Bremen. Wer mit Studierenden konstruktiv auf einem hohen Niveau zusammenarbeiten möchte, kann sich bis zum 22. Juni 2017 bewerben. Für weitere Auskünfte steht Birgit Ennen, Leiterin des Zentrums Studium und Praxis im Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Bremen, unter der Telefonnummer 0421-218-67309 oder per E-Mail unter bennen@uni-bremen.de  zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften
Zentrum Studium und Praxis
Birgit Ennen
Tel. 0421 218 67309
E-Mail: bennenprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de