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Universität Bremen lädt zu „Ethnografischen Filmtagen“ ein

Fünf Filme aus Deutschland, Belgien, Großbritannien und Italien / Kurzfilme von Studierenden der Kulturwissenschaft / Filmabend mit dem buddhistischen Mönch Professor Itsushi Kawase

Nr. 392 / 17. November 2014 KG

Das Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft der Universität Bremen lädt bereits zum dritten Mal zu den „Ethnografischen Filmtagen“ ein. An drei Abenden vom Dienstag, 18. November, bis Donnerstag, 20. November 2014, werden Filme aus Deutschland, Belgien, Großbritannien und Italien gezeigt. Sie sind Studierenden und Lehrenden des Instituts als besonders sehenswert aufgefallen. Die Filme eröffnen neue ethnografische Perspektiven auf das soziale, ökonomische und politische Leben an konkreten Orten der Welt. Am Mittwoch, 19. November, gestaltet der derzeitige Gastprofessor und Filmemacher Itsushi Kawase, Professor für Ethnologie an der Kyoto University und buddhistischer Mönch aus Japan, den Abend.

Die Filmabende beginnen am Dienstag, 18. November, und Mittwoch, 19. November, jeweils um 18.30 Uhr im Großen Hörsaal der Keksdose am Boulevard auf dem Uni-Gelände. Am Donnerstag, 20. November, beginnt der Filmabend um 20 Uhr im Kino City 46 in der Birkenstraße 1. Filmemacher sind anwesend, der Eintritt ist frei.

Das Programm:

Dienstag, 18. November, 18.30 Uhr, Großer Hörsaal, Keksdose: „Vom Hören Sagen“, Deutschland. Wie lebt es sich als Blinder, der niemals die Erfahrung des Sehens machen durfte? Als Mensch, der ohne Sehvermögen auf die Welt kam? Und wie stellen sich diese Menschen Dinge vor? Die Filmemacherin Eibe Maleen Krebs porträtiert in ihrem Film zehn geburtsblinde Menschen und lässt den Zuschauer teilhaben an ihren Gedanken, ihren Wünschen und Erfahrungen. Eibe Maleen Krebs wird anwesend sein und zur Diskussion zur Verfügung stehen. Anschließend ist der preisgekrönte Film „Andere Welt“ von Christa Pfafferot (Deutschland) zu sehen. Der Dokumentarfilm zeigt einen Ort, der sonst verschlossen bleibt: Eine Klinik für Forensische Psychiatrie mit Patientinnen, die als „allgemeingefährlich“ gelten. Unter dem Einfluss einer psychischen Erkrankung haben sie eine Straftat begangen und sind deswegen im Maßregelvollzug untergebracht.

Mittwoch, 19. November, 18.30 Uhr, Großer Hörsaal, Keksdose: Kurzfilme von Studierenden der Kunstwissenschaft. Im Anschluss ein Filmabend mit Itsushi Kawase. Er zeigt die Filme „Surya“ von Laurent van Lancker (Belgien) und „Blackstone Edge“ von Susan Butterworth (Großbritannien). In „Surya“ erschaffen zehn Erzähler aus verschiedenen Kulturen die Geschichte eines namenlosen Helden. Die Odyssee führt mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Europa und Asien und schwankt zwischen Realität und Imagination. „Blackstone Edge“ ist ein Fels in den Walliser Bergen, umgeben von Moor. Der Film zeigt Menschen und Landschaft als ethnologische Feldstudie.

Donnerstag, 20. November, 20 Uhr, Kino City 46: Gezeigt wird der italienische Film „Ageroland“ von Carlotta Cerquetti. Agerola ist ein kleines Dorf bei Neapel mit paradiesischem Blick auf die Amalfi-Küste. Den Mittelpunkt des Dorfes bildet nicht etwa der Marktplatz, sondern ein Tabakwarengeschäft. Der Inhaber Sabato Cuomo besticht durch seinen Hang zur Ironie, seine philosophischen Monologe und seine Allwissenheit. Die Regisseurin Carlotta Cerquetti hat den Tabakhändler und seine Kunden begleitet und eine Hommage an das Dorf und seine Bewohner geschaffen. Der Dokumentarfilm wurde 2012 mit dem Roberto-Rosselini-Filmpreis ausgezeichnet. Der Protagonist und Co-Autor des Films, Sabato Cuomo, wird anwesend sein.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft
Dr. Martina Grimmig
Tel.: 0421 218 67644
E-Mail: grimmigprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
http://www.kultur.uni-bremen.de/de/aktuelles/nachricht/article//ethnographis-2.html