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Waller Schüler erneut mit dem Denkwerk-Projekt „Das Gewebe der Sklaverei“ auf den Spuren Bremer Kolonialgeschichte

Zweiter Durchgang der Spurensuche zu Bremens Verbindungen im transatlantischen Sklavenhandel

Nr. 400 / 10. Dezember 2013 RO

Eines der dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte war der transatlantische Sklavenhandel. Im 17. Jahrhundert wurde ein ausgeklügeltes Handelsnetzwerk erschaffen, mit dessen Hilfe die europäischen Seemächte Millionen von Schwarzafrikanern in die Kolonien der Neuen Welt verschifften. Auch Bremen war an den Handelsgeschäften beteiligt. Dieser Vergangenheit gingen Schülerinnen und Schüler des zwölften Jahrgangs des Schulzentrums Walle in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen nach. Ihre ersten Nachforschungen haben die Jugendlichen in das „International Slavery Museum Liverpool“ (GB) geführt. Allerdings haben sie mehr Fragen als Antworten von dieser Reise mitgebracht. Diese Eindrücke und wie sie sie in ihrem Projekt konkret umsetzen wollen, präsentieren die Jugendlichen am 17. Dezember 2013 um 19 Uhr im Schulzentrum Walle der Öffentlichkeit. Des Weiteren wird der Frankfurter Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik zur Frage der Vergleichbarkeit moderner Genozide wie des transatlantischen Sklavenhandels und des Holocaust referieren. Die Veranstaltung ist gleichzeitig der Auftakt für den 2. Durchgang des Projekts.

Bremer Kaufleute: Reich durch Tabakhandel?
Auch die Jugendlichen des neuen Projekts werden die Frage erkunden, ob und wie die Verwicklung Bremens in Menschenhandel und Versklavung in der Neuen Welt im Bremer Gedächtnis verankert ist. Denn wieso wissen wir heute so wenig über die Zusammenhänge des Sklavenhandels mit Bremen? Und wenn einige Bremer Kaufmannsfamilien durch den Handel mit Tabak oder Zucker reich geworden sind - warum wird nie darüber gesprochen? Die Recherchen führen die Schülerinnen und Schüler an verschiedene Orte der Stadt Bremen und Umgebung. So werden sie beispielsweise das Bremer Staatsarchiv sowie das Deutsche Schifffahrtsmuseum Bremerhaven besuchen. Bei ihren Arbeiten im Projekt werden die Schüler von Studierenden des Masterstudiengangs Transkulturelle Studien (MATS) der Uni Bremen unterstützt. Die Federführung hat dabei Professorin Sabine Broeck vom Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bremen.

Erste Ergebnisse gibt es im Internet
Das Denkwerk-Projekt wird von der Robert Bosch Stiftung mit 28.000 Euro gefördert und zielt darauf ab, Universität und Schule enger zu verzahnen, um Jugendliche an Fragestellungen und Methoden der Wissenschaft heranzuführen. Die Ergebnisse der ersten Projektrunde 2011 stehen im Internet unter: http://denkwerk.szwalle.de/startseite.html

Achtung Redaktionen: Sie sind zur Auftaktveranstaltung herzlich eingeladen. Interviews können vor Ort mit den Beteiligten vermittelt werden.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften
Prof.Dr. Sabine Broeck
Tel. 0421 218-68130
E-Mail: broeckprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
http://denkwerk.szwalle.de/startseite.html