Nr. 255 / 15. Juli 2014 SC
Vorschulkinder haben einen großen Drang zum Erforschen naturwissenschaftlicher Phänomene und zum unermüdlichen Ausprobieren. Das Elbkinder-Projekt „Versuch macht klug“ hat für diesen natürlichen Forscherimpuls die spannenden naturwissenschaftlichen Forschungs- und Experimentierstationen entwickelt. Sie sind seit langem in den Elbkinder-Kitas und in vielen norddeutschen Kitas ein wichtiger Baustein vorschulischen Lernens. Es war daher naheliegend, die Experimentierstationen gezielt für die Sprachbildung im Kita-Alltag zu nutzen. So entstand das Projekt „Versuch macht klug und gesprächig!“, ein Gemeinschaftsprojekt der Elbkinder und der Universität Bremen, unterstützt und gefördert von der NORDMETALL-Stiftung, die bereits das Vorläuferprojekt finanziert hat.
Auffällig ist, dass der naturwissenschaftliche Forscherdrang der Kinder von einem intensiven sprachlichen Austausch begleitet wird. Ausgelöst durch die herausfordernden, widersprüchlichen oder erstaunlichen Erfahrungen an den Experimentierstationen versuchten sich viele Kinder ganz selbstverständlich auch an komplexeren sprachlichen Strukturen und Begriffen: Warum hält die Brücke ohne einen einzigen Nagel? Warum ordnen sich die Eisenspäne in eine Richtung, wenn man einen Magneten dranhält? Und warum schwimmt der Tischtennisball auf dem Wasser, während die Eisenschraube untergeht? Kinder geraten angesichts solcher Beobachtungen spontan ins Sprechen, sie stellen Vermutungen an, entwickeln und verwerfen Theorien, diskutieren und überlegen. Dabei widmen sie sich einerseits grundlegenden physikalischen oder chemischen Phänomenen, andererseits entwickeln sie ihre kommunikativen Fähigkeiten.
Ziel des Projektes ist es, die Entwicklung eines differenzierten Wortschatzes und komplexer grammatischer Strukturen bei Kita-Kindern im Vorschulalter zu fördern. Dafür erarbeitete das Projektteam um Professorin Monika Rothweiler und Dr. Tobias Ruberg, Wissenschaftler im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Bremen, sowie Daria Skolaude und Franziska Sterner von den Elbkindern Hamburg nicht nur kindgerechte, auf die naturwissenschaftlichen Phänomene gerichtete Spiele, die Wortschatz, komplexe grammatische Strukturen und sprachliches Handeln fokussieren. Aus der Arbeit gingen auch attraktive Fortbildungs-Materialien hervor, mit deren Hilfe Kita-Erzieherinnen und Erzieher künftig die sprachliche Entwicklung der Kinder besser unterstützen können. Damit ist ein weiterer Baustein für eine Professionalisierung der Kita-Bildungsarbeit im naturwissenschaftlichen und sprachlichen Bereich gesetzt.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich erziehungs- und Bildungswissenschaften
Prof.Dr. Monika Rothweiler
Tel.: 0421 218 69309
E-Mail: rothweilerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Nordmetall-Stiftung
Daniel Jakubowski
Tel.: 040-6378 4258
E-Mail: jakubowskiprotect me ?!nordmetallprotect me ?!.de
Elbkinder
Monika Tegtmeier
Pressestelle
Tel.: 040-42109 196
E-Mail: m.tegtmeierprotect me ?!elbkinder-kitasprotect me ?!.de