Nr. 222 / 27. Juni 2014 KG
Das Theater InCognito (TIC) des Fachbereichs Kulturwissenschaften der Universität Bremen hat Bertolt Brechts 1932 entstandenes Drama „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ inszeniert. Es wird am Sonntag, 6. Juli, 19 Uhr, im Theatersaal der Universität an der Mensa Premiere haben. 34 Studierende aus den verschiedensten Fachbereichen der Universität sind an der Aufführung beteiligt. Die Regisseure Franz Eggstein und Roland Klahr, beide Lehrbeauftragte im Institut für historische Publizistik, Kommunikations- und Medienwissenschaften (IPKM), würzten Brechts Drama mit neuen Akzenten: Es wird hin- und hergesimst und Geschäftsideen werden in Nachtclubs besprochen. Bühnenausstatter Lars Grochla, Student der Digitalen Medien, unterstützt das Bühnengeschehen mit multimedialen Effekten. Die Chorgesänge der „Schwarzen Strohhüte“ runden mit geschmackvoll jazzigen Tönen die Szenen ab.
Zum Inhalt der „Heiligen Johanna der Schlachthöfe“
Chicago 1932. Eine Katastrophe bahnt sich an den Viehbörsen der Fleischmärkte an – vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise treibt der korrupte Unternehmer der Branche, Pierpont Mauler, durch eine Börsenspekulation mit Fleisch und Vieh die Stadt in eine Überproduktionskrise. Maulers geschickte Manipulationen lassen die Lücke zwischen Fleischfabrikanten und Arbeitern umso weiter aufklaffen: Während die Arbeiter der Fleischfabriken ihre Stellen verlieren und hungern müssen, nutzt Mauler die Situation aus und baut sich durch Insidertipps ein Monopol unter den anderen Fleischfabrikanten auf. Johanna Dark, eine junge Heilsarmeesoldatin, stellt sich den Folgen der Massenarbeitslosigkeit und dem damit verbundenen Elend. Zusammen mit den „Schwarzen Strohhüten“, die den Armen mit Gesängen und dünner Suppe Trost spenden wollen, versucht sie, Nächstenliebe und Wohltätigkeit in einer Welt zu bewirken, deren Zukunft nur noch trostlos auszusehen scheint. Mauler beobachtet Johannas idealistische Bemühungen und sieht sie als einen ernst zu nehmenden Risikofaktor, da sie sich mit den restlichen Arbeitern verbündet und einen Streik plant – doch dabei wird sie von Mauler für seine Zwecke benutzt und rücksichtslos in die erbitterten Machtkämpfe des Marktes hineingezogen.
Brecht schrieb das Stück 1932 vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise, verwandte Schillers „Jungfrau von Orléans“ als Kontrast und Reibungsfläche und ließ seine Beschäftigung mit dem „Kapital“ von Karl Marx einfließen.
Premiere: Sonntag, 6. Juli 2014, um 19 Uhr, Theatersaal. Weitere Termine: Mittwoch, 9. Juli, Donnerstag, 10. Juli, Dienstag, 15. Juli, Mittwoch, 16. Juli, Freitag, 18. Juli, Samstag, 19. Juli, jeweils 19 Uhr. Karten an der Abendkasse. Studierende und Schüler zahlen fünf Euro, alle anderen acht Euro.
Reservierungen unter www.TheaterInCognito.de
Weitere Informationen:
Lars Grochla
Tel.: 0151 27 525 217
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Rebecca Rücker
Tel.: 0174 9 312 159
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